Samstag, 8. April 2017

Last night in Sweden: Twitter, Trauer, Terrorroutine

Um die Reaktionszeit auf aktuelle Terrorfälle zu verkürzen, soll das Brandenburger Tor künftig generell und ganzjährig in allen Landesfarben gleichzeitig beleuchtet werden.

Terrorroutine auch in Berlin, wenige Stunden nach dem "Vorfall" von Stockholm, der ganz Europa getroffen hat wie zuletzt der Anschlag von London und damit entschieden härter als danach der von St. Petersburg. Entsprechend entschieden fallen die Reaktionen im politischen Berlin aus, gerade in Wahlkampfjahren die am härtesten betroffene Region in allen Krisenfällen.


Zwar griff Kanzlerin Angela Merkel nicht wie im Fall der britischen Terrorattacke zu Telefon, aber ihr Regierungssprecher Steffen Seibert reagierte gewohnt professionell auf die Tragödie von Stockholm. "Unsere Gedanken gehen zu den Menschen in #Stockholm, zu Verletzten, Angehörigen, Rettern + Polizisten. Wir stehen zusammen gegen den Terror", bestellte er über Twitter. Bundespräsident Walter Steinmeier zeigte sich sogar persönlich "erschüttert", wie er in einer Pressenote mitteilte. "Auch wenn die Hintergründe noch unklar sind: Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den Opfern und Verletzten, bei unseren schwedischen Freunden und allen Menschen in Stockholm", hieß es in der Nachricht, die der neue Bundespräsident von einem Besuch in Griechenland kabelte.

Wie tief der Schock wirklich sitzt, zeigt die Reaktion von Innenminister Thomas de Maiziere. "Meine Gedanken und mein tiefes Mitgefühl sind bei jenen, die so jäh aus dem Leben gerissen worden sind und bei ihren Angehörigen", so der Minister, der nach dem mörderischen Angriff von London noch mitgeteilt hatte: "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind in diesen Stunden bei den Opfern und deren Angehörigen."

Auch SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, zuletzt komplett abgetaucht, twitterte nach den ersten Nachrichten aus Schweden. "Ich bin schockiert über den Anschlag in Stockholm" heißt es da, wo es nach dem Londoner Anschlag noch "Ich bin schockiert über die Attacke in London" geheißen hatte. Auch diesmal sind "meine Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen", diesmal nur eben in Schweden, während sie nach dem Terrorakt von St. Petersburg noch "bei den Toten, Verletzten und deren Angehörigen" waren. "Terror wird niemals siegen", fügte er hinzu.

Bundesjustizminister Heiko Maas' Bezeichnung der Attacke als "brutal und feige" steht noch aus, ebenso seine Versicherung "wir stehen an der Seite unserer schwedischen Freunde". Auch Grünen-Zugpferd Cem Özdemir scheint momentan ohne Netz. Dadurch konnte er seine Versicherung "London ist nicht alleine", die bereits durch den Anschlag von St. Petersburg bestätigt wurde und jetzt erneut Bestätigung gefunden hat, nicht wiederholen. Im Laufe des Tages rechnen Parteikreise aber mit einer gefühlvollen Coverversion seines heute schon klassischen Tweets "Wir sind in den Gedanken bei den Opfern. In Trauer, aber auch mit Wut. Terror wird nicht gewinnen!".

4 Kommentare:

  1. 'Truck of Peace’™ ...April 08, 2017

    Wollte gerade den funny Clip "Truck of Peace"™ hier posten
    > nach Nizza und > Berlin > schließlich das dritte Mal.

    UND: Der Comiczeichner ist auf Youtube einfach GESPERRT !!
    Wegen Islam- und Terrorismus-Satire in Zeichentrickform.
    Das ist echt zensoren-, diktatoren-krankhaft wahnhaft.
    ( https://www.youtube.com/watch?v=LTxwKsTAcWc )

    Hier ist ein Beispiel für die Art & Weise der Comic-Satire
    - am Beispiel des Londoner Westminster-Bridge-Attentats mit einem PkW:
    > https://www.minds.com/archive/view/696828511544942600

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  2. Der Justizheiko hat sich noch nicht geäußert, weil seine Zensurbehörde den Text noch auf einen Verstoß gegen die heikoligen Sitten prüft. Wer weiß schon, ob solche Erklärungen wie „Unsere Gedanken sind bei ..“ nicht klammheimlich Haßbotschaften sind. Vielleicht fühlen sich die Adressaten nicht wohl bei dem Gefühl, ihnen würden fremde Gedanken aufgedrängt? Wer möchte schon mit Gedanken eines Murksels oder einer Schulzkrähe behelligt werden? Wäre es denn ganz unmöglich, daß diese Gedanken von Haß auf die Schweden erfüllt sind, die nicht standhaft genug sind, den enthusiastischen Liebesbeweis des friedlichen Muselvölkchens dankbar entgegenzunehmen, statt vor überschwenglicher Freude tot umzufallen. Diese Schwäche läßt die Herzallerliebsten unser segenreichen Regierung in einem unguten Licht erscheinen, es sieht so aus, als würden die herzlichen Mooslehmigen Menschen durch Liebesbezeugungen umbringen wollen. Und dieser Eindruck entsteht nur weil die Schweden Wasch-Lappen sind. Kein Wunder, daß die deutschen Politiksimulanten haßerfüllt sind. Mal sehen, was die Zensurbehörde Heiko durchgehen läßt.

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