Merkel bleibt standhaft, Anne Will gab die passenden Stichworte, alles wie immer beim Fernsehcomeback der Kanzlerin zur besten Sendezeit direkt nach dem "Tatort". Direkt nach der Anküdigung, mit einer vierten Kanzlerschaft auf Jagd nach dem bestehenden Rekord Helmut Kohls gehen zu wollen, hatte Angela Merkel bei der ARD Bescheid geben lasse, dass sie plane, am Sonntagabend vor ihr Fernsehvolk zu treten.
Da die Rundfunkanstalten in Deutschland im Unterschied zu denen in Polen komplett unabhängig sind, wurde sofort ein Sendeplatz freigemacht, als Merkels Büro aufgelegt hatte. Kanzlerinnenwünsche sind Befehle, die Geschäftsführerin der Will Media GmbH lässt die Redaktion ein paar Sessel umräumen, ein paar andere Gäste ausladen. Und es kann losgehen.
Nein, einen Plan B hat sie nicht, jedenfalls keinen, der verkündet werden dürfte. Nein, ihr Plan A geht auch im sechsten Monat noch nicht auf. Aber Merkel vertraut Merkel, sie ist unerbittlich im Wissen darum, richtig zu liegen. Und immer noch mit viel Spaß bei der Sache.
Nur wer so überzeugt ist, kann andere überzeugen - wie Merkel das auf ihre ganz eigene, zutiefst menschliche Weise tut. Manche ihrer knappen, kompakten Sätze, die mit großer Entschlossenheit gelassen gesprochen werden, haben das Zeug zum Klassiker - Merkel ist echt, authentisch und klug, sie bleibt standhaft, bekommt Applaus, lächelt, verspricht ein nachhaltige, europäische Lösung für die Flüchtlingskrise. Sie ist gegen den Kleingeist, eine große Frau in Alarmorange, die fröhlich das Fundament eines europäischen Kompromisses skizziert, der irgendwann gefunden werden wird.
Die besten Zitate der Kanzlerin bei "Anne Will" dokumentiert PPQ in der zeithistorischen Reihe "Doku Deutschland"* für alle die, die die große Ich-Show der Kanzlerin verpasst haben.
"Menschen sind nie alternativlos."
"Ich suche die Lösung dort, wo die CDU immer verankert ist."
"Ich habe verschiedene Differenzpunkte mit dem türkischen Präsidenten."
"Der wesentliche Umstand ist schon das Denken über die Menschen in Deutschland."
"Grotesk ist, wenn so getan wird, als wäre ich da jetzt die letzte Säule."
"Wir müssen offen sein, auch in unseren Antworten."
"Ein Zurück wird es nicht geben."
"Wir müssen den Menschen den Eindruck geben, dass sie Halt haben, dass sie Orientierung haben."
"CDU-Politik war immer, Leitplanken zu finden."
"Was bedeutet das Medienverhalten?"
"Wir sind gut beraten, mit einer Politik von Maß und Mitte Halt zu geben."
"Es ist in der Politik immer so, dass man nur sieht, was ist, aber nicht, was man verhindert hat."
"Ganz verhindert habe ich auch nicht, dass sie existiert."
"Ich persönlich bin nach wie vor optimistisch, dass wir Menschen überzeugen können."
"Meine Politik passe ich der Wirklichkeit an."
"Wir leben in Zeiten dramatischer Veränderungen."
"Wie kann ich Wohneigentum erwerben?"
"Frau Will, das kann ich nicht sagen."
"Jeder kann sich einbringen."
"Dass nur die, die Nein sagen, das Volk sind, und die anderen, die jeden Tag zur Arbeit gehen, sind die Elite, das sehe ich nicht."
"Ich bin genauso das Volk, wie andere das Volk sind."
"Zu jeder Wahl kann jeder seine Meinung sagen."
"Kannst du dem Land noch etwas geben, bist du noch neugierig?"
"Deswegen freue ich mich auch drauf."
"Ich habe mich mehr mit der Zukunft befasst - was wird das für ein Wahlkampf?"
"Stadt und Land, Ältere und Jüngere, die, die vor kurzem erst gekommen sind, mit denen, die schon länger bei uns leben."
"Auf der anderen Seite haben wir nur noch halb so viel Arbeitslose."
"Und jetzt durch die Frage der Flüchtlinge ist die AfD durchaus noch einmal stärker geworden."
"Wenn ich zurückblicke, was wir geordnet haben, was wir gesteuert haben."
"Ich bin in mir sicher, dass ich die Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen gefällt habe."
"Wir wollen nicht hassen uns gegenseitig."
"Im Wahlkampf haben wir mehr Gelegenheit, mit den Menschen zu sprechen."
"Kann ich dem Land noch etwas Neues geben?"
"Was passiert von 2017 bis 2021 mit Deutschland?"
"Ich habe eine gute Motivation und eine gute Vorstellung, wie man den Zusammenhalt der Gesellschaft wieder stärken könnte."
"Ich stehe hier munter vor ihnen."
"Ich habe viele Ideen."
"Ich brauche lange und die Entscheidungen fallen spät."
"Es geht nicht um Korrigieren, sondern um Weiterentwickeln."
"Ich freue mich in den kommenden Monaten auf eine Auseinandersetzung über die richtige Politik. Die braucht unser Land in dieser Zeit."
"Wir werden sie unter Demokraten führen und im Ton von Demokraten, so jedenfalls mein Vorsatz."
"Mein Ziel in der Politik ist es, für den Zusammenhalt in unserem Land zu arbeiten."
"Wir müssen für ein gutes, starkes Deutschland arbeiten."
"Wie es auf mich ankommt, das ehrt mich zwar. Aber ich empfinde es auch als sehr stark grotesk und geradezu absurd."
"Es geht darum, dass Menschen sich abgehängt fühlen."
"Diese Erkenntnis ist schon nicht neu."
"Wie kann ich teilhaben, ich habe nicht mal einen Breitbandanschluss?"
"Erfolge erzielen - das geht wirklich nur gemeinsam."
"Wir werden es mit Anfechtungen mit allen Seiten zu tun haben."
"Diese Wahl wird wie keiner zuvor - jedenfalls seit der deutschen Wiedervereinigung nicht - schwierig."
"In überaus schwierigen, man kann auch sagen, unsicheren Zeiten."
"Ich werde doch vor diesem Problem nicht davonlaufen."
"Ich bin schon auch Teil der Lösung."
*Zur zeitkritischen Reihe "Doku Deutschland"
Da die Rundfunkanstalten in Deutschland im Unterschied zu denen in Polen komplett unabhängig sind, wurde sofort ein Sendeplatz freigemacht, als Merkels Büro aufgelegt hatte. Kanzlerinnenwünsche sind Befehle, die Geschäftsführerin der Will Media GmbH lässt die Redaktion ein paar Sessel umräumen, ein paar andere Gäste ausladen. Und es kann losgehen.
Nein, einen Plan B hat sie nicht, jedenfalls keinen, der verkündet werden dürfte. Nein, ihr Plan A geht auch im sechsten Monat noch nicht auf. Aber Merkel vertraut Merkel, sie ist unerbittlich im Wissen darum, richtig zu liegen. Und immer noch mit viel Spaß bei der Sache.
Nur wer so überzeugt ist, kann andere überzeugen - wie Merkel das auf ihre ganz eigene, zutiefst menschliche Weise tut. Manche ihrer knappen, kompakten Sätze, die mit großer Entschlossenheit gelassen gesprochen werden, haben das Zeug zum Klassiker - Merkel ist echt, authentisch und klug, sie bleibt standhaft, bekommt Applaus, lächelt, verspricht ein nachhaltige, europäische Lösung für die Flüchtlingskrise. Sie ist gegen den Kleingeist, eine große Frau in Alarmorange, die fröhlich das Fundament eines europäischen Kompromisses skizziert, der irgendwann gefunden werden wird.
Die besten Zitate der Kanzlerin bei "Anne Will" dokumentiert PPQ in der zeithistorischen Reihe "Doku Deutschland"* für alle die, die die große Ich-Show der Kanzlerin verpasst haben.
"Menschen sind nie alternativlos."
"Ich suche die Lösung dort, wo die CDU immer verankert ist."
"Ich habe verschiedene Differenzpunkte mit dem türkischen Präsidenten."
"Der wesentliche Umstand ist schon das Denken über die Menschen in Deutschland."
"Grotesk ist, wenn so getan wird, als wäre ich da jetzt die letzte Säule."
"Wir müssen offen sein, auch in unseren Antworten."
"Ein Zurück wird es nicht geben."
"Wir müssen den Menschen den Eindruck geben, dass sie Halt haben, dass sie Orientierung haben."
"CDU-Politik war immer, Leitplanken zu finden."
"Was bedeutet das Medienverhalten?"
"Wir sind gut beraten, mit einer Politik von Maß und Mitte Halt zu geben."
"Es ist in der Politik immer so, dass man nur sieht, was ist, aber nicht, was man verhindert hat."
"Ganz verhindert habe ich auch nicht, dass sie existiert."
"Ich persönlich bin nach wie vor optimistisch, dass wir Menschen überzeugen können."
"Meine Politik passe ich der Wirklichkeit an."
"Wir leben in Zeiten dramatischer Veränderungen."
"Wie kann ich Wohneigentum erwerben?"
"Frau Will, das kann ich nicht sagen."
"Jeder kann sich einbringen."
"Dass nur die, die Nein sagen, das Volk sind, und die anderen, die jeden Tag zur Arbeit gehen, sind die Elite, das sehe ich nicht."
"Ich bin genauso das Volk, wie andere das Volk sind."
"Zu jeder Wahl kann jeder seine Meinung sagen."
"Kannst du dem Land noch etwas geben, bist du noch neugierig?"
"Deswegen freue ich mich auch drauf."
"Ich habe mich mehr mit der Zukunft befasst - was wird das für ein Wahlkampf?"
"Stadt und Land, Ältere und Jüngere, die, die vor kurzem erst gekommen sind, mit denen, die schon länger bei uns leben."
"Auf der anderen Seite haben wir nur noch halb so viel Arbeitslose."
"Und jetzt durch die Frage der Flüchtlinge ist die AfD durchaus noch einmal stärker geworden."
"Wenn ich zurückblicke, was wir geordnet haben, was wir gesteuert haben."
"Ich bin in mir sicher, dass ich die Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen gefällt habe."
"Wir wollen nicht hassen uns gegenseitig."
"Im Wahlkampf haben wir mehr Gelegenheit, mit den Menschen zu sprechen."
"Kann ich dem Land noch etwas Neues geben?"
"Was passiert von 2017 bis 2021 mit Deutschland?"
"Ich habe eine gute Motivation und eine gute Vorstellung, wie man den Zusammenhalt der Gesellschaft wieder stärken könnte."
"Ich stehe hier munter vor ihnen."
"Ich habe viele Ideen."
"Ich brauche lange und die Entscheidungen fallen spät."
"Es geht nicht um Korrigieren, sondern um Weiterentwickeln."
"Ich freue mich in den kommenden Monaten auf eine Auseinandersetzung über die richtige Politik. Die braucht unser Land in dieser Zeit."
"Wir werden sie unter Demokraten führen und im Ton von Demokraten, so jedenfalls mein Vorsatz."
"Mein Ziel in der Politik ist es, für den Zusammenhalt in unserem Land zu arbeiten."
"Wir müssen für ein gutes, starkes Deutschland arbeiten."
"Wie es auf mich ankommt, das ehrt mich zwar. Aber ich empfinde es auch als sehr stark grotesk und geradezu absurd."
"Es geht darum, dass Menschen sich abgehängt fühlen."
"Diese Erkenntnis ist schon nicht neu."
"Wie kann ich teilhaben, ich habe nicht mal einen Breitbandanschluss?"
"Erfolge erzielen - das geht wirklich nur gemeinsam."
"Wir werden es mit Anfechtungen mit allen Seiten zu tun haben."
"Diese Wahl wird wie keiner zuvor - jedenfalls seit der deutschen Wiedervereinigung nicht - schwierig."
"In überaus schwierigen, man kann auch sagen, unsicheren Zeiten."
"Ich werde doch vor diesem Problem nicht davonlaufen."
"Ich bin schon auch Teil der Lösung."
*Zur zeitkritischen Reihe "Doku Deutschland"
Respekt an jeden, der Reden der Frau Merkel von Anfang bis zum Ende aushalten kann. Eckhard Henrich bringt (zwar von 2009, aber aktueller denn je) diese Sprachgewalt zum Wegrennen exakt auf den Punkt
AntwortenLöschen-henrich +henscheid
AntwortenLöschendas hat ein bot rausgeschrieben
AntwortenLöschen"Ich persönlich bin nach wie vor optimistisch, dass wir Menschen überzeugen können."
AntwortenLöschen"Kann ich dem Land noch etwas Neues geben?"
AntwortenLöschenPygmäen, Aborigines, Regenwaldindianer, Buschmänner - für mehr Buntheit!
Falls noch irgendwelche Unklarheiten bestanden: die Frau ist vollkommen durchgeknallt.
AntwortenLöschenMein persönlicher Favorit: "Und da glaube ich, dass ich sowohl von der Tonalität etwas tun kann, wir wollen uns nicht gegenseitig hassen, sondern wir wollen miteinander diskutieren, wie Demokraten diskutieren."
AntwortenLöschenWenn noch etwas Merkel vor der Wiederwahl stoppen kann, dann ein Plagiatsverfahren, angestrengt durch Meister Yoda.
Durchgeknallt? Nach menschlichem, also unserem, Maßstabe. Im Sinne ihrer Auftraggeber handelt sie völlig korrekt: Sie wird sehr weich fallen. Wirklich größenwahnsinnig war Ceausescu - er wähnte, gegen die Sowiets UND die Amis anstinken und sein eigenes Ding durchziehen zu können, das bekam ihm nicht wohl.
AntwortenLöschenEs ist ihr Auftrag, unter anderem, uns Deutsche in aller Welt verhaßt und zum Vollklops zu machen.
Fazit: "Es bleibt alles anders, und nachts ist es kälter als draußen." Ist das nicht genau die politische Botschaft, die endlich alle Tatortseher, Bundesligafans, Kopftuchchristinnen, Muselkreuzer, Genderforscher, Tierschützer, Halbmondsüchtigen, Blockflötenspieler, Atomkraftgegner, Putinversteher, Hunde- und Katzenzüchter, Umfragequotierer, Kritiker von failed States wie den USA und Israel, Gesundheitspolitiker, Veganer, Facebookkontrolleure, Opiumesser, Waffennarren, Donaldisten um ein gemeinsames schwarzrotgrünes Banner schart?
AntwortenLöschenDer Rest muss halt sehen, wie er klar kommt.