Freudig erregt nimmt Martin Schulz (rechts) seine Ernennungsurkunde entgegen. |
So empfängt eine große Nation ihre besten Söhne, wenn diese zurückkehren von einer jahrelangen beschwerlichen und gefährlichen Reise an ferne Gestade, wo sie unter Aufbietung all ihrer Kräfte für das Gute gekämpft haben. Großer Bahnhof in Berlin, Bahnhof für Martin Schulz, der beinahe zehn Jahre nach seiner letzten Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz heute mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband geehrt wird. Ein historischer Moment, denn Schulz ist der erste sozialdemokratische EU-Parlamentspräsident, der sich das so selten vergebene Schulterband umwerfen darf.
Martin Schulz selbst wirkt ruhig und gelassen, als das große Festorchester zum Beginn der Zeremonie "The Saints go marching in" intoniert. Der Bellevue-Palast ist heute ein besonders geschmückter Bau, und er wurde einst auch geschaffen, um zusätzliche Pracht nach Berlin zu holen, die es hier vorher nicht gab: "Solch einen prunkvollen Bau will ich auch haben", soll Kronprinz Ludwig von Bayern ausgerufen haben, nachdem er 1823 bei einem Berlin-Besuch am Bellevue eine Kutschenpanne hatte.
Doch so ausgelassen fröhlich wie in früher Jahren, als bei den Verleihungszeremonien im Beisein des Bundespräsidenten Partiestimmung herrschte, während Christian Wulff die Gäste überschwänglich und mit Dauerlächeln begrüßte, war die Stimmung diesmal nicht. Zu angespannt ist die Stimmung im Land vor der Abstimmung in Italien, der Präsidentenwahl in Österreich, der Kür des linken französischen Präsidentschaftskandidaten, dem Amtsantritt des amerikanischen Populisten Donald Trump. Miesmacher hatten selbst noch beim Einmarsch der Prominenten Sprüche geklopft und lauthals Kritik gebrüllt.
Das war auch vor dem Start des offiziellen Festaktes das große Thema, ehe dann die Lichter gedimmt wurden und Martin Schulz ins gleißende Scheinwerferlicht trat. Präsident Joachim Gauckr betont dann die Transparenz und Offenheit der Bundesregierung und erzählt, dass viele ihm gesagt hätten: "Wir stehen zu euch." Schulz nickt unmerklich. das ist auch, was er als Reaktionen wahrgenommen hat, nachdem er seine Kandidatur als Bundeskanzler bekannt gegeben hatte.
Gauck gibt sich staatsmännisch: "Ich sage nichts zu dem Thema." Stattdessen bezeichnet ein CDU-naher Besucher den Bericht als "kompletten Unsinn". Er spricht von "Unterstellungen und Unwahrheiten" und einem "nicht repräsentativen Ergebnis".
Doch darum geht es heute so wenig wie um die Kritik, dass sich die sogenannte "Elite" in schöner Regelmäßigkeit gegenseitig staatliche Orden umhänge. Die Vergabe, heißt es offiziell, beruhe immer "auf sauberen, statistisch repräsentativen Auswertungen".
Und so tritt Joachim Gauck, das Gewissen der friedlichen Revolution in der ehemaligen Ex-DDR, auch mit einem Lächeln ans Mikrophon. Er begrüßt die vielen bekannten Gesichter aus Film, Funk, Fernsehen und Radio, die herbeigeeilt sind, um Schulz zu ehren. "Herzlich willkommen in Schloss Bellevue! Herzlich willkommen zu dieser Feierstunde", sagt Gauck mit seinem weichen, nachdenklichen Bass.
Dann kommt er zur Sache. Blicke man auf die vielen, vielen Würdigungen, die der "liebe Herr Schulz" schon erhalten habe, sei offenkundig: "Wir zeichnen hier und heute einen begeisterten und begeisternden Europäer aus, der in Nah und Fern hohe Wertschätzung und großes Vertrauen genießt." Warum also nicht noch eine bedeutende staatliche Ehrung?
Das "Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich" hat Schulz schon, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ebenso. Auch den internationalen Karlspreis, die Ehrenbürgerwürde von Würselen, das „Goldene Karussellpferd“ der Arbeitsgemeinschaft der Schaustellervereine und die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem trägt er seit Jahren mit Stolz. Blieb nur noch das Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, das auch schon Lennart Bernadotte, Präsident der Deutschen Gartenbau Gesellschaft und Besitzer der Blumeninsel Mainau, der Humorist Loriot und neben Andreas Meyer-Landrut, dem vater der bekannten Popsängerin, auch der frühere Wehrmachtsgeneral Hans Speidel, Chef des Stabes der Heeresgruppe B unter Erwin Rommel, tragen.
Joachim Gauck taucht tief ein ins Leben Martin Schulz´, dem er attestiert, dass er bei der Karlpreisverleihung mit dem Präsidenten der Französischen Republik, François Hollande, und dem König des Haschemitischen Königreichs von Jordanien, Abdullah II. Ibn Al-Hussein, "über die Bedeutung Ihres Wirkens für Europa" gesprochen habe. Die habe immer der Frage gegolten, "wo liegt die Zukunft"? Das sei Schulzens, eine unbeantwortete Frage, seit der frühere Fast-Fußballer die ersten Schritte auf dem europäischen Spielfeld gegangen ist. Gauck sorgt sich. "Brauchen wir als Konsequenz aus den Krisenerfahrungen der jüngeren Vergangenheit neue europäische Visionen?", fragt er. "Oder einfach nur mehr Pragmatismus?" Eine Antwort scheint auch Gauck nicht zu haben. "Um uns herum geschehen Dinge, die uns Europäer mehr fordern, als uns lieb sein mag und als wir uns lange haben eingestehen wollen."
Diese dunklen Zeiten aber sind vorüber. Jetzt wolle er daran "erinnern, dass unser Leben und das Leben künftiger Generationen in Deutschland ebenso wie in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union entscheidend davon abhängt, wie wir Europa gestalten." Quasi sei das Ende vom Anfang bestimmt, der Ablauf vom Einsatz. Es liege deshalb "in unserer Verantwortung als Deutsche und als Europäer, gemeinsam die Krisen zu überwinden", die alle Europäer gemeinsam heraufbeschworen hätten. "Es liegt in unserer Verantwortung, Tendenzen von Abschottung und Ausgrenzung anderer sowie dem Schüren von Ängsten und Hass entgegenzutreten. Und es liegt in unserer Verantwortung, verlorenes Vertrauen in die europäische Idee zurückzugewinnen."
Der Anfang wird ganz offenbar hier gemacht, heute, im Schloss Bellevue, wo unter edlen Leuchtern eine neue Gemeinschaftlichkeit nicht nur der Europäer, sondern auch von Eliten und gewöhnlichen Menschen gefeiert wird. Der "liebe Herr Schulz" (Gauck) habe sich dieser Herkulesarbeit verschrieben – mit einer Energie und einer Leidenschaft, die in Europa weithin sichtbar, hörbar und spürbar ist. Gauck, der vor Wochen bekanntgegeben hat, amtsmüde zu sein, fragt den 15 Jahre jüngeren, sportlichen Bartträger fast ein wenig neidisch: "Woher nehmen Sie diesen Schwung? Was treibt Sie an?"
Ist es Egoismus, Machtgier, das ewige Sicht-beweisen-wollen, das Männer nicht ablegen können? Gauck hat seine eigene Theorie. "Ich denke, es hat mit den Grenzerfahrungen zu tun, die Sie geprägt haben – mit Grenzen unterschiedlichster Art". Gauck spricht den Alkohol nicht an, den Schulz selbst immer wieder bemüht, um seinen Wandel vom beinharten Verteidiger zum Angreifer im Namen Europas zu erklären. Der Bundespräsident formuliert es praktischer: "Sie sind mit ganzem Herzen Europäer, weil Sie mit ganzem Herzen Würselener sind."
Dies eben kann nur jemand aus Würselen. Und mit Erfolg. "Nie gab es ein erfolgreicheres europäisches Projekt als die Idee der Europäischen Union – für Freiheit und Sicherheit, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für die Achtung der Menschenrechte und für die Entwicklung des Wohlstands in Europa." Bald, so scheinet es, würden Schulz´ Plädoyers für mehr europäische Demokratie aus Berlin zu hören sein. "Und das, da bin ich sicher, wird die deutsche Debatte über Europa bereichern."
Es kommt Unruhe im Saal auf, weil Joachim Gauck so viel zu sagen hat. Einige ältere Schulz-Fans schauen sich nach Sitzgelegenheiten um, mancher Gast hat schon sein Sektglas geleert. Joachim Gauck aber, noch einmal ein eloquenter Beschwörer der gemeinsamen Werte, lässt nicht locker. "Wo, wenn nicht dort, wo Volksvertreter von Lappland bis Malta, von der portugiesischen Atlantikküste bis zur östlichen Grenze Estlands zusammenkommen, wo sonst sollte über die Zukunft Europas diskutiert werden?", sagt er mit deutlichem Verweis auf die Bedrohung der Grenzen der EU durch einen außer Rand und Band geratenen russischen Herrscher. Die vielen Fragen, die sich dabei stellten, habe Martin Schulz als erster zu einer zentralen Frage gebündelt: "In welchem Europa wollen wir leben?"
Dass der neue Schulterbandträger keine Antwort finden könne, treibe ihn um, treibe ihn in Talkshows und demnächst in einen Wahlkampf, der nicht leicht werde. "Europäisch zu denken und zu handeln stößt mittlerweile bei gar nicht so wenigen Bürgerinnen und Bürgern auf Unbehagen, zuweilen auf Ablehnung", weiß Gauck. "Wir erleben Grenzen europäischer Solidarität und europäischen Gestaltungswillens sowie mancherorts den Rückzug von europäischem Denken und Handeln, ja sogar den Austritt aus der Union."
In dieser kritischen Lage tue der "liebe Herr Schulz" etwas, was alle erwartet hätten. Nach der verabredungsgemäßen Weitergabe seines Postens in Brüssel sage er klar und eindringlich, worum es geht: Jemand muss gegen Angela Merkel kandidieren. Jemand muss die Sozialdemokratie in die nächste Große Koalition führen. "Sie beschwichtigen und beschönigen nicht. Sie reden Klartext", lobt Gauck.
Dann gibt es das begehrte Große Verdienstkreuz mit Stern und dem breiten, scharlachroten Schulterband. Martin Schulz ist jetzt ganz bei sich, sein Gesicht, das oft so verhärmt und verbiestert wirkt, zeigt ein zufriedenes Schmunzeln. Das Osnabrücker Symphonieorchester setzt sich seitlich auf bereitgestellte Stühle und ein Zeichen der Freundschaft. Applaus fegt durchs Schloss. Die Sektkelche klingen. Ein neuer Tag in Europa. Ein neuer Anfang für die Gemeinschaft.
Martin Schulz selbst wirkt ruhig und gelassen, als das große Festorchester zum Beginn der Zeremonie "The Saints go marching in" intoniert. Der Bellevue-Palast ist heute ein besonders geschmückter Bau, und er wurde einst auch geschaffen, um zusätzliche Pracht nach Berlin zu holen, die es hier vorher nicht gab: "Solch einen prunkvollen Bau will ich auch haben", soll Kronprinz Ludwig von Bayern ausgerufen haben, nachdem er 1823 bei einem Berlin-Besuch am Bellevue eine Kutschenpanne hatte.
Doch so ausgelassen fröhlich wie in früher Jahren, als bei den Verleihungszeremonien im Beisein des Bundespräsidenten Partiestimmung herrschte, während Christian Wulff die Gäste überschwänglich und mit Dauerlächeln begrüßte, war die Stimmung diesmal nicht. Zu angespannt ist die Stimmung im Land vor der Abstimmung in Italien, der Präsidentenwahl in Österreich, der Kür des linken französischen Präsidentschaftskandidaten, dem Amtsantritt des amerikanischen Populisten Donald Trump. Miesmacher hatten selbst noch beim Einmarsch der Prominenten Sprüche geklopft und lauthals Kritik gebrüllt.
Das war auch vor dem Start des offiziellen Festaktes das große Thema, ehe dann die Lichter gedimmt wurden und Martin Schulz ins gleißende Scheinwerferlicht trat. Präsident Joachim Gauckr betont dann die Transparenz und Offenheit der Bundesregierung und erzählt, dass viele ihm gesagt hätten: "Wir stehen zu euch." Schulz nickt unmerklich. das ist auch, was er als Reaktionen wahrgenommen hat, nachdem er seine Kandidatur als Bundeskanzler bekannt gegeben hatte.
Gauck gibt sich staatsmännisch: "Ich sage nichts zu dem Thema." Stattdessen bezeichnet ein CDU-naher Besucher den Bericht als "kompletten Unsinn". Er spricht von "Unterstellungen und Unwahrheiten" und einem "nicht repräsentativen Ergebnis".
Doch darum geht es heute so wenig wie um die Kritik, dass sich die sogenannte "Elite" in schöner Regelmäßigkeit gegenseitig staatliche Orden umhänge. Die Vergabe, heißt es offiziell, beruhe immer "auf sauberen, statistisch repräsentativen Auswertungen".
Und so tritt Joachim Gauck, das Gewissen der friedlichen Revolution in der ehemaligen Ex-DDR, auch mit einem Lächeln ans Mikrophon. Er begrüßt die vielen bekannten Gesichter aus Film, Funk, Fernsehen und Radio, die herbeigeeilt sind, um Schulz zu ehren. "Herzlich willkommen in Schloss Bellevue! Herzlich willkommen zu dieser Feierstunde", sagt Gauck mit seinem weichen, nachdenklichen Bass.
Dann kommt er zur Sache. Blicke man auf die vielen, vielen Würdigungen, die der "liebe Herr Schulz" schon erhalten habe, sei offenkundig: "Wir zeichnen hier und heute einen begeisterten und begeisternden Europäer aus, der in Nah und Fern hohe Wertschätzung und großes Vertrauen genießt." Warum also nicht noch eine bedeutende staatliche Ehrung?
Das "Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich" hat Schulz schon, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ebenso. Auch den internationalen Karlspreis, die Ehrenbürgerwürde von Würselen, das „Goldene Karussellpferd“ der Arbeitsgemeinschaft der Schaustellervereine und die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem trägt er seit Jahren mit Stolz. Blieb nur noch das Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, das auch schon Lennart Bernadotte, Präsident der Deutschen Gartenbau Gesellschaft und Besitzer der Blumeninsel Mainau, der Humorist Loriot und neben Andreas Meyer-Landrut, dem vater der bekannten Popsängerin, auch der frühere Wehrmachtsgeneral Hans Speidel, Chef des Stabes der Heeresgruppe B unter Erwin Rommel, tragen.
Joachim Gauck taucht tief ein ins Leben Martin Schulz´, dem er attestiert, dass er bei der Karlpreisverleihung mit dem Präsidenten der Französischen Republik, François Hollande, und dem König des Haschemitischen Königreichs von Jordanien, Abdullah II. Ibn Al-Hussein, "über die Bedeutung Ihres Wirkens für Europa" gesprochen habe. Die habe immer der Frage gegolten, "wo liegt die Zukunft"? Das sei Schulzens, eine unbeantwortete Frage, seit der frühere Fast-Fußballer die ersten Schritte auf dem europäischen Spielfeld gegangen ist. Gauck sorgt sich. "Brauchen wir als Konsequenz aus den Krisenerfahrungen der jüngeren Vergangenheit neue europäische Visionen?", fragt er. "Oder einfach nur mehr Pragmatismus?" Eine Antwort scheint auch Gauck nicht zu haben. "Um uns herum geschehen Dinge, die uns Europäer mehr fordern, als uns lieb sein mag und als wir uns lange haben eingestehen wollen."
Diese dunklen Zeiten aber sind vorüber. Jetzt wolle er daran "erinnern, dass unser Leben und das Leben künftiger Generationen in Deutschland ebenso wie in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union entscheidend davon abhängt, wie wir Europa gestalten." Quasi sei das Ende vom Anfang bestimmt, der Ablauf vom Einsatz. Es liege deshalb "in unserer Verantwortung als Deutsche und als Europäer, gemeinsam die Krisen zu überwinden", die alle Europäer gemeinsam heraufbeschworen hätten. "Es liegt in unserer Verantwortung, Tendenzen von Abschottung und Ausgrenzung anderer sowie dem Schüren von Ängsten und Hass entgegenzutreten. Und es liegt in unserer Verantwortung, verlorenes Vertrauen in die europäische Idee zurückzugewinnen."
Am Ende der Verleihung präsentierte der Ehrengast seine Auszeichungen. |
Ist es Egoismus, Machtgier, das ewige Sicht-beweisen-wollen, das Männer nicht ablegen können? Gauck hat seine eigene Theorie. "Ich denke, es hat mit den Grenzerfahrungen zu tun, die Sie geprägt haben – mit Grenzen unterschiedlichster Art". Gauck spricht den Alkohol nicht an, den Schulz selbst immer wieder bemüht, um seinen Wandel vom beinharten Verteidiger zum Angreifer im Namen Europas zu erklären. Der Bundespräsident formuliert es praktischer: "Sie sind mit ganzem Herzen Europäer, weil Sie mit ganzem Herzen Würselener sind."
Dies eben kann nur jemand aus Würselen. Und mit Erfolg. "Nie gab es ein erfolgreicheres europäisches Projekt als die Idee der Europäischen Union – für Freiheit und Sicherheit, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für die Achtung der Menschenrechte und für die Entwicklung des Wohlstands in Europa." Bald, so scheinet es, würden Schulz´ Plädoyers für mehr europäische Demokratie aus Berlin zu hören sein. "Und das, da bin ich sicher, wird die deutsche Debatte über Europa bereichern."
Es kommt Unruhe im Saal auf, weil Joachim Gauck so viel zu sagen hat. Einige ältere Schulz-Fans schauen sich nach Sitzgelegenheiten um, mancher Gast hat schon sein Sektglas geleert. Joachim Gauck aber, noch einmal ein eloquenter Beschwörer der gemeinsamen Werte, lässt nicht locker. "Wo, wenn nicht dort, wo Volksvertreter von Lappland bis Malta, von der portugiesischen Atlantikküste bis zur östlichen Grenze Estlands zusammenkommen, wo sonst sollte über die Zukunft Europas diskutiert werden?", sagt er mit deutlichem Verweis auf die Bedrohung der Grenzen der EU durch einen außer Rand und Band geratenen russischen Herrscher. Die vielen Fragen, die sich dabei stellten, habe Martin Schulz als erster zu einer zentralen Frage gebündelt: "In welchem Europa wollen wir leben?"
Dass der neue Schulterbandträger keine Antwort finden könne, treibe ihn um, treibe ihn in Talkshows und demnächst in einen Wahlkampf, der nicht leicht werde. "Europäisch zu denken und zu handeln stößt mittlerweile bei gar nicht so wenigen Bürgerinnen und Bürgern auf Unbehagen, zuweilen auf Ablehnung", weiß Gauck. "Wir erleben Grenzen europäischer Solidarität und europäischen Gestaltungswillens sowie mancherorts den Rückzug von europäischem Denken und Handeln, ja sogar den Austritt aus der Union."
In dieser kritischen Lage tue der "liebe Herr Schulz" etwas, was alle erwartet hätten. Nach der verabredungsgemäßen Weitergabe seines Postens in Brüssel sage er klar und eindringlich, worum es geht: Jemand muss gegen Angela Merkel kandidieren. Jemand muss die Sozialdemokratie in die nächste Große Koalition führen. "Sie beschwichtigen und beschönigen nicht. Sie reden Klartext", lobt Gauck.
Dann gibt es das begehrte Große Verdienstkreuz mit Stern und dem breiten, scharlachroten Schulterband. Martin Schulz ist jetzt ganz bei sich, sein Gesicht, das oft so verhärmt und verbiestert wirkt, zeigt ein zufriedenes Schmunzeln. Das Osnabrücker Symphonieorchester setzt sich seitlich auf bereitgestellte Stühle und ein Zeichen der Freundschaft. Applaus fegt durchs Schloss. Die Sektkelche klingen. Ein neuer Tag in Europa. Ein neuer Anfang für die Gemeinschaft.
Schulz - ein übler Eurokrat, der Deutschland lieber heute als morgen abgeschafft sieht.
AntwortenLöschenEinst sogar als stattlicher Aufseher für's Nazi-KZ vorgesehen. (Signor Schulz. La proporrò per il ruolo di Kapò per campi di concentramento Nazisti. - Berlusconi, 2003 EU-Parlament)
In der Knesset löste Herr Schulz Proteste aus, es wurde ihm eine „selektive Wahrnehmung“ vorgeworfen.
Abgeordnetenwatch.de führt ihn als blasierten Nicht-Beantworter von Bürgerfragen.
Und jetzt neu : Die letzten Blechorden mit roten Schärpen aus der Reste-Schatulle Gaucks werden vom einstigen IM des MfS und anschließenden "Stasi-Aufklärer" persönlich überreicht.
Grotesk.
Schönes Foto (Montage) übrigens mit dem Bouquet aus rot-blau-gelb-grün-orangenen Orden...