Der letzte Spurt des Finnen Timo Furuholm über den Rasen des Stadions in Halle - anlassangepasst in traurigem Schwarz. |
Der Mann, der hier jahrelang das Toreschießen besorgte, rennt kurz vor dem Anpfiff davon. Timo Furuholm, der Finne, dem es der HFC zu verdanken hat, dass er überhaupt noch in der 3. Liga spielt, wird vor dem Spiel gegen Holstein Kiel verabschiedet. Eine Zwei-Minuten-Zeremonie, abgeschlossen von einem kurzen Sprint des Stürmers Richtung Fankurve. Furuholm hebt die Arme, winkt ein letztes Mal freundlich zu denen, die ihm seit 2013 abwechselnd zujubelten und ihn verfluchten. Und dann ist er weg, der Spieler, der in 103 Partien für den HFC 35 Liga-Tore schoss.
Einen Nachfolger hat er nicht, das zeigen die folgenden 90 Minuten der Hallenser gegen den Tabellennachbarn aus Schleswig-Holstein. Der HFC hat heute die Chance, mit einem Sieg auf einem Aufstiegsplatz zu überwintern. Doch es ist wie immer in einer Saison, in der der Klub so erfolgreich ist wie nie, dabei aber nur selten die Durchschlagskraft nach vorn bewies, die eine Spitzenmannschaft bräuchte. Vorn klemmt die Säge, normalerweise. Heute aber haben sie gar keine Säge dabei.
Anfangs noch umsichtig und durchaus mit Blick zum gegnerischen Tor, entgleitet die Partie den Rot-Weißen mit zunehmender Spielzeit immer mehr. Alles läuft nur über rechts, dort aber läuft sich alles auch jedesmal fest. Nur in den zwei, drei Situationen, in denen eine Spielverlagerung auf die linke Seite gelingt, wird es vor dem Tor der Störche gefährlich. Aber weder Pfeffer noch Ajani bringen den Ball über die Linie. Glück für Halle, dass es die Kieler auf der Gegenseite nicht besser machen. Zweimal scheitern sie in aussichtsreicher Position an Fabian Bredlow, der sich auf die Brust anschließend trommelt. "An mir kommt keiner vorbei", soll das wohl heißen.
Aber wer macht es vorn? Benjamin Pintol, mit traurigen vier Treffern Halles erfolgreichster Torschütze, hat bis zur Halbzeit keine Abschlussaktion zustandegebracht. Auch der Rest der halleschen Offensive spielt so, wie es die Statistik erwarten lässt: In 18 Spielen bis hierher haben die Hallenser ganze 20 Tore geschossen - erst der Tabellenzehnte der 3. Liga traf noch seltener.
Und auch in der 2. Halbzeit eines typischen Nullnull-Spiels ist kein neuer Furuholm in Sicht. Jetzt drückt Halle zwar etwas mehr, vor allem aber symmetrischer. Doch bis auf einen Fernschuss von Lindenhahn aus zentraler Position vor dem Tor herrscht Weihnachtsfriede vor dem Kieler Strafraum.
Dann kommt der erste Auftritt von Kapitän Klaus Gjasula, dessen Präsenz im zentralen Mittelfeld bis hierher die meisten Kieler Konterversuche im Frühstadium hat scheitern lassen. Gjasula, gerade erst nach seiner schon zweiten Gelbsperre der Saison wieder spielberechtigt, reißt einen angreifenden Kieler um. Sieht Gelb. Schüttelt den Kopf. Und hat weniger Minuten später schon Gelegenheit, noch einmal ausgiebig über seine Theorie nachzudenken, dass es die Schiedsrichter irgendwie auf ihn abgesehen habe.
Denn als der HFC zum ersten Mal wirklich Druck im Kieler Strafraum aufbaut und gleich vier Spieler die Chance habe, das erlösende 1:0 zu machen, ist es Gjasula, der, nachdem alle vier scheitern, entscheidet, den anlaufenden Konter der Kieler vorsichtshalber schon auf Höhe Mittellinie zu unterbinden. Nicht mit fairen Mitteln. Sondern auf Kosten einer weiteren Gelben, die sich als rote Karte materialisiert.
Gjasula steht damit in 17 Spielen bei sagenhaften zwölf Karten. Und der HFC nun mit zehn Mann gegen eine Gästeelf, die ihr Glück kaum fassen kann. Geht hier mehr? HFC-Trainer Rico Schmitt stellt auf Fünferkette um, nimmt Abwehrchef Kleineheistmann raus und bringt Dorian Diring als neuen Sechser. Was nach einem Harakiri-Manöver aussieht, hält das Gleichgewicht des Schreckens zwischen zwei Mannschaften, die keinesfalls verlieren wollen. Kiel hat jetzt mehr Torchancen, der HFC weiter auch welche, etwa als Pfeffer es Lindenhahn gleichtut und aus zentraler Postion abzieht.
Richtig ernst ist das aber alles nicht, und so schwindet die Gelegenheit, sich ganz vorn in der Tabelle festzusetzen, mit der sinkenden Sonne. Schmitt bringt doch noch Florian Brügmann, auf dessen Dynamik nach vorn er bis dahin einmal mehr verzichtet hat. In der 89. Minute darf auch Petar Sliscovic noch ran, der als Furuholm-Nachfolger eingekaufte Stürmer, der bisher eher einem Nachbau von Andis Shala und Pierre Merkel erinnert.
Ein Eindruck, den der Null-Tore-Mann auch gegen Kiel nicht korrigieren kann. Und so wird aus dem geplanten Sprung auf Platz 2 ein Rutscher auf Platz 4, einen Rang hinter dem FCM. Der Abstand auf Platz 1 könnte morgen schon sieben Punkte betragen, der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz beträgt auch nur zehn.
Einen Nachfolger hat er nicht, das zeigen die folgenden 90 Minuten der Hallenser gegen den Tabellennachbarn aus Schleswig-Holstein. Der HFC hat heute die Chance, mit einem Sieg auf einem Aufstiegsplatz zu überwintern. Doch es ist wie immer in einer Saison, in der der Klub so erfolgreich ist wie nie, dabei aber nur selten die Durchschlagskraft nach vorn bewies, die eine Spitzenmannschaft bräuchte. Vorn klemmt die Säge, normalerweise. Heute aber haben sie gar keine Säge dabei.
Anfangs noch umsichtig und durchaus mit Blick zum gegnerischen Tor, entgleitet die Partie den Rot-Weißen mit zunehmender Spielzeit immer mehr. Alles läuft nur über rechts, dort aber läuft sich alles auch jedesmal fest. Nur in den zwei, drei Situationen, in denen eine Spielverlagerung auf die linke Seite gelingt, wird es vor dem Tor der Störche gefährlich. Aber weder Pfeffer noch Ajani bringen den Ball über die Linie. Glück für Halle, dass es die Kieler auf der Gegenseite nicht besser machen. Zweimal scheitern sie in aussichtsreicher Position an Fabian Bredlow, der sich auf die Brust anschließend trommelt. "An mir kommt keiner vorbei", soll das wohl heißen.
Aber wer macht es vorn? Benjamin Pintol, mit traurigen vier Treffern Halles erfolgreichster Torschütze, hat bis zur Halbzeit keine Abschlussaktion zustandegebracht. Auch der Rest der halleschen Offensive spielt so, wie es die Statistik erwarten lässt: In 18 Spielen bis hierher haben die Hallenser ganze 20 Tore geschossen - erst der Tabellenzehnte der 3. Liga traf noch seltener.
Und auch in der 2. Halbzeit eines typischen Nullnull-Spiels ist kein neuer Furuholm in Sicht. Jetzt drückt Halle zwar etwas mehr, vor allem aber symmetrischer. Doch bis auf einen Fernschuss von Lindenhahn aus zentraler Position vor dem Tor herrscht Weihnachtsfriede vor dem Kieler Strafraum.
Dann kommt der erste Auftritt von Kapitän Klaus Gjasula, dessen Präsenz im zentralen Mittelfeld bis hierher die meisten Kieler Konterversuche im Frühstadium hat scheitern lassen. Gjasula, gerade erst nach seiner schon zweiten Gelbsperre der Saison wieder spielberechtigt, reißt einen angreifenden Kieler um. Sieht Gelb. Schüttelt den Kopf. Und hat weniger Minuten später schon Gelegenheit, noch einmal ausgiebig über seine Theorie nachzudenken, dass es die Schiedsrichter irgendwie auf ihn abgesehen habe.
Denn als der HFC zum ersten Mal wirklich Druck im Kieler Strafraum aufbaut und gleich vier Spieler die Chance habe, das erlösende 1:0 zu machen, ist es Gjasula, der, nachdem alle vier scheitern, entscheidet, den anlaufenden Konter der Kieler vorsichtshalber schon auf Höhe Mittellinie zu unterbinden. Nicht mit fairen Mitteln. Sondern auf Kosten einer weiteren Gelben, die sich als rote Karte materialisiert.
Gjasula steht damit in 17 Spielen bei sagenhaften zwölf Karten. Und der HFC nun mit zehn Mann gegen eine Gästeelf, die ihr Glück kaum fassen kann. Geht hier mehr? HFC-Trainer Rico Schmitt stellt auf Fünferkette um, nimmt Abwehrchef Kleineheistmann raus und bringt Dorian Diring als neuen Sechser. Was nach einem Harakiri-Manöver aussieht, hält das Gleichgewicht des Schreckens zwischen zwei Mannschaften, die keinesfalls verlieren wollen. Kiel hat jetzt mehr Torchancen, der HFC weiter auch welche, etwa als Pfeffer es Lindenhahn gleichtut und aus zentraler Postion abzieht.
Richtig ernst ist das aber alles nicht, und so schwindet die Gelegenheit, sich ganz vorn in der Tabelle festzusetzen, mit der sinkenden Sonne. Schmitt bringt doch noch Florian Brügmann, auf dessen Dynamik nach vorn er bis dahin einmal mehr verzichtet hat. In der 89. Minute darf auch Petar Sliscovic noch ran, der als Furuholm-Nachfolger eingekaufte Stürmer, der bisher eher einem Nachbau von Andis Shala und Pierre Merkel erinnert.
Ein Eindruck, den der Null-Tore-Mann auch gegen Kiel nicht korrigieren kann. Und so wird aus dem geplanten Sprung auf Platz 2 ein Rutscher auf Platz 4, einen Rang hinter dem FCM. Der Abstand auf Platz 1 könnte morgen schon sieben Punkte betragen, der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz beträgt auch nur zehn.
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