Er steckt aus Sicht guter Demokraten hinter allem: Waldimir Putin will die deutsche Demokratie zerstören. |
Lasst doch mal die Betroffenen reden! Dachte sich die renommierte Wochenzeitschrift "Die Zeit". Und räumte einem Simon Vaut und einen Jörg Forbrig Platz frei, um darüber zu räsonieren "Wie wir die Wahl vor russischem Einfluss schützen können" (Die Zeit).
Dazu legen die beiden Experten - der eine Redenschreiber im Außenministerium, der andere Programmdirektor beim nicht weniger atlantischen German Marshall Fund in Berlin - erstmal thesenhaft vor. Die "vielschichtige russische Einflussnahme auf die Bundestagswahl" sei "bereits in vollem Gange", spätestens seit der amerikanischen Präsidentschaftswahl sei klar, "dass sich Russland aktiv in die diesjährige Bundestagswahl einschalten wird". Und "längst" gibt es natürlich auch "deutliche Hinweise, dass der Kreml systematisch versucht, auf innenpolitische Entwicklungen Einfluss zu nehmen".
Putin will uns die Demokratie wegnehmen
Das ist alles so deutlich, dass es nachfolgend gar nicht mehr belegt werden muss. Moskau, das ist schon allein deshalb klar, weil es BND-Präsident Bruno Kahl "festgestellt" hat, will "den demokratischen Prozess als solchen zu delegitimieren". Will "die deutsche Politik im Innern so durcheinanderwirbeln, dass Deutschlands äußere Fähigkeit beschädigt wird, eine gemeinsame und werteorientierte Politik des Westens zu gestalten". Will aber vor allem "Angela Merkel maximal schwächen", weil bekanntlich Merkel allein uns noch retten kann - sie allein vermag es, für Deutschland diese "gemeinsame Politik des Westens" durchzusetzen.
So weit, so klar für Vaut und Forbrig und ihre verschwörungstheoriesüchtigen Leser. Der Russe steckt hinter allem, was böse, krank und demokratiefeindlich ist. Dank des unabhängigen Know Hows des SPD-Redenschreibers und des einstigen Mitwirkenden am Projekt "Neue Macht", das von Deutschland vor Jahren schon die "Übernahme von mehr Verantwortung im Umgang mit Störern der internationalen Ordnung“ forderte, kann Russland nun aber zum Glück in den Arm gefallen werden.
"Sieben Schritte, um den Schaden für die Demokratie zu begrenzen", empfehlen die "Zeit"-Autoren, die mit ihrem Beitrag in einer großen Tradition der Hamburger Wochenschrift stehen. Postfaktisch empfehlen sie gegen - bis heute in keinem Fall nachgewiesene - russische Einflussnahme Maßnahmen, die eine "klare Übereinkunft aller demokratischen Parteien", "parteiübergreifende Vereinbarungen" im Wahlkampf, Vereinbarungen über die "inhaltliche Schwerpunktsetzung im Wahlkampf" und die Mobilisierung staatlicher "Medienkapazitäten zur Aufdeckung von Desinformationskampagnen und Cyberangriffen".
Wehrhaftes Machtkartell
Für die beiden Groko-Aktivisten handelt es sich um die hier geforderte neue Welle von Hinterzimmerabsprachen unter den etablierten Parteien, von den Die Linken ebenso ausgenommen sein soll wie die AfD um eine "zeitgemäße Anpassung" der "wehrhaften Demokratie", nicht um einen Versuch, ein das bestehende Machtkartell der Koalitionsparteien plus der Grünen mit dem Argument, der Russe greife an, vorbeugend vor Gegenwind zu schützen.
Schon in der kommenden Woche wird die "Zeit" dann in ihrer neuen Reihe "Betroffene schreiben über sich selbst" - im Hausjargon "getroffene Hunde bellen" genannt - zwei VW-Manager über zu scharfe Abgaskontrollen schreiben lassen. In 14 Tagen dann sollen zwei Tatort-Kommissare zur Feder greifen und die viel zu hohe Zahl an schlechten Krimis im deutschen Fernsehen anprangern.
Redenschreiber im Außenministerium und hauptamtlicher Transantlantiker?
AntwortenLöschenWarum holt man sich nicht gleich Gutachten bei der CIA.
AntwortenLöschenAls ich die Überschrift las, dachte ich, mein Gott, jetzt will uns der enthemmte Russe auch noch die Toten rauben. Wie beruhigt war ich dann, als ich feststellen durfte, daß es nur um die Wahlstimmen ging. Na, wegen mir, Hauptsache er läßt die Toten in Frieden. In den Wahlkabinen mag er meinetwegen rauben gehen, es ist eh egal, ob die Matschbirne im Kanzleramt oder der Kirmes-Schnulzensänger aus Würselen angekreuzt wird. Beide haben nur kreischende Mißtöne auf der Zunge. Dagegen hilft nur Oropax.
verharmlosung!!!
AntwortenLöschenSeit heute keine Verschwörungstheorie mehr. Der Russe sitzt im Generalkonsulat der USA zu Frankfurt/Main. Der Russe hacckt von dort alles, was östlich der Ostgrenze der USA, dem Atlantikwall, liegt, wie Assange mitteilte.
AntwortenLöschenFrage an Sender Jeriwan: "Kann Putin die deutsche Bundetagswahl manipulieren?"
AntwortenLöschenAntwort: "Im Prinzip ja. Der BND versucht den Russen gerade dazu zu überreden (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-02/bnd-russland-desinformationskampagne-wladimir-putin-geheimdienste)."