Timo Furuholm: Der ungeliebte Finne soll gehen. |
Der Finne hat seine Schuldigkeit getan, der Finne kann gehen. Dreieinhalb Jahre nachdem der damals 25-jährige Timo Furuholm mit Fusselbart und dünnem Haar beim Halleschen FC seinen Einstand als Retter vor dem drohenden Abstieg gab, hat ihn Neu-Trainer Rico Schmitt aussortiert. Fünf Tage vor dem Ende der Transferphase, so dass Furuholm kaum mehr eine Chance hat, sich einen neuen Verein zu suchen. Dafür, dass der oft bärbeißig und kantig wirkende Stürmer in 107 Spielen für den HFC 39 Tore geschossen und 14 Vorlagen geliefert hat, ein Abschied, der tief blicken lässt.
Legte der Verein von der Saale, gerade noch Triumphator im Pokal gegen Kaiserslautern, doch im Punktspiel in Großaspach einer erneute bauchlandung hin. Saftlos, kraftlos, hilflos präsentierte sich eine angelich runderneuerte Mannschaft im Stil vieler ihrer Vorgänger. Mit 0:3 ging es nach Hause, wie immer Durchhalteparolen auf den Lippen. Irgendwann wird bei Petar Sliscovic, dem neuen Mann im Sturm, der Knoten platzen. Dann wird der Mann, den Fans schon "Petar den Bewegungslosen" nennen, seine erste Ballberührung im HFC-Dress feiern.
Petar der Bewegungslose
Timo Furuhol, nach seiner Einwechslung in Großaspach, die wohl der Verkaufspräsentation dienen sollte, der einzige Rotweiße auf dem Platz, der ein wenig spielerische Klasse aufblitzen ließ, wird dann nicht mehr da sein. Furuholm soll weg, während der Straßenbahnfahrer Selim Aydemir nach seinem selbstgewählten Abschied nach der letzten Saison erneut zum HFC wechselt.
Es ist bereits das dritte Mal, dass der Gelegenheitsfußballer mangels attraktiverer Alternativen beim Club von der Saale spielen will.
Ein Götze für kleine Verhältnisse.
Ein Götze für kleine Verhältnisse, der den "neuen" HFC von Rico Schmitt und Stefan Böger als Neuauflage der Wackelmannschaften der letzten Jahre enttarnt. Erschreckend ist nicht nur die Punktbilanz mit fünf von 15 möglichen. Sondern auch die Trefferquote: Vier Tore gelangen dem ganz auf Offensive getrimmten Team in fünf Spielen - drei davon im ersten, seitdem nur noch eines. Im zweiten.
Torlos seit 270 Minuten, das riecht danach, dass Thomas Neubert zurückgeholt werden könnte, wenn Furuholm endlich von der Gehaltsliste ist. Nur Spaß.
Doch nur zwei Remis und eine noch offene Partie trennen Rico Schmitt von der desaströsen Startbilanz nach sechs Spieltagen, die den ewigen Sven Köhler im vergangenen Jahr seinen Job kostete.
Blicke in die Abgründe einer Sportart, die keine Loyalität, keine Treue und keine Gemeinsamkeit mehr kennt außer der im gemeinsamen Erfolg. So lange es läuft, sind nicht nur in der ersten, sondern auch unten in der 3. Liga alle Freunde. Die Stimmung ist gut, man mag und schätzt sich und klopft sich auf die Schultern. Doch kein Zuschauer kommt, wenn nicht die Ansprüche steigen. Kein Sponsor zahlt, wenn nicht die Zuschauerzahlen wachsen.
Der gute alte Fußball, der nicht nur zum Gewinnen war, sondern auch Anlass bot, das Verlieren zu lernen, ist tot. Timo Furuholm steht für das Ende einer Ära beim HFC – länger als er sind nur noch der ewige Toni Lindenhahn und der kleine Florian Brügmann dabei, vielleicht zwei Streichkandidaten für die nächste Wechselrunde, wenn noch mehr Erfolgsdruck noch mehr Verdichtung auf schnell gekaufte und schnell wieder abgegebene Spieler erfordert.
Es fehlt auf der Bank an Zeit, weil es auf der Tribüne an Geduld und an der Erkenntnis fehlt, dass Erfolg eine Ware ist, die zerstört, was an Identität da ist, wenn man zu wenig Geld hat, um im Hochpreissegment einzukaufen. Geht Timo Furuholm, der zuletzt so ungeliebte Finne, der nie die Stromlinienform annehmen wollte, die der Fußball heute braucht, wird der HFC noch drei Spieler haben, die länger als drei Jahre im Verein sind, und einen, der länger als zwei Jahre da ist.
Bei RB Leipzig, dem Laden ohne Identität und Tradition, spielen vier Spieler schon länger als drei Jahre. Und acht länger als zwei.
Nachruf auf einen Helden: Darko Horvat, Torwart
Legte der Verein von der Saale, gerade noch Triumphator im Pokal gegen Kaiserslautern, doch im Punktspiel in Großaspach einer erneute bauchlandung hin. Saftlos, kraftlos, hilflos präsentierte sich eine angelich runderneuerte Mannschaft im Stil vieler ihrer Vorgänger. Mit 0:3 ging es nach Hause, wie immer Durchhalteparolen auf den Lippen. Irgendwann wird bei Petar Sliscovic, dem neuen Mann im Sturm, der Knoten platzen. Dann wird der Mann, den Fans schon "Petar den Bewegungslosen" nennen, seine erste Ballberührung im HFC-Dress feiern.
Petar der Bewegungslose
Timo Furuhol, nach seiner Einwechslung in Großaspach, die wohl der Verkaufspräsentation dienen sollte, der einzige Rotweiße auf dem Platz, der ein wenig spielerische Klasse aufblitzen ließ, wird dann nicht mehr da sein. Furuholm soll weg, während der Straßenbahnfahrer Selim Aydemir nach seinem selbstgewählten Abschied nach der letzten Saison erneut zum HFC wechselt.
Es ist bereits das dritte Mal, dass der Gelegenheitsfußballer mangels attraktiverer Alternativen beim Club von der Saale spielen will.
Ein Götze für kleine Verhältnisse.
Ein Götze für kleine Verhältnisse, der den "neuen" HFC von Rico Schmitt und Stefan Böger als Neuauflage der Wackelmannschaften der letzten Jahre enttarnt. Erschreckend ist nicht nur die Punktbilanz mit fünf von 15 möglichen. Sondern auch die Trefferquote: Vier Tore gelangen dem ganz auf Offensive getrimmten Team in fünf Spielen - drei davon im ersten, seitdem nur noch eines. Im zweiten.
Torlos seit 270 Minuten, das riecht danach, dass Thomas Neubert zurückgeholt werden könnte, wenn Furuholm endlich von der Gehaltsliste ist. Nur Spaß.
Doch nur zwei Remis und eine noch offene Partie trennen Rico Schmitt von der desaströsen Startbilanz nach sechs Spieltagen, die den ewigen Sven Köhler im vergangenen Jahr seinen Job kostete.
Blicke in die Abgründe einer Sportart, die keine Loyalität, keine Treue und keine Gemeinsamkeit mehr kennt außer der im gemeinsamen Erfolg. So lange es läuft, sind nicht nur in der ersten, sondern auch unten in der 3. Liga alle Freunde. Die Stimmung ist gut, man mag und schätzt sich und klopft sich auf die Schultern. Doch kein Zuschauer kommt, wenn nicht die Ansprüche steigen. Kein Sponsor zahlt, wenn nicht die Zuschauerzahlen wachsen.
Der gute alte Fußball, der nicht nur zum Gewinnen war, sondern auch Anlass bot, das Verlieren zu lernen, ist tot. Timo Furuholm steht für das Ende einer Ära beim HFC – länger als er sind nur noch der ewige Toni Lindenhahn und der kleine Florian Brügmann dabei, vielleicht zwei Streichkandidaten für die nächste Wechselrunde, wenn noch mehr Erfolgsdruck noch mehr Verdichtung auf schnell gekaufte und schnell wieder abgegebene Spieler erfordert.
Es fehlt auf der Bank an Zeit, weil es auf der Tribüne an Geduld und an der Erkenntnis fehlt, dass Erfolg eine Ware ist, die zerstört, was an Identität da ist, wenn man zu wenig Geld hat, um im Hochpreissegment einzukaufen. Geht Timo Furuholm, der zuletzt so ungeliebte Finne, der nie die Stromlinienform annehmen wollte, die der Fußball heute braucht, wird der HFC noch drei Spieler haben, die länger als drei Jahre im Verein sind, und einen, der länger als zwei Jahre da ist.
Bei RB Leipzig, dem Laden ohne Identität und Tradition, spielen vier Spieler schon länger als drei Jahre. Und acht länger als zwei.
Nachruf auf einen Helden: Darko Horvat, Torwart
Ist es nicht sinnvoller das Thema HFC zu beenden?
AntwortenLöschenDen Sponsoren verbliebe somit der Einsatz ihrer Mittel an etwas, sagen wir mal, was nicht auch noch vom Steuerzahler bezahlte Polizeieinsätze erfordert.
ich verstehe den vorschlag nur halb, würde aber sagen, das muss jeder für sich beantworten
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