Erst ihre große Bundeswehrreform, nun macht sich Ursula von der Leyen an die deutsche Grammatik. Offenbar beflügelt vom Erfolg ihre Säuberungen in Heer, Marine und "Luftwaffe" (Hitler) hat die beliebte CDU-Frau im Kampf gegen rechts eine völlig neue Form von Imperativ in die deutsche Sprache eingeführt: Ein Bundeswehroffizier, der gegen die Amtsführung der früheren Familienministerin mit den Worten "da muss man putschen" opponiert hatte, wurde jetzt angezeigt. Vorwurf der Ministerin: Der Oberstleutnant des "Zentrum für Geoinformationen" in Euskirchen habe "zum Putsch aufgerufen" (DPA).
Eine These, die sich nach der bisherigen der "Imperativ" genannten Aufforderungs- oder Befehlsform nicht halten lässt. Ein imperativer Satz bedingt eine Ansprache in den Formen du, ihr, wir und mit der Höflichkeitsanrede Sie, verbunden mit der Aufforderung, etwas zu tun oder zu unterlassen. So würde etwa ein Taxifahrer mit dem Satz "Fahren Sie mich zum Bahnhof" zu einem bestimmten Tun aufgerufen, ein Kind hingegen könnte mit "Lass das" knapp, aber eindeutig imperativ zu einer Unterlassung veranlasst werden.
Dass der Satz "man müsste zum Bahnhof fahren" oder "das muss man lassen" eine imperative Form aufweist, wäre in der Wissenschaft hingegen bislang bestritten worden. Weder stimmt die Anspracheform noch findet sich hier eine imperative Aufforderung zur Tat - du, ihr, wir oder Sie sind ersetzt durch „man”, das Subjekt, das eine unbestimmte Person beschreibt. Das Modalverb "muss" drückt hier zudem nicht zwingend eine tatsächliche Notwendigkeit, sondern womöglich nur eine Möglichkeit aus, weil modalen Aussagen definitionsgemäß nicht Einzeltatsachen der wirklichen Welt feststellen, sondern andersartige oder weitergehende Aussagen machen, die auch Vergleiche verschiedener „Möglichkeiten“ enthalten.
Von der Leyen aber ist von sprachwissenschaftlichen Feinheiten nicht aufzuhalten. Der Satz "Die Ministerin ist bei mir unten durch, das muss man ansprechen oder putschen", wird in ihrer Auslegung zu einem erweiterten Imperativ mit muss, der völlig neu im Kramkasten deutscher Grammatikalisten auftaucht.
Inhaltlich ebnet die Ministerin eines Kabinettes, das seine Existenz nach einer Analyse der Hamburger Zeitschrift "Die Zeit" selbst einem "Putsch" (Die Zeit) verdankt, damit den Weg zu einem völlig neuen Sprachverständnis: Wo Kants kategorischer Imperativ noch verlangte, dass jedermann alle seine Handlungen darauf prüfen muss, ob sie einer für alle, jederzeit und ohne Ausnahme geltenden Maxime folgen und dabei das Recht aller betroffenen Menschen berücksichtigen, legt von der Leyens erweiterter Imperativ mit muss die Latte höher: "Man muss" ist keine frei formulierbare Redewendung mehr, sondern eine flottierende Funktion der Befehlsform.
Eine These, die sich nach der bisherigen der "Imperativ" genannten Aufforderungs- oder Befehlsform nicht halten lässt. Ein imperativer Satz bedingt eine Ansprache in den Formen du, ihr, wir und mit der Höflichkeitsanrede Sie, verbunden mit der Aufforderung, etwas zu tun oder zu unterlassen. So würde etwa ein Taxifahrer mit dem Satz "Fahren Sie mich zum Bahnhof" zu einem bestimmten Tun aufgerufen, ein Kind hingegen könnte mit "Lass das" knapp, aber eindeutig imperativ zu einer Unterlassung veranlasst werden.
Dass der Satz "man müsste zum Bahnhof fahren" oder "das muss man lassen" eine imperative Form aufweist, wäre in der Wissenschaft hingegen bislang bestritten worden. Weder stimmt die Anspracheform noch findet sich hier eine imperative Aufforderung zur Tat - du, ihr, wir oder Sie sind ersetzt durch „man”, das Subjekt, das eine unbestimmte Person beschreibt. Das Modalverb "muss" drückt hier zudem nicht zwingend eine tatsächliche Notwendigkeit, sondern womöglich nur eine Möglichkeit aus, weil modalen Aussagen definitionsgemäß nicht Einzeltatsachen der wirklichen Welt feststellen, sondern andersartige oder weitergehende Aussagen machen, die auch Vergleiche verschiedener „Möglichkeiten“ enthalten.
Von der Leyen aber ist von sprachwissenschaftlichen Feinheiten nicht aufzuhalten. Der Satz "Die Ministerin ist bei mir unten durch, das muss man ansprechen oder putschen", wird in ihrer Auslegung zu einem erweiterten Imperativ mit muss, der völlig neu im Kramkasten deutscher Grammatikalisten auftaucht.
Inhaltlich ebnet die Ministerin eines Kabinettes, das seine Existenz nach einer Analyse der Hamburger Zeitschrift "Die Zeit" selbst einem "Putsch" (Die Zeit) verdankt, damit den Weg zu einem völlig neuen Sprachverständnis: Wo Kants kategorischer Imperativ noch verlangte, dass jedermann alle seine Handlungen darauf prüfen muss, ob sie einer für alle, jederzeit und ohne Ausnahme geltenden Maxime folgen und dabei das Recht aller betroffenen Menschen berücksichtigen, legt von der Leyens erweiterter Imperativ mit muss die Latte höher: "Man muss" ist keine frei formulierbare Redewendung mehr, sondern eine flottierende Funktion der Befehlsform.
Du weißt doch, als Ostgote, wie die drauf sind.
AntwortenLöschenSo hat uns mal, als Zehntklässlern, ein Hauptamtlicher (Arno Schmidt: "...Augen leuchteten wie die Fensterscheiben einens brennenden Irrenhauses") bei einem Vortrag die New Seekers madig zu machen getrachtet, wegen "Beg, steal, or borrow.." - Hetz, geifer - im Kapitalismus wird zum Betteln und Stehlen eitel aufgefordert - Kunstbanause halt.
Oder um 76 herum (Klaus Feldmann??) - "Biermann erklärte wörtlich, er wäre zu jeder Schandtat bereit."
Das Wort im Munde herumdrehen, auch in der albernsten und abgeschmacktesten Weise, ist deren ureigenstes Ding: Und es funzt, jedenfalls beim profanum vulgus.
Halbgott in Weiß
OT, und niedlich: Auf Pipi schrajt der Kommentator Kike Hammer oywey, er wäre bei Halligalli gesperrt. Ach, wenn man doch da Mäuschen sein könnte. Was mag da wohl gewesen sen.
AntwortenLöschenAndererseits, wir s-tecken in einer ganz anderen Problematik. So wichtig auch wieder nicht. Wohl der übliche Zores zwischen denen mit und ohne Bejkeles, vem vet.
Halbgott in Weiß
Frau v. d. L. legt gesprochene Worte auf die nicht vorhandene Goldwaage der politischen Korrektheit. Das zeugt von Hass gepaart mit Einfältigkeit. Nichtsdestotrotz, es passt in die Zeit und in deren Ziele. Mögen einst ihre Kinder ihr verzeihen. Wir tun es nie!
AntwortenLöschenBesten Gruß
es ist ein fest, diese einfältigkeit gepaart mit einer noch vor wenigen jahren nicht vorstellbaren dreistigkeit bei der arbeit zu betrachten.
AntwortenLöschendie zentralen fragen bleiben einstweilen immer unbeantwortet: sind figuren wie diese leyen so beschränkt, voller unkenntnis und ungebildet, dass ihnen nicht aufgeht, dass ihre möchtegern-kontruktionen völlig irrwitzig sind?
oder, 2. möglichkeit, wissen sie es, halten es aber dennoch für hilfreich, mit diesem kranken kriegsgeschrei auf die marktplätze zu stürmen, um dort ein bisschen stimmung zu machen?
woraus 3. folgt: halten sie das volk (bei ihnen: "die bevölkerung") tatsächlich für so bescheuert, blöd und ungebildet, dass sie glauben, der bei dem trotteligen anteil erreiche distinktionsgewinn wiegt schwerer als der schaden, den das quartalsirre agieren bei denen anrichtet, die das mit dem "muss man putschen" und der strafanzeige lesen und den kopf darüber schütteln?
Freispruch, denn weder die Führung noch die Mannschaften besitzen im Ansatz die Voraussetzungen, die man braucht, um einen Putsch zu starten oder einen niederzuschlagen.
AntwortenLöschenDass von der Leyen jetzt so tut, als wäre jemand in ihrer Bundeswehr zu irgendwelchen umstürzlerischen Aktionen befähigt, ist nur Selbstbeschiss und Mummenschanz für die Presse.
Verehrter Blogwart, darüber sinne ich seit langem. Einfältig, noch höflich ausgedrückt, mögen neun von zehn der Stammkommentatoren von Pipi sein. Aber diese Brut doch nicht. Es sind bösartigste, abgefeimte Psychopathen.
AntwortenLöschenEin Motiv dürfte wohl darin bestehen, Vorwitzige aus der Deckung zu locken.
Die sind entschlossen, uns endgültig zur Sau zu machen, wobei Parallelen zur Situation vorm Dritten Punischen Krieg zu sehen sind - eine unglaubliche Zumutung nach der anderen - ich würde mich nicht wundern, wenn z.B. per Losentscheid jede dritte Mietwohnung* zu räumen wäre, ohne Scherz.
Halbgott in Weiß
*P.S. Parteimitglieder und Bastardehen ausgenommen ...
Nachtrag: Zum Thema schwangerentaugliche Kampfpanzer usw. ist Freund Killerwanze, äh, -biene, wieder einmal mehr schwer in Form, und seine Lecker erst ...
AntwortenLöschenHalbgott in Weiß
mich dünkt, du siehst pläne, wo es in wirklichkeit nur um den täglichen überlebenskampf bei gleichzeitiger beibehaltung der karriereaussichten geht.
AntwortenLöschenpolitiker, soweit ich das weiß, sind 70 % ihrer zeit mit sich selbst und ihren laufbahnabsichten, ihren allianzen und ihren dazu notwendigen netzwerken beschäftigt. das, was sie "regieren" nennen, passiert in zwei formen: im alltag nebenher, da gibt es ja apparate, die regieren, einfach weil sie vorhanden sind. und dann akut: wenn was passiert, wird reagiert und so getan, als bringe man den apparat auf neue linie
mehr ist es nicht