Samstag, 13. August 2016

Plädoyer für ein großes Gefühl: Natürlich darf gehasst werden

Es ist nach neuester Auffassung erlaubt, aber nur in bestimmten Fällen. Welche das sind, das legt eine staatliche Kommission in jedem Einzelfall neu fest: Diskriminierung kann so am Montag Hass sein, im Dienstag aber preiswürdig. Hetze kann gut sein oder auch schlecht . Zweifel können das Gemeinwesen zerstören. Oder aber wichtiger Antrieb sein, um Alternativen zu finden.

Im Mittelpunkt der Diskussion steht aber seit geraumer Zeit immer der Hass, das verbotene Gefühl, gegen das eine mit Millionen finanzierte Staatskampagne unter williger Adjutantur der Leitmedien zu Felde zieht, als sei der Sieg gegen den Hass das letzte bisschen, was den Menschen noch vom Paradies trennt. Der Hass gilt als die auszumerzende Emotion, sie muss, wenn sie schon nicht aus dem Menschen herausoperiert werden kann, wenigstens zurückgedrückt werden in seinen Kopf, wo sie stille zu sein hat. Zumindest, wenn sie nicht der Hass auf die Verhältnisse, die Ungerechtigkeit des Kapitalismus oder die Machohaftigkeit der Metros ist.

Das Problem dabei: Fehlte der Hass, wäre die Liebe eine Medaille mit nur einer Seite. Ohne Hass bleibt des Menschen Leben blass, ohne Hass etwa auf Unterdrücker, Invasoren oder auch nur auf miese Chefs fehlte es ihm am Antrieb zu Veränderung, zu Aufbegehren und Widerstand.

Das tät, so ist zu vermuten, den Hassbekämpfern in den Ministerien, die sonst nicht viel zustandebringen, ganz recht. Aus ihrer Sicht ist die Welt gut, wie sie ist, fast perfekt sogar. Wenn nur der Hass nicht wäre.

Den haben sie deshalb ins Englische übersetzt und als "Hate Speech" zur Bekämpfung freigegeben. Was immer nun irgendwem nicht gefällt im Land der Mimosen, wo jemand zuspitzt, klarstellt, deftig wird wie Jesus und Luther, kommt die Hate Speech-Definition zum Tragen: Es ist Hass, der nicht sein darf, ein Gefühl, das wir nicht wollen sollen, selbst wir es haben müssen, weil es einfach da ist, wie Gefühle immer einfach da sind.


Brendan O’Neill hat jetzt bei Novo-Argumente ein Plädoyer für den Hass gehalten

4 Kommentare:

  1. Ich las gerade irgendwo, dass ein Polizist bei seinem Einsatz in Leipzig seine scharfe Maschinenpistole "verlor".

    Keinen Autoschlüssel oder sonst irgendwelchen Kleinkram ... nein ... eine riesige MP!

    Wer solche quasi hirntoten Knallfrösche als Freunde und Helfer hat, der braucht echt keine Feinde.

    Was will man da noch hoffen?

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  2. https://www.youtube.com/watch?v=POmQL4-cClk

    gutjahr lügt - Forensik klärt auf - TEILEN

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  3. Carl GustafAugust 14, 2016

    Ich hasse Hass!

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