"Ausländer sind krimineller als Deutsche? Kriminologen wissen, dass der oft gehörte Vorwurf Unsinn ist", ließ die "Frankfurter Rundschau" ihre Leser im Mai vor einem Jahr wissen. Der Beitrag erschien in einer Reihe von Artikeln, die "mit den Mythen der Rechten" aufzuräumen versprach. Für die Sache mit der Lüge über die angeblich höhere Kriminalität von Ausländern griff Nadja Erb selbst zur Feder. Und die "stellvertretende Ressortleiterin Politik" rechnete scharf ab: So richtig stimmt das alles nicht. Man darf das nicht so einfach sehen. "Aber Rechte halten an der Mär eisern fest!"
Erb hätte bei Thomas de Maiziere nachlesen sollen. Der, als erfahrener Politiker jeder Versuchung abhold, sich festzulegen, hatte Monate zuvor schon auf die Frage nach den vermeintlich kriminelleren Ausländern festgestellt, er "sehe" keine höhere Kriminalität.
Nun sieht ein Mann, der von hinten überfahren wird, zuvor meist auch kein Auto, so dass de Maizieres Dementi genau das ist, was es nicht zu sein scheint: Keins. Aber die Richtung für die Berichterstattung hatte der CDU-Mann den Erbs und Co. einmal mehr vorgegeben. Wenn es ein Phänomen nicht geben soll, dann lässt es sich zur Not wegerklären, indem es so lange in Atome zerlegt wird, bis es kein Brötchen mehr ist, sondern nur noch lauter Semmelbröckchen.
Zwei Jahre hat die Front gehalten. Zwei Jahre lang blieb die Frage, wieso der "überwiegende Teil der Bevölkerung das Problem der „Ausländerkriminalität“ größer einschätzt als es tatsächlich ist" (FR) beantwortet: Weil Rechtspopulisten es schaffen, die Vielzahl der wenigen Einzelfälle, in denen abwechslungsreich beschriebene Täter beteiligt waren, durch die weniger gebildeten Schichten als ein Phänomen wahrnehmen zu lassen.
Fake News im Dienst des Hasses. Zahlen, die sich nur ihrer menschenfeindlichen Zweckbindung verdanken. Wer anständig war, fragte nicht weiter nach. Und wer sich nicht daran hindern konnte, die Antwort unwillkürlich zu kennen, hielt die Klappe, um die Welt ein wenig besser zu machen.
Nun aber schleppen ausgerechnet die Dementi-Medien, die bisher gut damit gefahren waren, ihren Lesern die offiziellen Positionen der Bundesregierung als klug und alternativlos zu erklären, das heikle Thema mitten in die Wahlkampfzeit. Wie aufgeschreckt aus einem süßen Traum, in dem die Schafe bei den Löwen liegen und der Tiger dem Zicklein das Euter leckt, warten bisher so verlässliche Medienpartner des Bundespresseamtes wie die "Zeit" nicht einmal mehr an, bis amtliche Fakten auf dem Tisch liegen, von dem man sie dann unter Aufbietung alles schreiberischen Hochklasse vorsichtig herunterwischt.
Nein, jetzt wird schon losgehetzt, bevor der Innenminister seine tendenziösen Zahlen über "tatverdächtige Zuwanderer" (Welt) als "politischen Sprengstoff" (Welt) auf den Gabentisch der schwächelnden Populisten legt.
Jeder will der Erste sein, jeder will gestiegene Zahlen, krasse Prozente, hohe Zuwächse, allerdings in ein Säftchen verpackt, das aus "Flüchtlingen" und "Ausländern" die bisher vermiedenen "Zuwanderer" macht.
Was der Minister früher nicht sehen konnte, steht nun überall: Die Zahl tatverdächtiger Zuwanderer ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 52,7 Prozent auf 174.438 gestiegen, insgesamt gab es 2016 616.230 ausländische Tatverdächtige. Damit geraten Nicht-Deutsche in rund 30 Prozent aller Straftaten als Täter unter Verdacht. Schutzsuchende, die etwa zwei Prozent der schon länger hier lebenden Menschen ausmachen, werden in 8,6 Prozent aller Fälle verdächtigt. Warum stellen sie beim Taschendiebstahl einen Anteil von 35,1 Prozent aller Tatverdächtigen, bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung sowie Vergewaltigung und sexuelle Nötigung 14,9 Prozent und bei Wohnungseinbrüchen 11,3 Prozent?
Bedeutet das, Zuwanderer sind krimineller als Hiesige, schon länger hier noch lebende Ausländer inbegriffen? Sind Zuwanderer auch krimineller als Flüchtlinge? Als Schutzsuchende? Als die ausländische Touristen? Osteuropäer? Nordaufrikaner? Und bedeutet das, dass Nadja Erbs Widerlegung des "Mythos der Rechten"gar nicht stimmte? Dass Thomas de Maizieres Nichtsehen ein Nichtsehenwollen war?
Natürlich nicht. Denn es sind ja nicht "die Zuwanderer", die hier die Straftaten begehen, sondern die jungen Männer, die auch unter Deutschen die größte Gruppe der Tatverdächtigen und Täter stellen. Die Zuwanderer sind im Durchschnitt wesentlich jünger als die Vergleichsgruppe derer, die schon länger hier lebt. Wer jünger ist und männlicher, gerät aber überall auf der Welt eher auf die schiefe Bahn als ein älterer Mensch. Oft entzieht sich das völlig seinem eigenen Einfluss! Man ist jung und braucht das Geld!
Manche jungen Männer, so die "Welt", werden deshalb sogar zu Mehrfachtätern und "beschäftigen nicht nur jahrelang Polizei und Justiz" (Welt), sondern sie verderben auch die deutsche Kriminalstatistik, die dann von der ARD wieder glattgebügelt werden muss. Derzufolge wird 31 Prozent aller tatverdächtigen Zuwanderer vorgeworfen, mehrere Straftaten begangen zu haben, fünf Prozent von ihnen sollen bereits mindestens sechs Mal kriminell geworden sein.
Rechnete man all diese Täter seriöserweise herraus und kürzte dann noch über das niedrigere Alter dividiert durch die durch den "Zustrom" (Merkel) ohnehin gewachsene Zahl der Menschen in Deutschland, ist gar nichts passiert. Deutschland, ein Paradies, in dem der Löwe schlummert, das Schaf kuschelt und der Tiger dem Zicklein das Euter leckt.
Erb hätte bei Thomas de Maiziere nachlesen sollen. Der, als erfahrener Politiker jeder Versuchung abhold, sich festzulegen, hatte Monate zuvor schon auf die Frage nach den vermeintlich kriminelleren Ausländern festgestellt, er "sehe" keine höhere Kriminalität.
Nun sieht ein Mann, der von hinten überfahren wird, zuvor meist auch kein Auto, so dass de Maizieres Dementi genau das ist, was es nicht zu sein scheint: Keins. Aber die Richtung für die Berichterstattung hatte der CDU-Mann den Erbs und Co. einmal mehr vorgegeben. Wenn es ein Phänomen nicht geben soll, dann lässt es sich zur Not wegerklären, indem es so lange in Atome zerlegt wird, bis es kein Brötchen mehr ist, sondern nur noch lauter Semmelbröckchen.
Zwei Jahre hat die Front gehalten. Zwei Jahre lang blieb die Frage, wieso der "überwiegende Teil der Bevölkerung das Problem der „Ausländerkriminalität“ größer einschätzt als es tatsächlich ist" (FR) beantwortet: Weil Rechtspopulisten es schaffen, die Vielzahl der wenigen Einzelfälle, in denen abwechslungsreich beschriebene Täter beteiligt waren, durch die weniger gebildeten Schichten als ein Phänomen wahrnehmen zu lassen.
Fake News im Dienst des Hasses. Zahlen, die sich nur ihrer menschenfeindlichen Zweckbindung verdanken. Wer anständig war, fragte nicht weiter nach. Und wer sich nicht daran hindern konnte, die Antwort unwillkürlich zu kennen, hielt die Klappe, um die Welt ein wenig besser zu machen.
Nun aber schleppen ausgerechnet die Dementi-Medien, die bisher gut damit gefahren waren, ihren Lesern die offiziellen Positionen der Bundesregierung als klug und alternativlos zu erklären, das heikle Thema mitten in die Wahlkampfzeit. Wie aufgeschreckt aus einem süßen Traum, in dem die Schafe bei den Löwen liegen und der Tiger dem Zicklein das Euter leckt, warten bisher so verlässliche Medienpartner des Bundespresseamtes wie die "Zeit" nicht einmal mehr an, bis amtliche Fakten auf dem Tisch liegen, von dem man sie dann unter Aufbietung alles schreiberischen Hochklasse vorsichtig herunterwischt.
Nein, jetzt wird schon losgehetzt, bevor der Innenminister seine tendenziösen Zahlen über "tatverdächtige Zuwanderer" (Welt) als "politischen Sprengstoff" (Welt) auf den Gabentisch der schwächelnden Populisten legt.
Jeder will der Erste sein, jeder will gestiegene Zahlen, krasse Prozente, hohe Zuwächse, allerdings in ein Säftchen verpackt, das aus "Flüchtlingen" und "Ausländern" die bisher vermiedenen "Zuwanderer" macht.
Was der Minister früher nicht sehen konnte, steht nun überall: Die Zahl tatverdächtiger Zuwanderer ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 52,7 Prozent auf 174.438 gestiegen, insgesamt gab es 2016 616.230 ausländische Tatverdächtige. Damit geraten Nicht-Deutsche in rund 30 Prozent aller Straftaten als Täter unter Verdacht. Schutzsuchende, die etwa zwei Prozent der schon länger hier lebenden Menschen ausmachen, werden in 8,6 Prozent aller Fälle verdächtigt. Warum stellen sie beim Taschendiebstahl einen Anteil von 35,1 Prozent aller Tatverdächtigen, bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung sowie Vergewaltigung und sexuelle Nötigung 14,9 Prozent und bei Wohnungseinbrüchen 11,3 Prozent?
Bedeutet das, Zuwanderer sind krimineller als Hiesige, schon länger hier noch lebende Ausländer inbegriffen? Sind Zuwanderer auch krimineller als Flüchtlinge? Als Schutzsuchende? Als die ausländische Touristen? Osteuropäer? Nordaufrikaner? Und bedeutet das, dass Nadja Erbs Widerlegung des "Mythos der Rechten"gar nicht stimmte? Dass Thomas de Maizieres Nichtsehen ein Nichtsehenwollen war?
Natürlich nicht. Denn es sind ja nicht "die Zuwanderer", die hier die Straftaten begehen, sondern die jungen Männer, die auch unter Deutschen die größte Gruppe der Tatverdächtigen und Täter stellen. Die Zuwanderer sind im Durchschnitt wesentlich jünger als die Vergleichsgruppe derer, die schon länger hier lebt. Wer jünger ist und männlicher, gerät aber überall auf der Welt eher auf die schiefe Bahn als ein älterer Mensch. Oft entzieht sich das völlig seinem eigenen Einfluss! Man ist jung und braucht das Geld!
Manche jungen Männer, so die "Welt", werden deshalb sogar zu Mehrfachtätern und "beschäftigen nicht nur jahrelang Polizei und Justiz" (Welt), sondern sie verderben auch die deutsche Kriminalstatistik, die dann von der ARD wieder glattgebügelt werden muss. Derzufolge wird 31 Prozent aller tatverdächtigen Zuwanderer vorgeworfen, mehrere Straftaten begangen zu haben, fünf Prozent von ihnen sollen bereits mindestens sechs Mal kriminell geworden sein.
Rechnete man all diese Täter seriöserweise herraus und kürzte dann noch über das niedrigere Alter dividiert durch die durch den "Zustrom" (Merkel) ohnehin gewachsene Zahl der Menschen in Deutschland, ist gar nichts passiert. Deutschland, ein Paradies, in dem der Löwe schlummert, das Schaf kuschelt und der Tiger dem Zicklein das Euter leckt.
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