Die mexikanisch-amerikanische Grenze nahe Terlingua: Darf hier eine Mauer gebaut werden? |
In der Mitte entspringt kein Fluss, sondern die Mitte des Flusses markiert eine Grenze. Der Rio Grande - mexikanisch Rio Bravo del Norte - trennt Armut von Wohlstand, Vergangenheit von Fortschritt, spanisches Siesta-Erbe von calvinistischem Durcharbeiten. Der Fluß zwischen Mexiko und der USA markiert für Menschen, die ihn von Süden aus sehen, den Anfang eines gelobten Landes. Dort, im Norden, wollen viele sein. Dort wird mehr verdient, besser gelebt, es gibt keinen Drogenkrieg und selbst der Arme ist reicher.
Hunderttausendfach überwinden Menschen die Grenze, nicht nur Menschen aus Mexiko, sondern Menschen aus ganz Lateinamerika. Das hat eine Bevölkerung von 640 Millionen Menschen, doppelt so viel wie die Vereinigten Staaten, deren Bürger vor allem in den Grenzstaaten im Süden seit Jahren nach einer verschärften Abschottung nach Süden verlangen.
Eine Forderung, die Donald Trump im Wahlkampf mit der Ankündigung des Baus einer "Mauer" zu erfüllen versprochen hat. Doch was deutsche Politik und deutsche Medien im Fall der ukrainischen Mauerbaupläne als rationalen Schritt sahen, die Grenze zu Russland abzuriegeln, wird im Falle der USA als hanebüchener Schwachsinnsplan denunziert, der logistisch kaum zu realisieren sei und zudem Kosten von 25 Milliarden Dollar verursachen würde.
Eine Summe, die im Verhältnis zu den in der Ukraine erwarteten Kosten leicht überhöht erscheint. Dort rechneten Experten, als noch vom Mauerbau die Rede war, mit 100 Millionen Euro für 2000 Kilometer Grenzmauer. In den USA wären es rund 3200 Kilometer Mauer zu bauen - zum 250-fachen des Preises?
Zudem, heißt es dann vor allem in Deutschland stets, sei die Grenze zwischen den USA und Mexiko ja schon eine der am besten gesicherten der Welt: Mit Mauern, Zäunen und Grenzpatrouillen. Dass Trump auch nach seiner Wahl an seinen Mauerbauplänen festhält, zeigt für deutsche Medien, dass der Mann eine "Mauer im Kopf" (RP) hat. Allein das Wort "Mauer" gilt in Deutschland als anrüchig, wer Mauern baut, steht unter Faschismusverdacht. "Gigantomanie des Schwachsinns", tönt es vom Kontinent, der eben dabei ist, die abgeschafften Einreisevisa als "Einreisegenehmigung" wieder einzuführen.
Dabei zeigt ein Blick auf die Grenze zwischen den USA und Mexiko , dass dort stellenweise nicht einmal zu erkennen ist, wo die Grenze verläuft. Open Range, offenes Land, links und rechts des Flusses prägt derzeit das Bild. Kein Zaun, kein Grenzpfahl, kein Mäuerchen, schon gar keine Mauer. Wer möchte, kann hier problemlos die 30 Meter von einem Ufer des Rio Grande ans andere schwimmen. Denn entgegen dem Bild, das alle deutschen Medien verbreiten, ist die Grenze zwischen Armut und Wohlstand, Vergangenheit und Fortschritt, spanischem Siesta-Erbe und calvinistischem Durcharbeiten derzeit an vielen Stellen gar keine.
Hunderttausendfach überwinden Menschen die Grenze, nicht nur Menschen aus Mexiko, sondern Menschen aus ganz Lateinamerika. Das hat eine Bevölkerung von 640 Millionen Menschen, doppelt so viel wie die Vereinigten Staaten, deren Bürger vor allem in den Grenzstaaten im Süden seit Jahren nach einer verschärften Abschottung nach Süden verlangen.
Eine Forderung, die Donald Trump im Wahlkampf mit der Ankündigung des Baus einer "Mauer" zu erfüllen versprochen hat. Doch was deutsche Politik und deutsche Medien im Fall der ukrainischen Mauerbaupläne als rationalen Schritt sahen, die Grenze zu Russland abzuriegeln, wird im Falle der USA als hanebüchener Schwachsinnsplan denunziert, der logistisch kaum zu realisieren sei und zudem Kosten von 25 Milliarden Dollar verursachen würde.
Eine Summe, die im Verhältnis zu den in der Ukraine erwarteten Kosten leicht überhöht erscheint. Dort rechneten Experten, als noch vom Mauerbau die Rede war, mit 100 Millionen Euro für 2000 Kilometer Grenzmauer. In den USA wären es rund 3200 Kilometer Mauer zu bauen - zum 250-fachen des Preises?
Zudem, heißt es dann vor allem in Deutschland stets, sei die Grenze zwischen den USA und Mexiko ja schon eine der am besten gesicherten der Welt: Mit Mauern, Zäunen und Grenzpatrouillen. Dass Trump auch nach seiner Wahl an seinen Mauerbauplänen festhält, zeigt für deutsche Medien, dass der Mann eine "Mauer im Kopf" (RP) hat. Allein das Wort "Mauer" gilt in Deutschland als anrüchig, wer Mauern baut, steht unter Faschismusverdacht. "Gigantomanie des Schwachsinns", tönt es vom Kontinent, der eben dabei ist, die abgeschafften Einreisevisa als "Einreisegenehmigung" wieder einzuführen.
Dabei zeigt ein Blick auf die Grenze zwischen den USA und Mexiko , dass dort stellenweise nicht einmal zu erkennen ist, wo die Grenze verläuft. Open Range, offenes Land, links und rechts des Flusses prägt derzeit das Bild. Kein Zaun, kein Grenzpfahl, kein Mäuerchen, schon gar keine Mauer. Wer möchte, kann hier problemlos die 30 Meter von einem Ufer des Rio Grande ans andere schwimmen. Denn entgegen dem Bild, das alle deutschen Medien verbreiten, ist die Grenze zwischen Armut und Wohlstand, Vergangenheit und Fortschritt, spanischem Siesta-Erbe und calvinistischem Durcharbeiten derzeit an vielen Stellen gar keine.
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