Sonntag, 26. Juni 2016

Brexit: Steigen jetzt alle überall aus?

Die Mörder des Weltfriedenskontinents: Separatisten wollen der Gemeinschaft ihr übles Messer in den Rücken stecken - die Klinge wurde womöglich im Kreml geschliffen.
Jetzt kommt es ganz dick für die verbliebenen Reste der Europäischen Union. Bereits wenige Stunden nach dem britischen Referendum, bei dem eine Mehrheit der Inselbewohner für einen Austritt Großbritannien aus der immerhin mit dem Friedennobelpreis gewürdigten Staatenfamilie befürwortete, meldeten sich schottische Separatisten zu Wort, um anzukündigen, dass sie ein erneutes Referendum zum Ausstieg aus dem Vereinigten Königreich anstreben. Parallel bereiten Separatisten in Nordirland ebenfalls eine Abtrennung von England und Wales vor, um - wie das Schottland plant - der EU nach dem britischen Austritt wieder beitreten zu können.

Bei der Brexit-Abstimmung hatte sowohl in Nordirland wie in Schottland eine Mehrheit der Bürger für den verbleib in der EU votiert. Auf Widerstand trifft die Ankündigung eines Austritts aus dem UK nun jedoch bei den Bewohnern der schottischen Grafschaften Dunbar und Edinburgh, in denen einen Mehrheit für den Austritt gestimmt hatte.

Sollte Schottland nach dem britischen Austritt aus der EU aus Großbritannien austreten, kündige der Bürgermeister von Peebles bereits an, werde seine Partei ein Referendum anstreben, damit die beiden abtrünnigen Grafschaften östlich von Glasgow dem UK unmittelbar wieder beitreten können.

EU-Kommissar Jean-Claude Juncker, der ehrgeizige Pläne zur Einführung einer gemeinsamen EU-Fußballnationalmannschaft zuletzt unter Hinweis auf die dann absehbar fehlenden Gegner bei einer möglichen nächsten EM abgelehnt hatte, machte sich inzwischen stark für eine schnelle Trennung von den schädlichen britischen Separatisten. Angesichts weiterer Abspaltungs- und Austrittswünsche in Spanien, Italien, Dänemark, Frankreich und den Niederlanden brauche die verbliebene Gemeinschaft "schnell einen Überblick, auf wen wir uns noch verlassen können". Dann müsse hart, aber gerecht gegen die vorgegangen werden, "die immer noch nicht einsehen, wie die EU seit 1945 den Frieden in Europa gesichert hat".

Zwar hatten sich die Ministerpräsidenten der 27 EU-Staaten direkt nach dem Bekanntwerden des britischen Votum geschworen, "nie, niemals und unter keinen Umständen an einen Austritt auch nur zu denken". Entgegen bestimmter Verschwörungstheorien, die vor allem von russischen Trollen im Internet gestreut werden, wurde der entsprechende Vertrag jedoch nicht mit Blut unterschrieben.

Das gäbe den Separatisten, unter denen auch Italien, Spanien und Belgien seit Jahren leiden, die Chance, vielleicht unter der Ägide des Kreml eigene zerstörerische Referenden abzuhalten. Während das schottische Unabhängigkeitsbestreben, das vor zwei Jahren noch in ganz EU-Europa kritisch gesehen wurde, nunmehr als Aufstand der guten Briten gegen das böse Britannien der Johnsons und Farages gilt, werden Volksabstimmungen in anderen Regionen der EU von der leitenden Kommission aber vorerst weiter abgelehnt. "Bestimmendes Motiv" bei ihnen, so heißt es etwa in der "Rheinischen Post, "ist meist die Unlust, den eigenen Wohlstand mit dem Rest des Landes zu teilen".

Der Austritt der Briten aus der EU ist ganz klar ein solcher eruptiver Ausbruch von egoistischem Nationalismus. Der Austritt der Schotten aus dem UK wäre es nicht, der Austritt Dunbars aus Schottland hingegen doch wieder.

Europa wird unübersichtlicher. Schuld ist der Brite.

5 Kommentare:

  1. Nein. Denn

    Daniel Friedrich Sturm

    Weltpolitiker aus Würselen muss nun den Brexit managen

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  2. Der Juncker sollte sich bitte gendergerecht umoperieren lassen und dann als nächste europäische Weinkönigin kandidieren. Wäre ein echter Karrieresprung.

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  3. Endlich können wir mal wieder Dampf ablassen:

    "Jeder Schuss, ein Russ`, jeder Stoß ein Franzos`, jeder Tritt ein Brit`". DER SPIEGEL in Höchstform.

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  4. Nach der Wiedererlangung der demokratischen Selbstbestimmung Europas wird mit dem Dolchstoß jener Juliverbrecher abgerechnet werden.

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  5. immer so militant, herrjeh

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