Früher war alles noch schön, politische Kämpfe wurden in Samthandschuhen geführt. |
Lange genug gehetzt, gehasst und geschrieben, wie die Feder gewachsen war. Mit dem neuen Entwurf von Justiziminister Heiko Maas zum künftig geltenden Netzwerkdurchsetzungsgesetz zieht der Gesetzgeber andere Seiten auf: Deutschland soll zu einem Land werden, in dem „verfassungsfeindliche Verunglimpfungen“ und „landesverräterische Fälschungen“ innerhalb von 24 Stunden zu löschen sind.
Im Weigerungsfall drohen Internetseiten, die ihre Pflicht zur Netzhygiene vernachlässigen und Verunglimpfer deutscher Regierungsleistungen oder landesverräterische Fälscher zum Zuge kommen lassen, drastische Geldstrafen. Bis zum 50 Millionen Euro kann eine hetzerische Bemerkung ein Internet-Netzwerk kosten – mit diese knallharten Strafgebührenpolitik will Heiko Maas dafür sorgen, dass eher mehr als weniger und möglichst alles sofort gelöscht wird, von dem man auch nur vermuten könnte, dass es im Widerspruch zur regierungspolitik steht.
Eine Zeitenwende, die der klug formulierte Referentenentwurf zum „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ einleitet, der bereits zur Genehmigung an die EU geschickt wurde. Auch Kritiker müssen das neidvoll anerkennen. „Hätte es so etwas in der Art schon 1962 gegeben, wäre es nie zur Spiegel-Affäre gekommen, weil der ausschlaggebende Artikel einfach gelöscht worden wäre“, kommentiert Michele Marsching, Fraktionsvorsitzender der derzeit noch legalen Piratenfraktion im Landtag NRW.
Deutschland wäre dadurch vielleicht kein besserer, aber ein meinungssicherer Ort gewesen, Rudolf Augstein hätte vielleicht nicht einmal ins Gefängnis gemusst, Franz-Joseph Strauß wäre später Kanzler geworden und er hätte im Zuge der deutschen Wiedervereinigung sicher darauf bestanden, die SED zu verbieten.
Gerade für Heiko Maas' seit der Erfindung der „Linken“ aus den Resten der SED und bundesdeutscher K-Gruppen schwächelnde Volkspartei, wäre heute zweifellos ein großer Profiteur einer solchen Entwicklung. Im Saarland hätte es zu mehr Stimmen als bei der CDU gereicht, die SPD könnte dort künftig anstelle der Union die große Koalition führen. Heiko Maas tut alles, damit es eines Tages wieder so kommt.
„Dieser Gesetzesentwurf ist der erste Schritt zu einer vollumfänglichen Zensur“, kritisieren die Piraten, die – eine rechtzeitige ordentliche Netzüberwachung vorausgesetzt – bestimmt nie entstanden wären. Da es sie nun jedoch gibt, infolge einer jahrzehntelangen Verluderungspolitik der Volksparteien, die im Netz so ziemlich alles durchgehen ließen, sie sind nun typischerweise die einzigen, die herumjammern, dass „immer noch Gerichte zu entscheiden hätten, was verfassungsfeindlich ist“ und „nicht eine privatisierte Patriotismus-Polizei, wie Heiko Maas sie fordert.“
In der Stunde der Not aber muss die Gewaltenteilung weichen, die Exekutive darf ihre Tätigkeit an Privatfirmen auslagern, die dann handeln, ehe später einmal die Judikative darüber befindet, ob das alles rechtens war. Wird es gewesen sein, denn Maas´ Netzwerknotstandsgesetz öffnet die Türen weit für einen geschmackssicheren Umgang mit der Meinungsfreiheit, wie ihn Vorbildnationen wie die Türkei, Russland, China oder Pakistan pflegen.
Noch grummelt es hier und da. Doch ist das Werk vollende, wird die Zufriedenheit vollkommen sein. Denn Kritik wird es nicht mehr geben.
Falls noch Anbieter in Deutschland bleiben, statt ihre Büros ins faschistische Ungarn oder ins Reich Zar Wladimirs zu verlagern, dürften uns bei Verhängung solcher Strafen lange Prozesse durch alle Instanzen bevorstehen. Natürlich nur, bis das von Merkels bestangezogenem „Volksverräter“ (Tauber) auch gesetzlich verboten wird.
AntwortenLöschenSo humorlos, wie der Innenminister auftritt, muss man davon ausgehen, dass es bei ihm aufgrund mangelnder emotionaler Intelligenz auch an musikalischen Feingefühl fehlt - trotzdem heisst es "... zieht der Gesetzgeber andere *Saiten* auf ..."
AntwortenLöschenAntrag auf Löschung der folgenden Lüge.
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SPIEGEL ONLINE 30. März 2017, 11:47 Uhr
Manuela Schwesig: Anders als bei den vergangenen Bundestagswahlen gibt es dieses Mal die reale Option, dass die SPD stärkste Partei wird.
Ist das der Tauber, der Parteifreunde als "Arschlöcher" bezeichnet hat? Bei solchem Bildungsstand lohnte sich eigentlich eine Recherche, wo er seinen Dr.-Titel her hat.
AntwortenLöschenFrieden, der auf Unterwerfung gründet, ist brüchig.
AntwortenLöschenFürsorge macht Bedürftige abhängig und ermächtigt die Fürsorger.
Freiheit braucht Mut und macht Angst: So sehen die wesentlichen Konflikte unserer Zeit aus.
Die Eiapopeia- und Gruselszenarien allgegenwärtiger Quotenmaschinen lügen darüber hinweg. Sie vertrauen auf das Gewohnheitstier im Menschen, sie beschäftigen es mit Krimi, Sport und Talkshows rund um die Uhr, sie rechnen sich diese Form verblödender Sozialtherapie als Verdienst an, für den jeder Haushalt zahlungspflichtig ist.
Das funktioniert, weil kaum irgendwer sich nach Konflikten sehnt, fast alle sich aber gern mitleidend den Verfolgten als Hüter der Gerechtigkeit gesellen, schadenfroh das Böse unterliegen sehen. Für die meisten sind Krieg, Spucken und Schläge ins Gesicht, Vergewaltigung, Raub, Einbruch in die eigene Wohnung fern realen Erlebens.
Das könnte sich ändern. Dann wird ihr Vertrauen in eine staatliche Ordnung möglicherweise erschüttert, die sich das Gewaltmonopol zwar vorbehält, aber außerstande ist, es durchzusetzen. Den Rechtsstaat gibt es nur noch auf dem Papier, weil die Justiz nicht mehr unabhängig, sondern in ideologischen Zwangsjacken jeweils herrschender Parteien operiert.
Oh, ein Natur-Skinhead, so wie meinereiner (Alopecia androgenetica praematura).
AntwortenLöschenDas Ferkel hat jedenfalls i h r Volk nicht nur nicht verraten, sondern dient ihm fürtrefflich - falls halt gewisse Verschwörungstheorien doch keine, sondern wahr sein sollten.
Halbgott in Weiß