Donnerstag, 8. Juni 2017

Impulsumkehr zum Islam: Gründe statt Ursachen

Beten und auf die Sicherheitsbehörden schimpfen - nie geht es nach Anschlägen um die eine Ursache: Allah.
Wenn die Auslandskorrespondenten sich nach Anschlägen vor ihren Kameras aufbauen, ist eines klar: Die jeweils gerade getroffene Stadt wird nicht aufgeben. Die jeweils schon länger dort lebende Bevölkerung wird sich ihre Art, zu leben, niemals nehmen lassen. Alle stehen zusammen. Und die einzige Frage ist noch: Wie konnte es dazu kommen, dass die Sicherheitsbehörden erneut versagt haben?

Eine Frage, die angesichts von Tätern, die mit drei Messern und einem Kleinwagen ausgerüstet Dutzende Menschen töten und verletzen, nur stellen kann, wer keine Lust hat, über die Ursachen der nun schon seit Jahren anhaltenden Terrorwelle zu sprechen, die eine "Saat der Angst" in Europa ausgebracht hat, wie es in der FAZ abwiegelnd heißt. Wo eigentlich korrekt von einer nachvollziehbaren Furcht die Rede sein müsste.

Doch es geht hier längst nicht mehr um Diagnose und Behandlung, sondern allein um Impulsumkehr. Wo immer Medien in ihren angeblichen Analysen darangehen, die Arbeit der Sicherheitsbehörden penibel unter die Lupe zu nehmen, bis sich irgendwann tatsächlich herausstellt, dass Fehler gemacht wurden, besetzen die entsprechenden Artikel Räume, in denen sonst vermutlich die verhängnisvollen Folgen des Aberglaubens an den sogenannten Islam hätten beleuchtet werden müssen.

Die Erschaffung des "Islamismus", zu dem vor Jahren schon jede für Außenstehende unschöne Ausprägung ernstgenommenen Glaubens an den Koran und den Propheten erklärt wurde, ohne dass je eine konkrete Abgrenzung zwischen "Islam" und "Islamismus" erfolgte, war ein erster Versuch, vom Kern des Terrorproblems abzulenken. Er scheiterte schmählich. weil die Mörder von Paris,   London und Berlin eben doch stets im Namen des Islam auszogen, nach dem sich auch der Islamische Staat benannt hat. Der "Islamismus" ähnelte einem Versuch, das Christentum von der Verantwortung für Kreuzzüge und Hexenverfolgung freizusprechen, indem man die Gräueltaten als  nicht von Christen, sondern von Christoristen mit völlig falsch verstandenem Glaubensbild begangen ausgab.

Geglaubt hat das niemand, nie und nirgendwo. Die Stimmen, die nach jedem Anschlag auf die "Mehrheit der überwiegend friedlichen Muslime" hinweisen und - wie Bundeskanzlerin Angela Merkel - ignorant insistieren, das habe alles "nichts mit dem Islam zu tun", sind denn auch weitgehend verstummt. Stattdessen müssen nun die Sicherheitsbehörden herhalten, um vom Umstand abzulenken, dass Terror im Namen des Islam natürlich einen religiösen Kontext hat, dass er kein "Islamismus" ist, sondern Folge eines im Koran unzweifelhaft angelegten Auftrages an die Gläubigen, dem einzigen Gott, dessen Name Allah ist, die ganze Erde untertan zu machen.

Deutsche Zeitungen und Fernsehsender mögen darüber nicht nachdenken. Aber wo Menchen sterben und - da sticht die nationale Karte selbst bei der internationalisierten "Zeit" - "Deutsche unter den Opfern" sind, muss irgendetwas berichtet werden. Warum also nicht über Gründe reden, statt nach Ursachen zu suchen? Wären nicht Stellen bei der Polizei abgebaut worden. Hätte man nicht Warnungen ignoriert. Wäre das Internet besser überwacht. Würde bei Twitter konsequenter gesperrt und bei Facebook den Maasregeln folgend gelöscht. Könnte man überall Fußfesseln verteilen. Gefährder abschieben. Die Geheimdienste besser vernetzen. Europa stärken, Trump impeachen, die Achse Paris-Berlin stärken, den Brexit verhindern, Lehrstellen schaffen, Bildung per Spritze verteilen und die Ukraine befreien.

Drei Mann, drei Messer und ein Kleinbus, in der Gedankenwelt deutscher Medienarbeiter existiert offenkundig eine Idee, wie sich das verhindern lässt. Sie ist noch nicht öffentlich gemacht worden, scheint aber konkret genug zu sein, um als Orientierungshilfe in dunklen Terror-Zeiten zu dienen. Jedes Mal, wenn in einem Leitmedium die Formulierung "Versagen der Sicherheitsbehörden" auftaucht, stirbt irgendwo ein Islamist. Jedes Mal, wenn die Rede davon ist, dass eine "feige Attacke" hätte verhindert werden können, wenn nur. Folgt nicht danach die Erkenntnis, "wenn Mohammed den Koran nie hätte schreiben lassen".

Sondern die, dass irgendjemand nur irgendein Überwachungsprotokoll sorgfältiger lesen müssen.

3 Kommentare:

  1. Man kann nicht alles den weltweit verfolgten und in den Medien diffamierten moslemischen Terroristen anhängen. Man muss es klar sagen: Man hätte rechtzeitig die Exponenten der Kritischen Theorie ausrotten sollten.

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  2. Manche stellen sich ja schon die Frage, inwieweit die Vorkommnisse eben diesen Forderungen dienlich sind.

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  3. @ Anonym: Das war aber jetzt nicht von mir, obzwar ich es billige. Billigen täte... Und versucht wurde es immerhin ...

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