Er ist tot und über seinem Leichnam machen sich die Nachfahren daran, auszuräumen, was er an Mahnung hinterlassen hat. Helmut Kohl, der nicht nur körperlich größte deutsche Kanzler, gerät schon am Tag vor seiner Beisetzung mittels eines Hilfsrituals aus der europäischen Zauberküche der Verantwortungslosigkeit in Vergessenheit.
Ein Umstand, den der aus der Lausitz stammenden Romanschriftsteller Michael Sorgschatz nicht hinnehmen will. Ihn habe Kohl aus dem Joch der Kommunisten befreit, sagt der 47-Jährige, der in der DDR gezwungen gewesen war, Pionierbluse und Halstuch zu tragen und einen bewaffneten Kriegsdienst gegen seinen Willen zu absolvieren.
Sorgschatz hat Kohl ein Gedicht geschrieben, das eher einem Epos gleicht. Ein modernes Nibelungenlied, gesungen in S-Moll. PPQ dokumentiert die Verse am Vorabend des Staatsaktes, der keiner sein wird.
Wie unerwartet und entsetzlich verwaisten wir! Es verwaisten die Partei, das Volk, die Menschen des Kontinents.
Seit dem Tode Schmidts erlitt Europa noch nicht einen solch schweren, unermesslich schweren Verlust. Wir Deutschen aber verloren den Vater unserer Einheit, und gemeinsam mit dem Gefühl des auf ewig unvergesslichen Verlustes durchschritt großer Schmerz mit unhörbaren Schritten das Land und drang gewaltsam in jedes Haus, in jede Familie ein.
In diesen Tagen weinen die Menschen in der Einsamkeit, aber sie schämen sich auch nicht, vor dem Volk zu weinen. In diesen Tagen rinnen die hellen Tränen der Kinder und Frauen, der Männer, der Mauer, der Fliesenleger, Krankenkassenangestellten, der Beamten, Polizisten und Politiker zusammen zu einem Strom aus Leid.
Schmerz und Gram entzünden unsere Herzen! Möge in ihnen stets die heilige Trauer um den von uns gegangenen Vater, Lehrer, Führer und Freund verbleiben, doch die unvergängliche Liebe zu ihm die Tränen in den Augen versiegen lassen! Der menschlichste aller Menschen, er liebte die im Herzen mannhaften, und er liebte auch die Schwachen, er liebte alle Menschen.
Doch fällt auf dem Schlachtfeld der todverwundete Führer, dann fliehen die Feiglinge und Zaghaften voller Panik, die echten Krieger jedoch kämpfen noch härter, noch wütender, für die Ziele des Führers, für Europa, für seine Ideale, das Zusammenwachsen, die offene Welt, die Pfalz, die Freundschaft mit Frankreich! So ist es auch in diesen leidschweren Tagen: Noch wütender brandet die Arbeit auf den Neubauten, in den Werkhallen, in den Schächten und auf den Feldern der Heimat. Noch entschlossener arbeiten die Menschen überall, wo sie an Kohls Traum von Europa denken, wo sie schaffen, arbeiten, schöpferisch tätig sind, umgestalten, bewegt von der einen erhabenen Liebe, der Idee des Kontinents, der keinen Krieg mehr kennt.
Befinden wir uns bei der Trauerfeier auch fern von Berlin, so ist die Hauptstadt, die er durchsetzte, doch immer nah. Wir sehen ihn geschmäht auf seinem letzten Weg, aber wir wissen. Die Geschichte wir die richten, die jetzt in ein Vergessen zu stoßen versuchen, das nie unseres sein kann.
Helmut Kohl, du hast befreit. Du hast uns die Hymne gesungen, nicht gerade, aber laut. Wir sehen dich vor uns, Berg von Mann, die Brust ein Fels. Und nun den Sarg, an dem Heuchler flanieren, gesenkte Trauerfahnen, mit Grün umgeben, das giftig schillert.
Das bis zum letzten Zug und bis zur kleinsten Falte bekannte, liebe und vertraute, gleichzeitig aber durch den Tod von uns getrennte Gesicht. Schmerz.
Vater, leb wohl! Leb wohl, verehrter und bis zu unserem letzten Atemzug geliebter Vater! Zu wieviel sind wir dir verpflichtet. Wir, die du uns herausgeholt hast aus dem kalten Kerker des Kommunismus, sind Millionen, und wir alle verabschieden uns in Gedanken von dir. Langsam schreiten wir in Gedanken an deinem Sarg vorbei, bemüht, deine Züge in unser Gedächtnis einzugraben, wir beugen uns nieder und küssen dich, als waren wir deine Söhne und deine Töchter auch.
Wir geben dir das letzte Geleit.
Du wirst stets mit uns und mit jenen sein, die nach uns ins Leben treten. Deine Stimme hören wir auch im rhythmischen Getöse der Turbinen in den großen Kraftwerken und Fabriken, die du begründet und gerettet hast. Im Rauschen der Wellen der durch deinen Willen neugeschaffenen Länder, im gemessenen Schritt der Reste unserer Bundeswehr sowie im leisen Rascheln des Laubes der sich unermesslich ausdehnenden Wälder, die dein Ratsschluss vor dem Sterben bewahrte.
Du bist und bleibt überall und immer mit uns, geliebter Vater, lebe wohl!
Ein Umstand, den der aus der Lausitz stammenden Romanschriftsteller Michael Sorgschatz nicht hinnehmen will. Ihn habe Kohl aus dem Joch der Kommunisten befreit, sagt der 47-Jährige, der in der DDR gezwungen gewesen war, Pionierbluse und Halstuch zu tragen und einen bewaffneten Kriegsdienst gegen seinen Willen zu absolvieren.
Sorgschatz hat Kohl ein Gedicht geschrieben, das eher einem Epos gleicht. Ein modernes Nibelungenlied, gesungen in S-Moll. PPQ dokumentiert die Verse am Vorabend des Staatsaktes, der keiner sein wird.
Requiem für Helmut Kohl
Wie unerwartet und entsetzlich verwaisten wir! Es verwaisten die Partei, das Volk, die Menschen des Kontinents.
Seit dem Tode Schmidts erlitt Europa noch nicht einen solch schweren, unermesslich schweren Verlust. Wir Deutschen aber verloren den Vater unserer Einheit, und gemeinsam mit dem Gefühl des auf ewig unvergesslichen Verlustes durchschritt großer Schmerz mit unhörbaren Schritten das Land und drang gewaltsam in jedes Haus, in jede Familie ein.
In diesen Tagen weinen die Menschen in der Einsamkeit, aber sie schämen sich auch nicht, vor dem Volk zu weinen. In diesen Tagen rinnen die hellen Tränen der Kinder und Frauen, der Männer, der Mauer, der Fliesenleger, Krankenkassenangestellten, der Beamten, Polizisten und Politiker zusammen zu einem Strom aus Leid.
Schmerz und Gram entzünden unsere Herzen! Möge in ihnen stets die heilige Trauer um den von uns gegangenen Vater, Lehrer, Führer und Freund verbleiben, doch die unvergängliche Liebe zu ihm die Tränen in den Augen versiegen lassen! Der menschlichste aller Menschen, er liebte die im Herzen mannhaften, und er liebte auch die Schwachen, er liebte alle Menschen.
Doch fällt auf dem Schlachtfeld der todverwundete Führer, dann fliehen die Feiglinge und Zaghaften voller Panik, die echten Krieger jedoch kämpfen noch härter, noch wütender, für die Ziele des Führers, für Europa, für seine Ideale, das Zusammenwachsen, die offene Welt, die Pfalz, die Freundschaft mit Frankreich! So ist es auch in diesen leidschweren Tagen: Noch wütender brandet die Arbeit auf den Neubauten, in den Werkhallen, in den Schächten und auf den Feldern der Heimat. Noch entschlossener arbeiten die Menschen überall, wo sie an Kohls Traum von Europa denken, wo sie schaffen, arbeiten, schöpferisch tätig sind, umgestalten, bewegt von der einen erhabenen Liebe, der Idee des Kontinents, der keinen Krieg mehr kennt.
Befinden wir uns bei der Trauerfeier auch fern von Berlin, so ist die Hauptstadt, die er durchsetzte, doch immer nah. Wir sehen ihn geschmäht auf seinem letzten Weg, aber wir wissen. Die Geschichte wir die richten, die jetzt in ein Vergessen zu stoßen versuchen, das nie unseres sein kann.
Helmut Kohl, du hast befreit. Du hast uns die Hymne gesungen, nicht gerade, aber laut. Wir sehen dich vor uns, Berg von Mann, die Brust ein Fels. Und nun den Sarg, an dem Heuchler flanieren, gesenkte Trauerfahnen, mit Grün umgeben, das giftig schillert.
Das bis zum letzten Zug und bis zur kleinsten Falte bekannte, liebe und vertraute, gleichzeitig aber durch den Tod von uns getrennte Gesicht. Schmerz.
Vater, leb wohl! Leb wohl, verehrter und bis zu unserem letzten Atemzug geliebter Vater! Zu wieviel sind wir dir verpflichtet. Wir, die du uns herausgeholt hast aus dem kalten Kerker des Kommunismus, sind Millionen, und wir alle verabschieden uns in Gedanken von dir. Langsam schreiten wir in Gedanken an deinem Sarg vorbei, bemüht, deine Züge in unser Gedächtnis einzugraben, wir beugen uns nieder und küssen dich, als waren wir deine Söhne und deine Töchter auch.
Wir geben dir das letzte Geleit.
Du wirst stets mit uns und mit jenen sein, die nach uns ins Leben treten. Deine Stimme hören wir auch im rhythmischen Getöse der Turbinen in den großen Kraftwerken und Fabriken, die du begründet und gerettet hast. Im Rauschen der Wellen der durch deinen Willen neugeschaffenen Länder, im gemessenen Schritt der Reste unserer Bundeswehr sowie im leisen Rascheln des Laubes der sich unermesslich ausdehnenden Wälder, die dein Ratsschluss vor dem Sterben bewahrte.
Du bist und bleibt überall und immer mit uns, geliebter Vater, lebe wohl!
Mal wieder eine total überkandidelte Selbstbeweihräucherungsorgie der Abzockerelite zulasten ehrlicher fleißiger Arbeiter und zugleich nebst dem baldigen G20-Gipfel sicher aktuell die höchste Dichte an Organisierten Verbrechern auf diese Erde.
AntwortenLöschenVielleicht wird dank des neuen Schnüffelgesetzes nach solche Zeilen in einem dubiosen Hinterstübchen mein Todesurteil beschlossen, aber zu schweigen und somit zu lügen wäre das schlimmere Los als für die Wahrheit zu sterben.
Wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer Knecht bzw. Sklave.
Wirklich schoen.
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