Donnerstag, 1. Juni 2017

"Europe first": Anti-Amerikanismus als Erfolgsrezept

Deutschlands Trümpfe im Kampf gegen Amerika: Herzdame und Schell-Lusche.

Basta, sagte Gerhard Schröder damals, und er gewann die nächste Wahl. Antiamerikanismus geht in Deutschland immer gut, und wenn man ihn dann auch noch als Widerstand gegen einen ungeliebten Präsidenten maskieren kann,  ist alles in Butter.

Anti-Amerikanismus ist in Deutschland wie ein kleiner Krieg anderswo, sogar noch zugkräftiger als Israel-Kritik. Wie hinter Anti-Semiten versammeln sich auch hinter Anti-Amerikanern linke Revolutionäre, Anti-Kapitalisten, Anti-Globalisten, Kommunarden, rechte Dropouts, Sozialdemokraten, PDS und Pegida, veganische Genderschwärmer und die Mitglieder AG Sozialrevolutionäre in der AfD.

Angela Merkel, nicht erst seit dem Wochenende, sondern schon seit Trumps Wahl, zu der sie schmallippig mit einer Warnung gratulierte, auf Anti-USA-Kurs, hat die erste Gelegenheit genutzt, ihren Kurs kontra Amerika auszurichten. Die Kanzlerin, seit Macrons Wahl in Europa nur noch von Gefolgsleuten und Abhängigen umgeben, spielt nun wie einst Schröder öffentlich die antiamerikanische Karte, von der sie genau weiß, dass sie links wie rechts sticht.

Das Tolle daran: Wollte ihr chancenloser Herausforderer Martin Schulz sich den Wählern als Alternative andienen, müsste er nun für Amerika und damit auch für Trump sein. In einem Land, in dem nur eine Minderheit jemals in den USA war oder einen Amerikaner kennt, dafür aber eine Mehrheit ganz klare Ansichten über Gottes eigenes Land und dessen Bewohner hat, ein Ding der Unmöglichkeit.

Schulz kann nur und er wird den als neue Eigenständigkeit verkleideten Antiamerikanismus Merkels noch prononcierter vertreten. Öffentlich stehen damit im Herbst zwei ausgewiesene Antifeinde zur Wahl, zwei Politiker, die bereit sind, den nach dem Zweiten Weltkrieg gefundenen Konsens – Amerika führt und schützt, Deutschland stolpert hinterher, darf aber jederzeit sagen, dass es alles besser weiß – zumindest öffentlich aufzukündigen, um nun wieder selbst Weltmacht zu sein. "Europa" tröten sie diesmal, in der festen Gewissheit, dass dieses "Europa" am finanziellen Gängelband Berlins tanzt. Oder gar nicht.

Da frohlockt die AfD, die Linke sieht Chancen auf den langersehnten Nato-Austritt, Bayern war schon immer selbstbewusst und die Grünen tragen den Amerikaner heute noch nach, ihnen damals nicht den Balkankrieg gewonnen zu haben.

Ernst gemeint ist der neue Schwenk der ewigen Kanzlerin freilich nicht. Deutschland Ausstiegsbeschluss aus der transatlantischen Partnerschaft ist eine reine Medienchimäre schon allein, weil der Vertrag zwischen beiden Ländern nicht einseitig kündbar ist. Soweit es Deutschland betrifft. Für die USA ist, so hat es Zbigniew Brzezinski formuliert, Europa der Hebel zur Beherrschung der Welt, Deutschland aber ist der Hebel zur Beherrschung Europas.

Sowenig ein Lenkrad seinem Steuermann kündigen kann, so wenig kann Angela Merkel einem amerikanischen Präsidenten die Tür weisen, selbst wenn er Donald Trump heißt. Aber mit der antiamerikanischen Karte stechen, das kann sie. Und wie.

3 Kommentare:

  1. Dieses Helotenvolk steckt immer noch im Hirnvollwasch-Programm der „Frankfurter Schule“, ihrer Adepten und Apologeten .
    „Anti-Amerikanismus“ hat ergo hierzulande anzutriggern, so die Gringos themselves sich erdreisten von den Paradigmen ihrer eigenen Kultur-Marxisten/-Bolschewisten abzuweichen. –

    Diese Abtrünnigkeit scheint sich da ein gewisser Trump befleissigen zu wollen. –
    Insbesondere sollte es ein Gringo-Häuptling wagen, folgenden, von den Diskurshoheiten/ PC-Hohepriestern aufgestellten Gessler- Hüten die Reverenz zu verrwehren:
    - Sozial-Ismus
    - Klimat-Ismus
    - Muku-Ismus
    - Femin-Ismus
    - Ökolog-Ismus

    Dann aber Schleusen auf für den heiligen Zorn der Gutest-Menschen in diesem unserem Lande der zu den grössten Post-WW2 Durchblickern, und Weltenrettern aller Ländern und Zeiten geläuterten und avancierten Musterknab.Innen. –
    Und dann ergo „Natsieh-Keule marsch“ auch gegen jenne Gringos, die zeitlich und räumlich Lichtjahre vom „Maxissimum Pösissimum“ (third Reik“) angesiedelt sind.

    Übridschens:
    Wie wär‘s eigentlich, die buntesdoitsche Pawlow-Kläffer-Meute auf „Anti-IM-ERIKA-Nismus“ um zu konditionieren ?? –

    (Nun: Das werden die Grossmeister der Volks-Verblödung, der Lügen-Konservierung, der seit Jahrhunderten praktizierten Manipulationen, Hetze, Täuschung, Heuchelei, des Betrugs und der Ausbeutung schon zu verhindern wissen !)

    AntwortenLöschen
  2. Davideles Chaverim kabbeln sich ofenkundig ein bißchen darum, ob man die Gans mit den goldenen Eiern schlachten sollte oder nicht - bzw. die Longhorn-Rinderrasse restlos durch eine weniger wehrhafte, dafür etwas fleischreichere ersetzen möchte.
    's bleibt spannend.
    D.a.a.T.

    AntwortenLöschen
  3. Kassandra wurde nicht geglaubt, haha, wir sind ja so schlau, die nu wieder, daß das trojanische Pferd voller feindlicher Krieger stecken würde ...
    Und das mit den heiligen Zyaniden - o Graus.
    D.a.a.T. (Geusenname)

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.