Donnerstag, 8. September 2016

Uno-Kommissar lobt Aufschwung in Mecklenburg

An der Landesgrenze haben die Vorpommerer Schilder aufgestellt, die Fremde abhalten sollen.
Das Wahlergebnis von Mecklenburg-Vorpommern sorgt selbst bei der Uno für Stirnrunzeln. Flüchtlingskommissar Filippo Grandi hat den Ausgang der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern von New York aus als paradox bezeichnet. "Mit einer Propaganda von bestimmten politischen Seiten, die die Flüchtlingskrise ausnutzt, gewinnt man sicher Stimmen", bestätigte er gegenüber der italienischen Zeitung "La Repubblica", was Wahlforscher bereits in Finnland, Frankreich und Schweden festgestellt hatten.

Um seine Argumentation zu untermauern, griff der Italiener dann zu einem Fakt. Und einer freien Erfindung. Mecklenburg sei das Bundesland, mit den „wenigsten Flüchtlingen“. Und dem „besten Wirtschaftswachstum", flunkerte der studierte Historiker, der seit 1988 beim UN-Flüchtlingskommissariat tätig ist. Im Zeitraum seiner Tätigkeit stieg die Zahl der Flüchtlinge weltweit von 14,4, auf 65 Millionen.

Ein Wachstum von 16 Prozent im Jahr – ganze 14 Prozent über dem, was Mecklenburg-Vorpommern im letzten Jahr tatsächlich schaffte. Da lag das Land nämlich nur bei 1,9 Prozent BIP-Wachstum, stolze 1,8 Prozent vor Sachsen-Anhalt, dem ewigen Armenhaus. Aber 1,2 Prozent hinter Baden-Württemberg. Und nur auf Platz acht im Vergleich aller Bundesländer.

Nun, "beste" heißt nicht zwingend "höchste". Und da Mecklenburg seit Jahrzehnten völlig ohne Industrie wächst, allein der durch den weltweiten Terror, westliche Sanktionen und Befreiungskriege aller Art beflügelte Inlandstourismus sorgt für gute Zahlen - mag Filippo Grandi die ressourcenschonende Qualität des auf die Sommermonate beschränkten Booms gemeint haben.

Doch kommt der Winter hier an der Küste, sind die polnischen Kellnerinnen und Kellner ebenso weg wie die Söhne und Töchter der Ost-Rentner, die schon immer hier leben. Und ihrer Seniorenkollegen aus dem Westen, die seit Jahren aus den Schmuddellagen des Ruhrgebiets nach Boltenhagen, Rostock und Stralsund ziehen, "weil es hier noch so ist wie früher bei uns".

"Es scheint also seltsam, dass es hier funktioniert hat, Flüchtlinge als Feinde darzustellen", wird Grandis Ferndiagnose deutscher Verhältnisse weiter zitiert. Abschließend gibt der Italiener eine Lektion in Menschenführung: Kanzlerin Angela Merkel habe bisher einen pragmatischen und humanitären Ansatz in der Flüchtlingskrise gehabt. "Um eine Leitperson zu sein, muss man die Ängste der Bürger anerkennen und in der Lage sein, diese zu steuern", sagt er. Während man an seiner größeren Vision festhalte.

4 Kommentare:

  1. Nur 3,7 % Ausländer in MeckPomm – also Grund genug, weiterhin die Altparteien zu wählen, bis es 40 % oder 50 % Migrantenabkömmlinge sind. Dann erst darf man, wie in Pforzheim oder Mannheim, vorwurfsfrei AfD-Direktkandidaten wählen!

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  2. Man muss es immer wiederholen: Leute, die über mehrere Ländergrenzen zu einem bestimmten Ziel reisen, sind keine Flüchtlinge. Weder nach deutschem noch nach internationalem Recht.

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  3. "... Flüchtlinge als Feinde darzustellen"
    Immer dieses groteske Projektionsverhalten und Propaganda-Sprech! Wer macht denn das? Selbst die böse NPD redete von "Schutzgewährung, aber keine Integration". Na ja, wenn´s Flüchtlinge sind, dann werden sie´s zufrieden sein.
    "Feindlich" sind manche der Politik ihres ethnischen Austauschs ggü. eingestellt, manche auch nur ggü. politischen Einzelfragen wie Anzahl, Integrationsmaßnahmen usw., also stets gegen die Politik und nicht gegen die Menschen.
    Aber man unterstellt anderen halt gerne, was man in sich bis zum Vergessen beerdigt hat - Projektionen nennt man das.

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  4. Nur nebenbei - Gerard Menuhins Buch kommt nicht so recht herüber - "Unsere" "singuläre" "Schuld" lassen "wir" uns eben nicht rauben, noch nicht einmal von wohlmeinenden Yidden.

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