Karge Kost für Europas Führer: Martin Schulz, 3.v.l., hat zu Schonkost eingeladen und greift schonmal zu. |
Ein Bild, das bedrückender nicht sein könnte. Fünf Männer und eine Frau, versammelt um einen Frühstückstisch in Brüssel, der aussieht, als sitze Europa bei Wasser und Brot eine Strafe ab. Ein kahler Saal, eine Tischdeko aus totem Kraut. Martin Schulz hatte mitten in der Ceta-Krise zum gemeinsamen Schmaus geladen. Vier Kamerateams sind gekommen, ein Fotograf und die kanadische Handelsministerin Chrystia Freeland , eine zwergenhafte Frau, die kaum über die Tischkante schauen kann, weil es die EU versäumt hat, ihr ein Sitzkissen zur Verfügung zu stellen.
Eine Garderobe gibt es nicht. Wie in jeder Eckkneipe legen die Gäste ihre Jacken über die Stuhllehne. Viel ist Improvisation in der EU dieser Tage, die Form und Inhalt verloren hat, die getrieben wird von Ereignissen, auf die sie selbst kaum noch Einfluss zu nehmen vermag.
Doch das sind Nebensächlichkeiten. Denn was der Tisch wirklich zeigt, ist die ganze Kargheit, das Entsagungsvolle, die entbehrungsreiche Situation, in der die europäischen Eliten im zigsten Jahr des gemeinsamen Desasters so tun müssen, als gebe es überhaupt noch irgendeine Idee, die die "Schicksalsgemeinschaft" (Guido Westerwelle) im Innersten zusammenhalte.
Graubrot und Kälte, leere Teller, eine Sorte Käse und der Tisch so breit, dass man sich kaum unterhalten kann.
Bürokraten auf Diät, mit Mini-Fläschchen Apfelsaft, trockenem Brot, einer Sorte genmanipuliertem Saftschinken und angetrocknetem Ceddar-Käse auf einem Unterteller. Der Kaffee ist noch nicht fertig, vielleicht ist er auch aus. Martin Schulz, der Gastgeber des Gelages, nimmt sich schon mal ein Säftchen, ehe er es sich wird schmecken lassen.
Eine spartanische Versammlung, die an die Notversorgungstafeln in Städten unter Belagerungszustand erinnert. Eine symbolische Situation. In der Bedrängnis verabschiedet sich die EU von den überquellenden Tafeln der Vergangenheit, als die Gemeinschaft der Welt ein selbstbewusstes Beispiel dafür geben wollte, dass Gemeinsamkeit stark macht und solche Stärke Teller und Tafen füllt.
Hier, am Frühstückstisch von Martin Schulz, der gerade dabei ist, die europäische Bühne zu verlassen, zeigt Europa sein wahres Gesicht. Hinter der Fassade vom Friedenskontinent eine Völkerfamilie im Kriegszustand, halbe Rationen, leere Bäuche.
Hinter den Kulissen des Wohlstandes grassierende Armut. Abgehängt von den Entwicklungen der Internetwirtschaft. Seines eigenen Sinngehaltes beraubt.
Eine Garderobe gibt es nicht. Wie in jeder Eckkneipe legen die Gäste ihre Jacken über die Stuhllehne. Viel ist Improvisation in der EU dieser Tage, die Form und Inhalt verloren hat, die getrieben wird von Ereignissen, auf die sie selbst kaum noch Einfluss zu nehmen vermag.
Doch das sind Nebensächlichkeiten. Denn was der Tisch wirklich zeigt, ist die ganze Kargheit, das Entsagungsvolle, die entbehrungsreiche Situation, in der die europäischen Eliten im zigsten Jahr des gemeinsamen Desasters so tun müssen, als gebe es überhaupt noch irgendeine Idee, die die "Schicksalsgemeinschaft" (Guido Westerwelle) im Innersten zusammenhalte.
Graubrot und Kälte, leere Teller, eine Sorte Käse und der Tisch so breit, dass man sich kaum unterhalten kann.
Bürokraten auf Diät, mit Mini-Fläschchen Apfelsaft, trockenem Brot, einer Sorte genmanipuliertem Saftschinken und angetrocknetem Ceddar-Käse auf einem Unterteller. Der Kaffee ist noch nicht fertig, vielleicht ist er auch aus. Martin Schulz, der Gastgeber des Gelages, nimmt sich schon mal ein Säftchen, ehe er es sich wird schmecken lassen.
Eine spartanische Versammlung, die an die Notversorgungstafeln in Städten unter Belagerungszustand erinnert. Eine symbolische Situation. In der Bedrängnis verabschiedet sich die EU von den überquellenden Tafeln der Vergangenheit, als die Gemeinschaft der Welt ein selbstbewusstes Beispiel dafür geben wollte, dass Gemeinsamkeit stark macht und solche Stärke Teller und Tafen füllt.
Hier, am Frühstückstisch von Martin Schulz, der gerade dabei ist, die europäische Bühne zu verlassen, zeigt Europa sein wahres Gesicht. Hinter der Fassade vom Friedenskontinent eine Völkerfamilie im Kriegszustand, halbe Rationen, leere Bäuche.
Hinter den Kulissen des Wohlstandes grassierende Armut. Abgehängt von den Entwicklungen der Internetwirtschaft. Seines eigenen Sinngehaltes beraubt.
"was der Tisch wirklich zeigt, ist die ganze Kargheit, das Entsagungsvolle, die entbehrungsreiche Situation, in der die europäischen Eliten"
AntwortenLöschenAber das ist doch nur die Schuld der verdammten "Bevölkerungen"! Wir, als deren ewiggestrige, unbelehrbare Angehörige sollten uns in Grund und Boden schämen.
Doch kommt Zeit, kommt Rat: Zwei Generationen vielleicht noch, dann biegen sich die Tische unter Afrikanischem Gulasch, Brick, Kusch-Kusch und Dröner.
Dieser Satz wäre auch treffend:
AntwortenLöschenwww.politplatschquatsch.com/Sie-essen-gegen-den-Hunger-der-Welt
@PPQ
Sehr schöne Bildanalyse. Dein Wortwitz, deine Eloquenz sind nicht zu überbieten.
Den Raum kenne ich, habe ich schonmal gesehen, Hitler bei einer Lagebesprechung in der Wolfsschanze 1944. Nur das Bild Friedrichs des Großen ist nicht mehr an der Wand. Wurde wohl auf einem Trödelmarkt vertickt, um die 7 Saftflaschen zu bezahlen.
AntwortenLöschenDankeschön
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