Die angebliche Verteilung von Rothaarigen in Europa - Rassetheoretiker schieben es auf "Gene", die EU-Kommission ist entschlossen, dagegen mit einem Gen-Verbot vorzugehen. |
Es ist womöglich der erhellendste Text des laufenden Jahres, den die für gewöhnlich jede helle Stelle weiträumig umgehende Frankfurter Rundschau da veröffentlicht hat. Schuld ist allerdings nicht die Redaktion der Taz light, sondern der Peter Sloterdijk, vermutlich der letzte eigenständige Denker auf dem Karussell der staatlich alimentierten Philosophen. Sloterdijk fällt seit Jahren mit ebenso scharfen wie zutreffenden Analysen des laufenden Wahnsinns auf, erreicht im Gespräch mit Michael Hesse aber noch einmal ein neues Niveau an Durchzitierbarkeit.
Der 68-jährige Denker reitet hier im Galopp durch die Gegenwart, er analysiert den Trend vom "herkömmlichen Loyalitätswähler zu den Stimmungs- und Ausdruckswählern", den Niedergang der traditionellen Sozialdemokratie als Ausdruck eines Trends zu politischen Generika und ein Europa, das ringsum "mit Initiativen zu neuen Reichsbildungen konfrontiert" ist und seinen mächtigsten Politiker in Recep Erdogan hat.
Sloterdijk, vom toleranten Lager zu einem der Hauptfeindbilder der Gegenwart erklärt, spricht auch über sich selbst als einen Linken, bei dem "im Laufe der Jahrzehnte einige tiefere konservative Klangfarben hinzugekommen" seien. Der einsame Denker sieht sich hier im Zug der Zeit. "Bei Menschen, die über ihre Erfahrungen nachdenken, gibt es unvermeidlich so etwas wie Nachdunkelungen jugendlicher Helligkeitsübertreibungen", sagt er, "dann kommt man ungefähr in dem Spektrum an, in dem ich mich heute bewege."
Wie andere von der schieren Macht der blödsinnigsten Behauptungen faszinierte Zeitgenossen beobachtet Sloterdijk seitdem „den Wirbel aus sich selbst zitierenden Zitaten, wie er wochenlang durch die Medien kreist“, er hört „die Wildbäche der trüben Meinung gurgeln“ und registriert „die sich täglich verlängernden Sequenzen aus Kommentaren und Kommentarskommentaren“.
Die Mediendynamik, niedergeschrieben in wenigen kompakten Grundgesetzen, ist immerdar. „Der Nonsens entwickelte ein wunderliches Eigenleben in immer kleineren, selbstähnlichen Abbildungen“, beschreibt Sloterdijk anhand seines eigenen Falles. Was bei „Spiegel“ und „Stern“ noch dröhnend und herrisch, großformatig und großinquisitorisch begonnen hatte, wiederholte sich in den „possierlichen Verkleinerungen der späteren Abschreiber immer wieder und immer wieder, bis zuletzt auch der ,Entenhausen Daily´die Botschaft weitergegeben hatte“.
Es lohnt, das ganze Gespräch nachzulesen
Der 68-jährige Denker reitet hier im Galopp durch die Gegenwart, er analysiert den Trend vom "herkömmlichen Loyalitätswähler zu den Stimmungs- und Ausdruckswählern", den Niedergang der traditionellen Sozialdemokratie als Ausdruck eines Trends zu politischen Generika und ein Europa, das ringsum "mit Initiativen zu neuen Reichsbildungen konfrontiert" ist und seinen mächtigsten Politiker in Recep Erdogan hat.
Sloterdijk, vom toleranten Lager zu einem der Hauptfeindbilder der Gegenwart erklärt, spricht auch über sich selbst als einen Linken, bei dem "im Laufe der Jahrzehnte einige tiefere konservative Klangfarben hinzugekommen" seien. Der einsame Denker sieht sich hier im Zug der Zeit. "Bei Menschen, die über ihre Erfahrungen nachdenken, gibt es unvermeidlich so etwas wie Nachdunkelungen jugendlicher Helligkeitsübertreibungen", sagt er, "dann kommt man ungefähr in dem Spektrum an, in dem ich mich heute bewege."
Wie andere von der schieren Macht der blödsinnigsten Behauptungen faszinierte Zeitgenossen beobachtet Sloterdijk seitdem „den Wirbel aus sich selbst zitierenden Zitaten, wie er wochenlang durch die Medien kreist“, er hört „die Wildbäche der trüben Meinung gurgeln“ und registriert „die sich täglich verlängernden Sequenzen aus Kommentaren und Kommentarskommentaren“.
Die Mediendynamik, niedergeschrieben in wenigen kompakten Grundgesetzen, ist immerdar. „Der Nonsens entwickelte ein wunderliches Eigenleben in immer kleineren, selbstähnlichen Abbildungen“, beschreibt Sloterdijk anhand seines eigenen Falles. Was bei „Spiegel“ und „Stern“ noch dröhnend und herrisch, großformatig und großinquisitorisch begonnen hatte, wiederholte sich in den „possierlichen Verkleinerungen der späteren Abschreiber immer wieder und immer wieder, bis zuletzt auch der ,Entenhausen Daily´die Botschaft weitergegeben hatte“.
Es lohnt, das ganze Gespräch nachzulesen
wir brauchen eine Kultur der Ablehnung . Grundsätzlich bin ich humorlos , kleinkariert und reaktionär . Das entspannt . Habe keine Sozialkontakte zu Bolschewisten , Negern oder anderen Weltbewohnern
AntwortenLöschen