Montag, 7. November 2016

Am deutschen Wesen

Guter Rat aus Deutschland an die Wähler des künftigen amerikanischen Präsidenten: Trump stehe für "Führerprinzip Anti-Democracy Racism, Social Darwinism Reactionary, totalitarian social ideology Obsession with the purity of the people (Volksgemeinschaft) Hate and violence against dissenters Anti-Capitalism Anti-Semitism Hate against modernity Total war", ein Totalausfall als Fortschrifttsbringer, einb "Louis XIV. auf einem Acid-Trip" der "Deutschland zur Aufrüstung zwingen könnte" (Spiegel), "der Präsident, den Amerika verdient" (Welt), der Präsident, vor dem sogar Joachim Gauck, von Beruf selbst Präsident, inständig warnt.

Nun nun auch noch diese Warnung von unbekannter Hand, schlicht, aber gutgemacht. Originell, wie Trump als Schreihals porträtiert wird, der Minderheiten hasst, obwohl er als alter weißer Mann selbst zu einer Minderheit gehört. Der seine Gegner ins Gefängnis zu stecken verspricht. Der einen Scheiß auf die Demokratie gibt. Weil er glaubt, dass nur er allein alles reparieren kann, was kaputtgegangen ist. Was kann da noch schiefgehen?, höhnt der Autor und meint: Das könnt ihr doch nicht ernst meinen!

Die Deutschen täten es nicht, denn Deutsche meinen immer alles bitter ernst, vor allem das, was sie nichts angeht. George W. Bush wurde in Deutschland leidenschaftlicher gehasst als in New York. Und Barack Obama galt hier noch mehr als Heilsbringer als selbst in seiner eigenen Partei. Nie hat Deutschland verstanden, dass nicht mehr amerikanischen Wähler Obama ihre Stimme gaben, als McCain sein Gegenkandidat war. Und dass Mitt Romney vier Jahre später überhaupt noch Stimmen bekam, verstand überhaupt niemand mehr.

"Das ist bei uns nicht möglich!", schallt es über den großen Teich. Auch Kanada, mit Deutschland über das wegweisende Ceta-Abkommen eng verbunden, barmt schon grammatikalisch erschüttert: "„Liebes Amerika, bitte wählt nicht Trump“.

Und wenn doch? Deutsche Sanktionengegen die USA? Ein Rausschmiss aus der Nato? Oder Ende der noch gar nicht begonnenen Beitrittsverhandlungen mit der EU?

1 Kommentar:

  1. 'Johann Franklin'November 07, 2016

    ....Schon anmaßend als Hamburger, der in San Diego lebt,
    für "THE people of Germany" zu sprechen.

    Weder wollen 'DIE' Leute in Deutschland noch ca. die Hälfte der Amerikaner, dass Mdme. Clinton gewählt wird.
    Aber wenn man frustriert -ob der Tatsache, dass man als German nicht in den US wählen darf- in San Diego sitzt, muss man natürlich den Belehrer (und coolen Besserwisser) raushängen lassen.... á la ...am deutschen Wesen soll die Welt genesen.
    Schauderlich.

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.