Sonntag, 23. April 2017

Rauchbomben gegen rechts


Es ist ein Aufstand des Gewissens, der in Köln nicht ganz die angekündigten 50.000, aber doch eine ganze Menge Menschen gegen die menschenverachtende Politik der rechtsextremistischen AfD auf die Beine brachte. Unter dem Motto "Willst du nicht meiner Meinung sein, schlag ich dir den Schädel ein" marschierte der Schwarze Block für Vielfalt, die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) und die Linkspartei warben für eine bunte Demokratie und wetterten gegen den von der AfD zu verantwortenden Kapitalismus. Von einem "Lauti-Wagen", hergestellt in einer kapitalistischen Autofabrik, in der ArbeiterInnen bis heute gnadenlos ausgebeutet werden, wurden die Namen der NSU-Toten verlesen, die auch auf das Konto der AfD gehen.

Ein großer Tag für Deutschland, ein großer Tag für Europa. Während der Staatssender Phoenix nicht müde wird, die empörenden Debatten der Rechtsradikalisten direkt und unkommentiert aus dem Sitzungssaal zu übertragen, wurden draußen Rauchbomben gezündet, Demonstranten brachen aus den vorgeschriebenen Demorouten aus, um AfD-Anhänger zu jagen. Polizisten rannten ihnen nach, Steine flogen in Richtung der Beamten.

Individueller Terror muss richten, was staatliche Institutionen versäumt haben: Die Rechtsfaschisten rechtzeitig zu verbieten. Beim Versuch, einen Parteitagsabgeordneten mit Schlägen einer Zaunlatte von seinen falschen Ansichten abzubringen, wurde ein Polizist verletzt. Irgendwo anders noch einer.

Doch insgesamt war der Protest gegen die Nutzung demokratischer Privilegien durch Andersdenkende "überwiegend friedlich" (n-tv). Ein bisschen Schwund ist immer, junge Leute schlagen nicht nur gelegentlich über die Stränge, sondern zuweilen auch zu.

Genau für solche Momente hat der Staat seine Polizei. Die feiert in Köln einen Triumph: "Kein Chaos, dafür Karnevalsstimmung" sieht der offensichtlich unverletzt gebliebene FAZ-Korrespondent. Was sind schon ein paar brennende Reifen und abgefackelte Autos, wenn sich alles in allem sagen lässt, dass die Stimmung eigentlich doch vielerorts auch "fröhlich-friedlich" (Express) gewesen ist? Jot jemaat, Kölle!

Ein Zeichen wurde gesetzt, wiedereinmal. Ein Zeichen, das günstigstenfalls bis nach Frankreich leuchten wird, wo heute im deutschen Sinne gewählt werden muss. Deutschland hat gezeigt, "welche beeindruckende Kraft das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Parteien, Künstlern und Kirchen entwickeln kann", wenn ein "massiver, aber besonnener Einsatz der Polizei Extremisten daran hindert, zu randalieren und Absperrungen zu durchbrechen" (Express).

11 Kommentare:

  1. https://de-de.facebook.com/606158276180923/photos/a.607209716075779.1073741828.606158276180923/1039396066190473/?type=3&hc_ref=PAGES_TIMELINE

    ++ Unterstützer/innen Aufruf KSSQ für den 22. April (Stand 7.4.)
    ++ Kundgebung 11 h Demonstration 13 Uhr Heumarkt.
    1. Aidshilfe Köln e.V.
    2. Aktion Neue Nachbarn – Flüchtlingshilfe im Stadtdekanat Köln
    3. AMNESTY INTERNATIONAL Bezirk Köln
    4. Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Köln (ASF Köln)
    5. Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der Köln SPD (AfA Köln)
    6. „Aufstehen gegen Rassismus“
    7. AWO Kreisverband Köln e.V.
    8. Arsch Huh e.V.
    9. Bündnis 90/Die GRÜNEN Köln
    10. Bündnis "Schäl Sick gegen Rassismus"
    11. Bürgerzentrum Alte Feuerwache e.V.
    12. Bürgerzentrum Ehrenfeld e.V.
    13. Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V.
    14. Caritasverband Köln
    15. Centrum Schwule Geschichte e.V.
    16. Der andere Buchladen GmbH
    17. Der Paritätische NRW Kreisgruppe Köln
    18. Deutscher Beamtenbund, Kreisverband Köln
    19. Deutscher Gewerkschaftsbund, Stadtverband Köln
    20. Deutsch-Israelische Gesellschaft Arbeitsgemeinschaft Köln
    21. DFG-VK Köln
    22. DGB Jugend Köln
    23. DIDF Bundesvorstand
    24. Die Linke, Kreisverband Köln
    25. Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
    26. Ev. Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
    27. FDP Köln
    28. Förderkreis Hochbunker k101 e.V.
    29. Friedensbildungswerk Köln
    30. Gewerkschaft NGG
    31. Hochschule für Musik und Tanz
    32. IG BCE Bezirk Köln-Bonn
    33. IG Metall Köln-Leverkusen
    34. Jusos Köln
    35. Katholikenausschuss Köln
    36. Katholische Jugendagentur Köln gGmbH
    37. Klubkomm-Verband Kölner Clubs und Veranstalter e.V.
    38. KLuST e.V.
    39. Köln SPD
    40. Kölner Appell gegen Rassismus e.V.
    41. Kölner CSD-Demonstration
    42. Kölner Flüchtlingsrat
    43. Kölner Jugendring
    44. Kölner Künstler Theater
    45. Kölner Runder Tisch für Integration
    46. Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
    47. Landesintegrationsrat
    48. Loss mer singe e.V.
    49. Melanchthon Akademie Köln
    50. Piratenpartei Köln
    51. Radioclub Böcklerplatz
    52. Rat der Religionen
    53. Rom e.V.
    54. Schauspiel Köln
    55. Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Köln
    56. SKM – Sozialdienst Katholischer Männer e.V. Köln
    57. SPDqueer Köln
    58. Ver.di Bezirk Köln
    59. ver.di Arbeitskreis Antifaschismus – Antidiskriminierung
    60. ver.di Vertrauensleute der Uniklinik Köln
    61. Verein EL-DE-Haus e.V. – Förderverein des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln
    62. Verein zur Förderung des politischen Kabaretts e.V.
    63. VVN-BdA Köln
    64. ZAKO – Zentraler Arbeitskreis Offensiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus (Ver.di Bundesverwaltung)
    65. ZAMUS – Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V.
    66. Zentrum für islamische Frauenforschung und Frauenförderung

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  2. beeindruckende liste. hätte jeder noch einen mitgebracht, wären noch mehr leute dagewesen

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  3. Ich bin beeindruckt.
    Es gibt also "ganze Mengen". Gibt es auch "kaputte Mengen"?
    Der Autor meint sogar, folgendes irgendwo in Köln gelesen zu haben: "Willst du nicht meiner Meinung sein, schlag ich dir den Schädel ein".
    Natürlich irgendwo links .....
    ... und schwarz vermummt. Oder, doch nur auf seinem Klo?
    Dann folgt Polemik auf Wagner-Niveau.
    Nagut, Dummheit muss auch sein, der vermeintliche Leser mag es ja so.

    Und dann zieht der Autor noch zwei Zitate zusammen, die nicht zusammen gehören: "Deutschland hat gezeigt, "welche beeindruckende Kraft das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Parteien, Künstlern und Kirchen entwickeln kann", wenn ein "massiver, aber besonnener Einsatz der Polizei Extremisten daran hindert, zu randalieren und Absperrungen zu durchbrechen" (Express)."
    ... und begeht geistigen Selbstmord.

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  4. Der Schnaps ist immer der Schnaps der Andersdenkenden. Oder war es die Freiheit ? Egal, drink doch ene met ! Prost @ teu

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  5. "nicht ganz" so viele wie erwartet kann immer noch eine ganze menge sein.

    manchmal reichen auch wenige für gezielten protest

    "zusammengezogen" wurde gar nichts, sondern zitiert

    das motto vieler demonstranten habe ich auch nirgendwo gelesen, sondern aus deren taten übersetzt. das war so schwer nicht.

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  6. In Dresden kann man ja keinen Karneval veranstalten!

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  7. die o.g. Gruppen sind zu verhaften

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  8. @teu
    Wenn es vermeintliche Leser gibt, kann es auch kaputte Mengen geben.
    Wissen Sie, lesen Sie doch erstmal weniger komplexe Texte. Nach etwas Training können Sie gern nochmal reinschauen.

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    1. @teu: Satire ist eben nicht Jedermanns Sache. Da muß man schonmal an der Form herummäkeln, wenn man den Inhalt nicht versteht.
      (Ich freue mich schon auf die Analyse meiner wenigen Worte.)

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  9. Wählen, auch Protestwählen, ist so wirksam wie Geistertanz.
    Siehe Redbone: "Wovoka".

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  10. "antifa" niederkämpfen , bürgerliche Zeckenunterstützer outen .

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