Triumph der seriösen Presse: Hier ist der Rechenstift spitzer als bei Satireblogger Eulenfurz. |
Erst die Panama-Papers von einem Rechercheverbund aus Staats- und Privatreportern. Dann die TTIP-Papiere, aufgedeckt von einer halb öffentlich, halb konzernfinanzierten Enthüllunggruppe mit Unterstützung von Greenpeace. Geht großer Journalismus wirklich nur noch, wenn Stadt und Land, Bund und Provinzpresse zusammenarbeiten?
Die Frankfurter Rundschau hat jetzt den Gegenbeweis angetreten. In einer aufwendig recherchieren Schreibtischreportage ist es dem angesehenen Blatt aus Hessen gelungen, einen Beitrag der privaten Satireseite "Eulenfurz" zu widerlegen.
Der war allerdings wirklich nicht lustig. Eulenfurz, der für "Erdrückkühlung" wirbt seinem Blog eine Lesewarnung des Bundeszensuramtes voranstellt, hatte vor einigen Jahren in einer Überschlagsrechnung ermitteln wollen, wie hoch die Zahl der durch Migranten getöteten Menschen in Deutschland seit 1990 sein könnte. Eine Frage, die die Frankfurter Rundschau selbst nie stellen würde, weil sie seit ihrer Pleite wenig Ressourcen und alle Hände voll damit zu tun hat, Protokoll über die durch Nazis getöteten Menschen zu führen, die medial als Tote erster Klasse gelten.
Nun kümmert sich jemand, der die FR gerade noch lächerlich gemacht hatte, weil sie ein urbanes Märchen eilfertig weitererzählte, um die zweiter. Und das geht gar nicht. Erst recht nicht, wenn die Zahl mangels amtlicher Alternativen "ungeprüft übernommen und weiterverbreitet von unzähligen rechten Blogs und Autoren" wird. Wo bleibt da das Wahrheitsmonopol der Leitmedien? Die es bisher zwar vermieden haben, jemals irgendeine "Milchmädchenrechnung" (FR) über Opfergruppen anzustellen, die das Schicksal unterhalb derjenigen, die von Nazis ermordet wurden, angesiedelt hat. Die damit aber natürlich nicht jedem das Recht einräumen, "unter Zuhilfenahme einer Statistik über Mord- und Totschlagsopfer die Zahl mehr oder minder per Überschlag" (FR) zu berechnen.
Das muss schon amtlich gemacht werden. Und das passiert nun hier in Form einer gepfefferten Gegenrechnung, die beim Eulenfurz keine Zahl auf der anderen lässt.
Die einzelnen Rechenschritte müssen hier nicht nachvollzogen werden, denn sie erfolgen unter selbstverständlich der "perfiden" (FR) Prämisse, dass Opfer "mehr oder minder gewöhnlicher Kriminalität" (FR) weniger tot und zu bedauern sind als "Menschen, die starben, weil sie nicht ins Weltbild rechtsextremer Täter passten" (FR). Herauskommt jedenfalls, was herauskommen soll: Die Zahlen der Satireseite stimmen nicht! "Die Datengrundlage war falsch" und "gänzlich unbeachtet blieb die Tatsache, dass Mord und Totschlag typische Beziehungsdelikte sind".
Vor allem Letzteres ändert doch alles! Denn, so die FR, die Kriminalstatistik lege nahe, "dass vor allem andere Ausländer Opfer von Gewalt durch Ausländer werden". Und dann ist es ja, aus Sicht der FR, auch wieder gut, oder? Sollen die sich doch gegenseitig! "Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei", lobte schon Goethe, "wenn hinten, weit, in der Türkei, die Völker aufeinander schlagen."
Die spannende Widerlegung der Mediensatire auf die Rechenbegeisterung deutscher Leitmedien bei der Aufarbeitung der Opferzahlen rechter Gewalt ist bei der Frankfurter Rundschau übrigens Teil einer großangelegten Serie.
Die wird in den kommenden 20 bis 77 Jahren "Die Mythen der Rechten" enttarnen.
Folge zwei ist in Arbeit. Der großangelegte Beitrag soll dann kommende Woche die Behauptung neurechter Verschwörungskreise widerlegen, dass Mannheim aus Gendergründen in Menschheim umbenannt wird.
Die Frankfurter Rundschau hat jetzt den Gegenbeweis angetreten. In einer aufwendig recherchieren Schreibtischreportage ist es dem angesehenen Blatt aus Hessen gelungen, einen Beitrag der privaten Satireseite "Eulenfurz" zu widerlegen.
Der war allerdings wirklich nicht lustig. Eulenfurz, der für "Erdrückkühlung" wirbt seinem Blog eine Lesewarnung des Bundeszensuramtes voranstellt, hatte vor einigen Jahren in einer Überschlagsrechnung ermitteln wollen, wie hoch die Zahl der durch Migranten getöteten Menschen in Deutschland seit 1990 sein könnte. Eine Frage, die die Frankfurter Rundschau selbst nie stellen würde, weil sie seit ihrer Pleite wenig Ressourcen und alle Hände voll damit zu tun hat, Protokoll über die durch Nazis getöteten Menschen zu führen, die medial als Tote erster Klasse gelten.
Nun kümmert sich jemand, der die FR gerade noch lächerlich gemacht hatte, weil sie ein urbanes Märchen eilfertig weitererzählte, um die zweiter. Und das geht gar nicht. Erst recht nicht, wenn die Zahl mangels amtlicher Alternativen "ungeprüft übernommen und weiterverbreitet von unzähligen rechten Blogs und Autoren" wird. Wo bleibt da das Wahrheitsmonopol der Leitmedien? Die es bisher zwar vermieden haben, jemals irgendeine "Milchmädchenrechnung" (FR) über Opfergruppen anzustellen, die das Schicksal unterhalb derjenigen, die von Nazis ermordet wurden, angesiedelt hat. Die damit aber natürlich nicht jedem das Recht einräumen, "unter Zuhilfenahme einer Statistik über Mord- und Totschlagsopfer die Zahl mehr oder minder per Überschlag" (FR) zu berechnen.
Das muss schon amtlich gemacht werden. Und das passiert nun hier in Form einer gepfefferten Gegenrechnung, die beim Eulenfurz keine Zahl auf der anderen lässt.
Die einzelnen Rechenschritte müssen hier nicht nachvollzogen werden, denn sie erfolgen unter selbstverständlich der "perfiden" (FR) Prämisse, dass Opfer "mehr oder minder gewöhnlicher Kriminalität" (FR) weniger tot und zu bedauern sind als "Menschen, die starben, weil sie nicht ins Weltbild rechtsextremer Täter passten" (FR). Herauskommt jedenfalls, was herauskommen soll: Die Zahlen der Satireseite stimmen nicht! "Die Datengrundlage war falsch" und "gänzlich unbeachtet blieb die Tatsache, dass Mord und Totschlag typische Beziehungsdelikte sind".
Vor allem Letzteres ändert doch alles! Denn, so die FR, die Kriminalstatistik lege nahe, "dass vor allem andere Ausländer Opfer von Gewalt durch Ausländer werden". Und dann ist es ja, aus Sicht der FR, auch wieder gut, oder? Sollen die sich doch gegenseitig! "Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei", lobte schon Goethe, "wenn hinten, weit, in der Türkei, die Völker aufeinander schlagen."
Die spannende Widerlegung der Mediensatire auf die Rechenbegeisterung deutscher Leitmedien bei der Aufarbeitung der Opferzahlen rechter Gewalt ist bei der Frankfurter Rundschau übrigens Teil einer großangelegten Serie.
Die wird in den kommenden 20 bis 77 Jahren "Die Mythen der Rechten" enttarnen.
Folge zwei ist in Arbeit. Der großangelegte Beitrag soll dann kommende Woche die Behauptung neurechter Verschwörungskreise widerlegen, dass Mannheim aus Gendergründen in Menschheim umbenannt wird.
Hauptsache, sie schreiben deinen Namen richtig, hier: eulenfurz blog.
AntwortenLöschenDer Rest ist egal.
Boah, @eulenfurz ist berühmt !
AntwortenLöschenDas der aber so ein richtig rechtes *zensiert* ist, habe ich mir auch immer gedacht !
berühmt bei den 25.000 FR-lesern...
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis, wir werden auf den FR-Quark noch eingehen, wenn uns danach ist.
AntwortenLöschenFR: "... wobei mittlerweile auch die Opfer von Körperverletzung mitherangezogen wurden, um am Ende der eigenen Überschlagsrechnung eine möglichst hohe Zahl zu haben."
Schlecht abgelesen ... "Körperverletzung mit Todesfolge". Aber die sind dann wohl nicht gestorben und wenn, dann für einen guten Zweck.
Hier besagte Milchmädchenrechnungen:
https://eulenfurz.wordpress.com/2011/11/27/5800-morde/
Eine Gegenabschätzung wurde von der Insovenzschau tatsächlich nie aufgestellt, nur herumgemosert.
Wie auch bei dem irren Einzeltäter Th.N.Kaufman, habe ich nur knapp die erste Hälfte lesen können. Die möglicherweise tatsächlich stattgefundenen Atrozitäten in den sogenannten Wilden Konzentrationslagern - bis 1935 - wer will es angesichts dessen verargen?
AntwortenLöschen(Beiläufig und OT: Berlinpankowblogger scheint ein B-Loch ersten Grades zu sein - es sei denn, mir wäre, eventuell mißglückte, Ironie entgangen.)
Die Antwort:
AntwortenLöschenhttps://eulenfurz.wordpress.com/2016/05/04/danijel-majic/
@fatalist: Es kamen heute nur ein halbes Dutzend mehr Sucher via Eingabe "eulenfurz" als sonst im Schnitt in den Blog, üppig war die Werbung also nicht.