War es Rassismus? Ausländerfeindlichkeit? Oder Deutschenhass? Die Behauptung von AfD-Vize Alexander Gauland, ein Teil der Deutschen liebe zwar deutsche Nationalspieler unabhängig von ihrer Hautfarbe, wenn sie nur erfolgreich seien. Lege bei der Auswahl seiner Wunschnachbarschaft aber ganz andere Maßstäbe an, hat einerseits für kräftigen Theaterdonner über ein ganzes Wochenende gesorgt. Andererseits aber auch gezeigt, wie schwer die Einstufung von Gaulands Fauxpas fällt: Zählt Boateng als Deutscher, dann muss es Deutschenfeindlichkeit sein, die Gauland bei der Bevölkerungsgruppe sieht, die er beschreibt. Zählte die Hautfarbe, wäre es Rassismus. Zählen aber die gerade bei Fußballspielern gern beschworenen "Wurzeln", ist es Ausländerhass.
Einigkeit konnte bislang nicht hergestellt werden. Die "Welt" gesteht dem Fußballmillionär Boateng zu, er sei "ein Leuchtturm deutscher Integration". Darin unterscheidet sich der in Berlin geborene Sohn einer Deutschen im Grunde nur durch seine Hautfarbe von Millionen Altersgenossen. Positiver Rassismus, der ernstgenommen werden will: Bist Du schwarz, so die "Welt", kannst du zwar kein richtiger Deutscher sein. Aber wenn du dich richtig bemühst, kannst du immerhin zeigen, wie gut man sich hier dennoch integrieren kann.
Wie ist das zu verstehen? Ist Gauland kein richtiger Deutscher, weil er einen richtigen Deutschen beleidigt? Oder ist Boateng kein richtiger Deutscher, nur ein gut integrierter Ausländer? Sie sind sich nicht einig. Zahlreiche Medienschaffende plädieren auf Rassismus, teilweise "in Reinform" (Schwäbische Zeitung). Andere plädieren auf Deutschfeindlichkeit. Der Tenor aber ist: Nein, "die Leute" (Gauland), von denen der Hetzer aus Brandenburg spricht, und die SPD-Chef Gabriel einst als "Pack" und "Arschlöcher" beschrieben hatte, die gibt es gar nicht.
Zeit, auf den groben Klotz einen steilen Keil zu schlagen. Im Zuge der weiteren Verrohung der politischen Debatte belassen es die Leitmedien im Fall Gauland denn auch nicht bei dem Hinweis darauf, dass Gauland irrt, wenn er meint, dass etwa Mitglieder der "Hamburger Schampusgesellschaft" (Die Zeit) ihren HSV zwar gern von Talenten aus der ganzen Welt am Leben halten lassen. Und dennoch keine fremdländisch aussehenden Menschen in ihrem Kiez haben möchten.
Nein, sie reißen dem Hetzer die Biedermann-Maske mit dem Bagger vom Gesicht: "Ein bösartiger Satz", analysiert der Spiegel, weil das Böse immer und überall ist, wie die Hetzer, Hasser und Zweifler auftauchen. Gaulands Aussagen seien zudem "irre" und "perfide", eben "alte Populistenschule". Nur das Adjektiv "krude" fehlt.
Die ganze "Verlogenheit der AfD" sieht die "Welt" aufschimmern, ähnlich wie damals, als Schäubles Aktentasche die ganze Korruptheit der gesamten CDU verdeutlichte. Die Süddeutsche schließlich schnitzt mit dem Beidhandschwert nach: "Saudumm und gefährlich" sei "Gaulands Gerede". Das zudem noch, so viel Zeit muss sein, als "widerlich" und, offenbar ein Spiegel-Zitat, "bösartig" eingeordnet wird.
So viel Spaß für wenig Geld, so viel Aufregung um die Benennung von Umständen, die dieselben Leitmedien in den zurückliegenden Monaten selbst in einer nichtendenwollenden Flut aus Beiträgen über Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und andere Brennpunkte der Fremdenangst beschworen hatten.
Mit Hass gegen Hass, mit Gossensprache und Beleidigungen gegen Beleidiger und Boatenganzweifler. „Menschenverachtung ist normal geworden“, konstatiert das "Handelsblatt". Und auch Justizminister Heiko Maas scheint angesichts der verbalen Gewalttätigkeit beunruhigt. Die gesamte Gesellschaft sei "gefordert, dieser zunehmenden Radikalisierung auch in Sprache entgegen zu treten“, fordert er.
Einigkeit konnte bislang nicht hergestellt werden. Die "Welt" gesteht dem Fußballmillionär Boateng zu, er sei "ein Leuchtturm deutscher Integration". Darin unterscheidet sich der in Berlin geborene Sohn einer Deutschen im Grunde nur durch seine Hautfarbe von Millionen Altersgenossen. Positiver Rassismus, der ernstgenommen werden will: Bist Du schwarz, so die "Welt", kannst du zwar kein richtiger Deutscher sein. Aber wenn du dich richtig bemühst, kannst du immerhin zeigen, wie gut man sich hier dennoch integrieren kann.
Wie ist das zu verstehen? Ist Gauland kein richtiger Deutscher, weil er einen richtigen Deutschen beleidigt? Oder ist Boateng kein richtiger Deutscher, nur ein gut integrierter Ausländer? Sie sind sich nicht einig. Zahlreiche Medienschaffende plädieren auf Rassismus, teilweise "in Reinform" (Schwäbische Zeitung). Andere plädieren auf Deutschfeindlichkeit. Der Tenor aber ist: Nein, "die Leute" (Gauland), von denen der Hetzer aus Brandenburg spricht, und die SPD-Chef Gabriel einst als "Pack" und "Arschlöcher" beschrieben hatte, die gibt es gar nicht.
Zeit, auf den groben Klotz einen steilen Keil zu schlagen. Im Zuge der weiteren Verrohung der politischen Debatte belassen es die Leitmedien im Fall Gauland denn auch nicht bei dem Hinweis darauf, dass Gauland irrt, wenn er meint, dass etwa Mitglieder der "Hamburger Schampusgesellschaft" (Die Zeit) ihren HSV zwar gern von Talenten aus der ganzen Welt am Leben halten lassen. Und dennoch keine fremdländisch aussehenden Menschen in ihrem Kiez haben möchten.
Nein, sie reißen dem Hetzer die Biedermann-Maske mit dem Bagger vom Gesicht: "Ein bösartiger Satz", analysiert der Spiegel, weil das Böse immer und überall ist, wie die Hetzer, Hasser und Zweifler auftauchen. Gaulands Aussagen seien zudem "irre" und "perfide", eben "alte Populistenschule". Nur das Adjektiv "krude" fehlt.
Die ganze "Verlogenheit der AfD" sieht die "Welt" aufschimmern, ähnlich wie damals, als Schäubles Aktentasche die ganze Korruptheit der gesamten CDU verdeutlichte. Die Süddeutsche schließlich schnitzt mit dem Beidhandschwert nach: "Saudumm und gefährlich" sei "Gaulands Gerede". Das zudem noch, so viel Zeit muss sein, als "widerlich" und, offenbar ein Spiegel-Zitat, "bösartig" eingeordnet wird.
So viel Spaß für wenig Geld, so viel Aufregung um die Benennung von Umständen, die dieselben Leitmedien in den zurückliegenden Monaten selbst in einer nichtendenwollenden Flut aus Beiträgen über Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und andere Brennpunkte der Fremdenangst beschworen hatten.
Mit Hass gegen Hass, mit Gossensprache und Beleidigungen gegen Beleidiger und Boatenganzweifler. „Menschenverachtung ist normal geworden“, konstatiert das "Handelsblatt". Und auch Justizminister Heiko Maas scheint angesichts der verbalen Gewalttätigkeit beunruhigt. Die gesamte Gesellschaft sei "gefordert, dieser zunehmenden Radikalisierung auch in Sprache entgegen zu treten“, fordert er.
Wer, vom Pöbel und Gesocks, könnte es sich denn leisten, neben einem Fussballmillionär zu wohnen ? Gauland himself sicher. Und sonst so ? Also viel Lärm um nix. Der People of Color an sich lebt vom Steuerzahler und von seinem Standplatz am Kottbusser Tor, St. Pauli und anderswo. Ausnahmen, wie Rapper, Basket- und Fussballmillionäre, bestätigen die Regel. Menschenverachtent, bitter... aber leider Tatsache. Darf man das schreiben ? JO !
AntwortenLöschenich kaufe ein d
AntwortenLöschenWarum läuft ein "alter Hase" wie Gauland zwei Schmieranten so ins offene Messer? Fragen sich etliche PI-linge mißbilligend.
AntwortenLöschenWeil alles von vorherein abgekaspert war und ist. Was den sonst. Jetzt begreife ich erst so recht, was "kontrollierte Opposition" ist.
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@ Borsig: Entlich! Hatte schon eine ironische Bemerkung geladen. Aber ich will nicht un- und selbstgerecht sein, habe ich mich doch selbst schon mit "Hinweiß" erwischt.
Die Internet-Legasthenie ist halt gelinde ansteckend. (Morphogenetische Felder?)
Wer Wind "säht" ... ich sehe Krähen in der Nähe... einfach "wiederlich". Nichts für ungut.
Zonendödel
Gauland vs. Boateng: Lohse gibt im ZDF zu, dass Gauland selbst "Boateng" nicht genannt hat. Und daraus wurde "Gauland beleidigt Boateng" gedreht. Ohne Worte. Ab Minute 12.00 im heute journal vom 30. Mai, 19 Uhr.
AntwortenLöschenhttp://webapp.zdf.de/page/beitrag?aID=2751010&cID=166
aber wenn einer weiß, wer boateng ist, dann hat er ihn schon so gut wie beleidigt. der dahingehende beweis des - vor aufregung ganz rotfleckigen - FAZ-mannes ist schlagend.
AntwortenLöschenEs kann sich doch jeder denken, wie das gelaufen ist.
AntwortenLöschenOrganderSEDimBezirk: "Aber Herr Gauland. Sie sagen etwas von Überfremdung. Dem schwarzen Fußballspieler Boateng jubeln die Deutschen doch zu, wenn er für D. spielt !"
Gauland: "Ja, sicherlich. Aber als Nachbarn wollen sie ihn dann doch nicht."
Außerdem: Schlechtes timing ! Der Sturm im Wasserglas reicht nicht bis zu den Landtagswahlen in M-V und Berlin ... die nächsten SPD-Massaker.
Sicherlich ist es keine Beleidigung. Und es ist nicht rassistisch 'nicht neben ihm wohnenzu wollen'.
AntwortenLöschenAber es ist dumm - einen gebürtigen Deutschen, einen Christen, einen sein Monatsgehalt selbst erarbeitenden und in der Bevölkerung beliebten jungen Mann als Beispiel für Überfremdung anzuführen (...und überhaupt auf diese Steilvorlage eines Mediensystemlings anzuspringen).
Dazu zu schweigen - oder eben ein korrektes Beispiel für den viele Deutschen angstmachenden Fremden anzuführen: ein moslemischer, aggressiv auftretender, auch sexuell-übergriffig werdender, die deutschen Gesetze/Werte/Freiheiten/die Gleichberechtigung nicht respektierender, nicht arbeitender, von Sozial-/Tranferleistungen lebender arabischer/afrikanischer Mann - nicht in 1000facher Anzahl, nicht in 10.000facher Anzahl - sondern in millionenfacher Anzahl.
Gauland kann nicht ständig in 'vertraulichen Hintergrundgesprächen' mit der Presse seiner Partei schaden. Siehe:
www.welt.de/Alexander Gauland: AfD ein gäriger Haufen
Das kann Gauland parteiintern äußern, aber nicht in der Öffentlichkeit. Ebenso Jörn Kruse (AfD Hamburg).
Die SPD stellt sich auch nicht hin und sagt: Wir sind eigentlich 'ne korrupte Loosertruppe. Predigen Wasser für die Unterschicht, und saufen selber Wein.
Die Grünen stellen sich auch nicht hin und sagen: Wir sind ein zusammen gewürfelter Trupp ohne Identität und Tradition. Die Hälfte von uns hat nicht mal 'nen Bildungsabschluss.
Jeder (selbst die geist- und prinzipienlose CDU) verkauft sich als kompetente, das Volk vertretende politische Partei.
"als Beispiel für Überfremdung"
AntwortenLöschenNa klar. Unter 7 1/2 Milliarden Menschen werden wir genug finden, die Christen sind (bin ich nicht, bin trotzdem Deutscher), ihr Monatsgehalt selbst erarbeiten und in der Bevölkerung (welcher denn dann?) beliebt sind. Die können dann das deutsche Abstammungsvolk austauschen.
Der Standort Deutschland kann dadurch nur gewinnen!
Bloß, ich persönlich, ich fühle mich weniger als Bestandteil eines Standortes denn als Angehöriger eines Volkes. Das muss auch nicht besser sein als andere, weder im Fußball noch in der Wirtschaft. Nur sein sollte es halt dürfen, und sei´s im Reservat.
Frage an die Gutmenschen: Wäre es menschenverachtend, hasserfüllt, bei Meisterschaften VOLKS- statt STAATS-Mannschaften antreten zu lassen?
Im Volke kann es dann natürlich auch mal einen Mischling geben - einen, nicht Millionen, sonst ist das ja irgendwie nicht mehr dieses Volk.
Ich erinnere mich alter Fußball-WM, bei denen man z.B. Italiener, Engländer oder Deutsche schon an ihrem typischen Spielstil erkannte.
Heute spielen Weltbestenauswahlen gegeneinander. Wer mehr Geld zum "Einkaufen" von Spielern hat, hat die besseren Chancen. Deshalb bin ich immer für die afrikanischen Volksmannschaften.
Nö. Noch sind die Nationalmannschaften keine Weltbestenauswahlen.
AntwortenLöschenDas kann man u.a. an den osteuropäischen, afrikanischen, asiatischen, den lateinamerikanischen sowie der spanischen und der italienschen Nationalmannschaft erkennen.
Die einzige Nationalmannschaft, die in höherer Zahl "naturalisierte" Spieler hat(te), ist die französische Equipe Und emnächst die belgische). Und selbst dort sind die Spieler nicht "gekauft", sondern zum überwiegenden Teil in Frankreich geboren.
Finalteam Deutschland 2014: Klose, seit Kinderzeiten in D.; Boateng, geboren in Deutschland; Özil, geboren in Deutschland. Ansonsten vor allem Westfalen und Bayern.
(kleiner Einschub: ich habe özil bereits mit 17 in der b-jugend spielen sehen. interessant, wie sich ein solches talent entwickelt ... und der dariusz hat meine azubine in halle angegraben.)
"Ich erinnere mich alter Fußball-WM, bei denen man z.B. Italiener, Engländer oder Deutsche schon an ihrem typischen Spielstil erkannte."
AntwortenLöschenEin Filosof schrieb mal, die Niederländer spielen wie die Deutschen leben (organisiert, diszipliniert, planend). Die Deutschen spielen wie Hippies (entscheidend ist das Talent, der Einzelkönner bringt die wichtige Leistung). Die Engländer spielen Kinderfußball = alle rennen da hin, wo der Ball ist.
„Die Holländer sind keine Brasilianer.“ (Franz „Ja gut, ähhh, sicherlich….“ Beckenbauer).
AntwortenLöschen"Damals hat die halbe Nation hinter dem Fernseher gestanden."
"Die Breite an der Spitze ist dichter geworden."
Berti Vogts, ehemaliger Bundestrainer und Ehrenvorsitzender der Mönchengladbacher Geometrie-Freunde.
"Sex vor einem Spiel? Das können meine Jungs halten, wie sie wollen. Nur in der Halbzeit, da geht nichts."
Berti Vogts duldet freie Liebe - mit Einschränkungen.
"Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker: Nicht mal schwimmen kann er."
Berti Vogts erkennt messianische Züge - bei sich selbst.
"Hass gehört nicht ins Stadion. Die Leute sollen ihre Emotionen zu Hause in den Wohnzimmern mit ihren Frauen ausleben."
Eheberatung Vogts, von führenden Wutforschern empfohlen.
"Da gehe ich mit Ihnen ganz chloroform."
Helmut Schön, ehemaliger Bundestrainer, gibt Interviews ohne Betäubung.
"Dann kam das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief's ganz flüssig."
Paul Breitner, Weltmeister von 1974 und Experte in Verdauungsfragen.
"Sie sollen nicht glauben, dass sie Brasilianer sind, nur weil sie aus Brasilien kommen."
Paul Breitner, Gegner der doppelten Staatsbürgerschaft.
Und als Hochlicht:
"Die Spieler von Ghana erkennen Sie an den gelben Stutzen."
Marcel Reif, TV-Kommentator, gibt beim Länderspiel zwischen Deutschland und Ghana sachdienliche Hinweise.
Vor jeder WM oder EM zeigen "die Dritten" Spiele aus den älteren Tunieren. Kürzlich über die EM 1980 in Italien.
Irgentwie sahen die damaligen Deutschen anders aus. Vielleicht lag das an den kürzeren Hosen.
Beste Grüße vom Preußen
Ich dachte, hier wär´s bekannt, dass es völlig egal ist, wo man geboren wurde.
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