Das höchste Amt im Land parteipolitisch instrumentieren: Läuft! |
Er ist der letzte vom Schlage der Thälmanns, Noskes und Frahms, ein Arbeiterführer aus der Pfalz, der im Exil aufwuchs und in seiner politischen Karriere nie ein Hehl daraus machte, ganz nach oben hinaus zu wollen. Seit dieses Vorhaben gescheitert ist, inszeniert sich Ralf Stegner als Poltergeist der SPD: Wie sein großes Vorbild, der amerikanische Präsident Donald Trump, wütet er vorzugsweise über das Kurznachrichtenportal Twitter, gelegentlich unflätig, gelegentlich von einem bitteren Hass auf andere getrieben, die aus seiner Sicht erfolgreicher sind als er selbst.
Manchmal aber überkommt den Nutzer @Ralf_Stegner ein Hauch von Erinnerung an seine Zeit als Germanistikstudent. Und er beginnt zu dichten. Kürzlich erst verehrte er dem von ihm so hochverehrten Populisten-Vorbild Trump ein Poem mit offenem Ende. Jetzt schmiedete er einen ähnlichen, wenn auch kürzeren Hymnus anlässlich der anstehenden Inthronisierung seines Parteigenossen Walter Steinmeier als neuer Bundespräsident. Stegner reimt rabiat:
Frankie goes to Schloss Bellevue
Schwarze Power voll perdu
Andi Scheuer rast der Puls
Sakkrament - #jetztistschulz
Verse, die weniger holpern als das Trump-Gedicht, in denen aber ein noch weit höheres Maß an Verachtung für die demokratischen Institutionen steckt. Stegner, ein Schlitzohr der politischen Fingerhakelei, ist damit ganz auf Parteilinie. Wie die Berliner SPD, die sich öffentlich über einen "sozialdemokratischen Bundespräsidenten" freut (oben), missbraucht er die Größe der Bundeskanzlerin, ein SPD-Mitglied als nächsten Nationalmahner zu erlauben, schamlos zu Wahlkampfzwecken.
Eine tiefenpsychologisch verständliche Ausgleichshandlung. Offenbar tief getroffen von der Entscheidung der Parteibasis, ihn wegen seiner Hass-Tweets von einer Parteiversammlung auszuladen, übt sich Stegner mit aller Missachtung der Bedeutung des höchsten Staatsamtes in plumper Propaganda. Keine Freude über einen erstmals seit Jahren wieder friedlichen und planmäßigen Machtwechsel im Schloss Bellevue. Sondern nur Hohn und Spott für die politische Konkurrenz, die Stegner im Schwanzvergleich unterliegen sieht.
So dichtet das Unterbewusstsein des Mannes, der einst vorhatte, alle Kennzeichen aller PKW zu erfassen und der Polizei zu erlauben, jederzeit verdachtsunabhängig von jedermann die Identität feststellen zu dürfen, ein abgründiges Werk, dessen Würze nicht in der Kürze liegt, sondern in seiner absichtsvollen Schäbigkeit.
In Stegners bizarrer Welt der festen Frontverläufe steht "Frankie" gegen "schwarze Power", bei der CSU "rast der Puls" und natürlich kann sich das dann nur noch auf den modernistischen Hashtag "jetztistschulz" reimen. Ralf Stegner, Gastwirtssohn und mit Unterstützung der Volkswagenstiftung ausgebildet, weißt so mit seinem Gedicht nach, dass er beides kann: Das höchste Amt im Land schamlos parteipolitisch instrumentieren. Und sowohl Englisch als auch Französisch und Latein schreiben, letzteres allerdings nur rudimentär.
"Wie sein großes Vorbild, der amerikanische Präsident Donald Trump"
AntwortenLöschenNop.
Trump kann nicht Stegners Vorbild sein. Das strunzdumme Stegner denkt bei Tramp an Trampolin, mehr hat er nicht mitgekriegt.
"wütet er vorzugsweise über das Kurznachrichtenportal Twitter, gelegentlich unflätig, gelegentlich von einem bitteren Hass auf andere getrieben,"
Wenn du das "gelegentlich" durch "immer" ersetzt, passt der Text.
Steinmeier kriecht nach Bellevue,
AntwortenLöschenWill der neue Schloßherr sein,
doch die schwere Tür ist zu,
da guckt er ziemlich blöde drein.
Ralf will das Schloß nun knacken,
zieht eine Axt aus dem Gewand,
da muß er plötzlich heftig kacken,
und die Axt fällt aus der Hand.
Mit Stegnerkacke dick beschmiert,
schaut Ralf nun hilflos drein.
Frankie guckt ganz konsterniert,
ins Bellevue kommt er nicht rein.