Es ist die renommierte Wochenschrift "Zeit", die in einer der üblichen Abschreibübungen eine Meldung der größten deutschen Boulevardzeitung "Bild" für ihre Leser aufbereitet. "ARD Nord, Süd, Ost und West: Die #ARD plant laut einem Zeitungsbericht die Fusion mehrerer #Rundfunkanstalten", verbreitet das Hamburger Blatt unter Berufung auf ein Quellenwirrwarr aus AFP, KNA und "sue". Wer mit wem im Einzelnen fusioniert werden solle, sei noch offen, sicher dagegen sei, "dass etwa Radio Bremen Teil der ARD-Nord mit dem NDR und der rbb aus Berlin und Brandenburg zusammen mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) zur ARD Ost würden".
Nun hat die "Zeit" aber nicht mit der ARD gerechnet, die mit einem "verifizierten Account" auch beim Kurznachrichtenportal Twitter zugange ist. Und diese @ARD_Presse meldet sich nun vernehmlich. "@zeitonline Das ist blanker Unsinn und frei erfunden", schreibt ein Mitarbeiter im typischen Duktus eines russischen Trolls. "Wir sind erstaunt, dass Sie diesen Quatsch ungeprüft publizieren", heißt es dann weiter. Und, fast schon im Erdogan-Droh-Stil: "Statement folgt!"
Nun muss die @ARD_Presse sicherlich am besten wissen, was bei der ARD so los ist. Dass aber angesehene Großblätter wie die "Zeit" "blanken Unsinn", der "frei erfunden" ist, "ungeprüft verbreitet", klingt trotzdem unglaubwürdig. Immer wieder hatte gerade die "Zeit" in den vergangenen Monaten klargestellt, dass "Lügenpresse"-Vorwürfe, wie sie von Pegida-Populisten im im Auftrag von Putin johlten, brüllten und schrieen, völlig gegenstandlos sind. Wer so argumentiere, betreibe das Geschäft des Gegners und stelle sich damit selbst außerhalb der Gemeinde der Demokraten.
Dort steht nun auch die ARD, einsam, verletzt und bedroht von einer Übermacht an Nachrichtenseiten, die gleichlautend dasselbe berichten wie die "Zeit". "Alles Lüge" (Rio Reiser)? Eine Verschwörung? Oder gibt es sie doch, die Lügenpresse?
Nun hat die "Zeit" aber nicht mit der ARD gerechnet, die mit einem "verifizierten Account" auch beim Kurznachrichtenportal Twitter zugange ist. Und diese @ARD_Presse meldet sich nun vernehmlich. "@zeitonline Das ist blanker Unsinn und frei erfunden", schreibt ein Mitarbeiter im typischen Duktus eines russischen Trolls. "Wir sind erstaunt, dass Sie diesen Quatsch ungeprüft publizieren", heißt es dann weiter. Und, fast schon im Erdogan-Droh-Stil: "Statement folgt!"
Nun muss die @ARD_Presse sicherlich am besten wissen, was bei der ARD so los ist. Dass aber angesehene Großblätter wie die "Zeit" "blanken Unsinn", der "frei erfunden" ist, "ungeprüft verbreitet", klingt trotzdem unglaubwürdig. Immer wieder hatte gerade die "Zeit" in den vergangenen Monaten klargestellt, dass "Lügenpresse"-Vorwürfe, wie sie von Pegida-Populisten im im Auftrag von Putin johlten, brüllten und schrieen, völlig gegenstandlos sind. Wer so argumentiere, betreibe das Geschäft des Gegners und stelle sich damit selbst außerhalb der Gemeinde der Demokraten.
Dort steht nun auch die ARD, einsam, verletzt und bedroht von einer Übermacht an Nachrichtenseiten, die gleichlautend dasselbe berichten wie die "Zeit". "Alles Lüge" (Rio Reiser)? Eine Verschwörung? Oder gibt es sie doch, die Lügenpresse?
"Die" Lügenpresse, wie sie sich der paranoide Ungeist vorstellt, gibt es so nicht, sehr wohl aber Agenten der Presse, die "blanken Unsinn" von sich geben, also ... eh, lügen (oder sich irren, Quatsch abschreiben etc.). Als stünde in "angesehene[n] Großblätter[n]" nichts als die Wahrheit, die volle Wahrheit, und als würde allein der Status eines Blattes ("angesehen", "Groß-") es davon befreien, Unwahrheiten und postideologischen Murks zu verbreiten.
AntwortenLöschenUnd warum die Wortwahl "blanker Unsinn und frei erfunden" dem "Duktus eines russischen Trolls" entsprechen soll und nicht einfach einem Urteil, das durchaus seine Berechtigung haben kann, entzieht sich auch jedem, der sich nicht schon vollends mit der "Gemeinde der Demokraten" identifiziert hat.
Nichts sollte einem ferner liegen, als den ARD zu verteidigen, aber im gleichen Atemzug, in dem die Zeit hochgehalten wird als "Sturmgeschütz der Demokratie", sollte er, nur weil er Kritik an diesem übt, nicht in die Nähe des Ungeists erst gerückt werden, zu dem beide schon lange gehören.
tapfer gesprochen!
AntwortenLöschen