Der Fall des türkischen Präsidenten Erdogan, der von einem deutschen Nachwuchskomiker rüde als Zoophiliker geoutet wurde, hat die Liebe zwischen Mensch und Tier auf eine neue Art ins Mittelpunkt des Interesses zahlreicher Menschen gerückt. "Ziegenficker" schimpfte Jan Böhmermann den türkischen Alleinherrscher, ein Wort, bei dem meisten Deutschen gruselige Gedanken kommen. Gerold Havemann geht es da anders, er ist ein wenig traurig über die Intoleranz der Mitmenschen, ein wenig stolz darauf, dass Erdogan vielleicht wirklich schon einmal eine Ziege begattet haben könnte - vor allem aber ist er froh, dass das in der Öffentlichkeit weitgehend tabuisierte Thema Sex zwischen Mensch und Tier "endlich mal aus der Schmuddelecke kommt", wie er sagt.
PPQ hat Havemann auf seinem abgelegenen Bauernhof in Franken besucht und einen Mann getroffen, der mit sich, seinen Tieren und der Welt im Reinen ist. Hier draußen, verriet er dem Feldreporter, bin ich mein eigener Herr. "Niemand schreibt mir vor, wen ich lieben darf und wen nicht. Das Protokoll der Begegnung mit einem Tierliebhaber, der fordert: Wenn, dann soll Erdogan sich bekennen!
Meine erste große Liebe war ein prächtiger Bock. Capra falconeri, gedrehtes Horn, starke Muskeln, straffes Fleisch und eine Behaarung, bei der man nur mit der Zunge schnalzen konnte. Ich war 15 und in mir erwachten Gelüste, die ich bis dahin nicht gekannt hatte. Nur spürte ich schnell - das war nicht dieses Jungs/Mädchen-Ding, das alle meine Freunde so bewegte. Ich war anders, ich verliebte mich in diesen Ziegenbock, der Cassius hieß und bei uns daheim im Zoo über eine ganze kleine Ziegenherde herrschte.
Ich war immer da, wenn ich es einrichten konnte, ich machte meine Hausaufgaben auf einer Bank am Gehege, ich suchte Augenkontakt mit ihm, ich fütterte ihn mit Möhren und Schokolade. Ja, heute würde ich wohl sagen, ich flirtete heftig und warb um seine Gunst.
Einmal, das muss etwa ein Jahr nach unserer ersten Begegnung gewesen sein, stieg ich dann nachts über den Zaun zum Zoo. Ich war allein, ich hatte etwas getrunken. Ich war entschlossen. Am Ziegengehege stellte ich dann fest, dass er auf mich gewartet hatte. Stolz stand er da, mit hocherhobenem Haupt. Er witterte mich und blieb ganz still. Ich stieg über den Absperrung, rutschte weg und stürzte. Sie fanden mich erst am nächsten Morgen mit einem doppelten Knöchelbruch. Ich war glücklich, denn auch wenn es nicht zu mehr gekommen war, Cassius hatte mir die ganze Nacht lang tröstend das Gesicht geleckt.
Mein erste Mal war dann aber ein Schäferhund. Ich mochte ihn, er gehörte unserem Nachbarn, der mich manchmal bat, eine mit ihm zu drehen. Liebe war es nicht, aber innige Zuneigung. Und in meinem Alter damals sind die Hormone mächtig. Wie so etwas geht: Ich hatte eine sturmfreie Bude, der Nachbar musste auf Dienstreise. Hasso und ich machten es uns vor dem Fernseher gemütlich. Ich kraulte ihn, er leckte mich. So ist es passiert.
Ich kann mir vorstellen, wie sie darüber denken. Wer Tiere liebt wie ich, kennt die künstlichen Vorurteile, die andere Menschen haben. Bumst süße Häschen, fickt Ziegen, lässt sich von Hengsten begatten und bläst seinem Bernhardiner einen. Ja, ich gebe es zu! Das sind Phantasien, die man als junger Mann hat und denen jagt man ein Leben lang nach. Warum nicht mal zwei Hunde? Wie fühlt es sich an, ein Kamel in die arme zu schließen? Ein Schaf, eine Katze, einen Hamster?
Sehen Sie, in Dänemark sind sexuelle Handlungen mit Tieren nicht verboten, solange dabei keine Tierquälerei im Spiel ist. Die ist aber nie dabei! Die Tiere und ich, wir lieben uns, wir gehen leidenschaftlich, aber zärtlich miteinander um. Wie bei Asexualität, eine Leidenschaft von Millionen, die komplett totgeschwiegen wird, ist aber auch unsere Zoophilie gesellschaftlich nicht anerkannt. Wir müssen uns verstecken, geheime Liebestreffs abhalten, zu den Bauernhöfen Gleichgesinnter fahren, um einen One-Night-Stand zu feiern. Zum Ficken fahren wir ins Ausland, dorthin, wo Mensch-Tier-Liebe noch nicht verboten ist. Wie Verbrecher!
Seit 2012 werden wir auch offiziell so behandelt. Deutschland hat sexuelle Handlungen zwischen Menschen und Tieren verboten; mit der Begründung, Tiere könnten nicht Nein sagen. Von wegen! Ich habe Affären erlebt, gerade mit Ziegenböcken, da konnte ich nicht Nein sagen! Das sind ganz besondere, ganz intime Momente, die man mit Tieren haben kann, glauben Sie mir.
Man will das nicht wahrhaben, obwohl im Bundestag rein rechnerisch rund 50 Tierliebhaber sitzen. nein, ich kenne keinen namentlich, ich werde auch niemanden zwangsouten wie das Böhmermann mit Erdogan gemacht hat. Ich finde nur, es spricht Bände über unser gesellschaftliches Klima, dass Menschen wegen ihrer mutmaßlichen sexuellen Vorlieben immer noch so unterirdisch beschimpft werden können. Wo bleibt denn da die Toleranz? was geht es andere an, ob ich mit meinem Pudel Spaß habe oder mit einer Frau aus dem Büro?
Sehen Sie, Dänemark ist das Paradies der Toleranz. Hier können Sie sich einfach ein Haustier für sexuelle Handlungen mieten. Dazu fährt man auf einen Bauernhof, der Tiere eigens zu Liebeszwecken hält. Stunde kostet zwischen 70 und 150 Euro. Die Anzeigen laufen unter „Erotikzoo“. Sie schauen sich um, suchen sich ein prächtiges Tier nach ihrem Geschmack, im besten Fall springen gleich die Funken. Das Angebot reicht von Hamstern über Ziegen und Schafe bis hin zu Hunden, Hasen, Hühnern und Lamas.
Für unsereinen ein feuchter Traum. Aber für den Rest einer Gesellschaft, die unter dem Banner der Toleranz in die Unfreiheit marschiert, ein Graus. Schauen Sie sich nur an, wie ich kriminell geworden bin: Vor dem Jahr 2000 durfte ich lieben, wen ich will. 2004 wurde meine Leidenschaft in Frankreich verboten, 2008 in Norwegen und 2010 in den Niederlanden. Dann kam Deutschland. Jedes Mal, wenn ich in den Stall gehe, riskiere ich eine Anklage, eine Verurteilung, den bürgerlichen Tod. Was wird dann aus meinen Tieren? wer kümmert sich? Wer liebt sie so wie ich?
Mehr aus der volkskundlichen Reihe Doku Deutschland:
Ich bin das Mädchen in der roten Jacke
Als Schlepper tut man Gutes
In international befreiten Zonen
Ein Land aus Pfand
PPQ hat Havemann auf seinem abgelegenen Bauernhof in Franken besucht und einen Mann getroffen, der mit sich, seinen Tieren und der Welt im Reinen ist. Hier draußen, verriet er dem Feldreporter, bin ich mein eigener Herr. "Niemand schreibt mir vor, wen ich lieben darf und wen nicht. Das Protokoll der Begegnung mit einem Tierliebhaber, der fordert: Wenn, dann soll Erdogan sich bekennen!
Meine erste große Liebe war ein prächtiger Bock. Capra falconeri, gedrehtes Horn, starke Muskeln, straffes Fleisch und eine Behaarung, bei der man nur mit der Zunge schnalzen konnte. Ich war 15 und in mir erwachten Gelüste, die ich bis dahin nicht gekannt hatte. Nur spürte ich schnell - das war nicht dieses Jungs/Mädchen-Ding, das alle meine Freunde so bewegte. Ich war anders, ich verliebte mich in diesen Ziegenbock, der Cassius hieß und bei uns daheim im Zoo über eine ganze kleine Ziegenherde herrschte.
Ich war immer da, wenn ich es einrichten konnte, ich machte meine Hausaufgaben auf einer Bank am Gehege, ich suchte Augenkontakt mit ihm, ich fütterte ihn mit Möhren und Schokolade. Ja, heute würde ich wohl sagen, ich flirtete heftig und warb um seine Gunst.
Einmal, das muss etwa ein Jahr nach unserer ersten Begegnung gewesen sein, stieg ich dann nachts über den Zaun zum Zoo. Ich war allein, ich hatte etwas getrunken. Ich war entschlossen. Am Ziegengehege stellte ich dann fest, dass er auf mich gewartet hatte. Stolz stand er da, mit hocherhobenem Haupt. Er witterte mich und blieb ganz still. Ich stieg über den Absperrung, rutschte weg und stürzte. Sie fanden mich erst am nächsten Morgen mit einem doppelten Knöchelbruch. Ich war glücklich, denn auch wenn es nicht zu mehr gekommen war, Cassius hatte mir die ganze Nacht lang tröstend das Gesicht geleckt.
Mein erste Mal war dann aber ein Schäferhund. Ich mochte ihn, er gehörte unserem Nachbarn, der mich manchmal bat, eine mit ihm zu drehen. Liebe war es nicht, aber innige Zuneigung. Und in meinem Alter damals sind die Hormone mächtig. Wie so etwas geht: Ich hatte eine sturmfreie Bude, der Nachbar musste auf Dienstreise. Hasso und ich machten es uns vor dem Fernseher gemütlich. Ich kraulte ihn, er leckte mich. So ist es passiert.
Ich kann mir vorstellen, wie sie darüber denken. Wer Tiere liebt wie ich, kennt die künstlichen Vorurteile, die andere Menschen haben. Bumst süße Häschen, fickt Ziegen, lässt sich von Hengsten begatten und bläst seinem Bernhardiner einen. Ja, ich gebe es zu! Das sind Phantasien, die man als junger Mann hat und denen jagt man ein Leben lang nach. Warum nicht mal zwei Hunde? Wie fühlt es sich an, ein Kamel in die arme zu schließen? Ein Schaf, eine Katze, einen Hamster?
Sehen Sie, in Dänemark sind sexuelle Handlungen mit Tieren nicht verboten, solange dabei keine Tierquälerei im Spiel ist. Die ist aber nie dabei! Die Tiere und ich, wir lieben uns, wir gehen leidenschaftlich, aber zärtlich miteinander um. Wie bei Asexualität, eine Leidenschaft von Millionen, die komplett totgeschwiegen wird, ist aber auch unsere Zoophilie gesellschaftlich nicht anerkannt. Wir müssen uns verstecken, geheime Liebestreffs abhalten, zu den Bauernhöfen Gleichgesinnter fahren, um einen One-Night-Stand zu feiern. Zum Ficken fahren wir ins Ausland, dorthin, wo Mensch-Tier-Liebe noch nicht verboten ist. Wie Verbrecher!
Seit 2012 werden wir auch offiziell so behandelt. Deutschland hat sexuelle Handlungen zwischen Menschen und Tieren verboten; mit der Begründung, Tiere könnten nicht Nein sagen. Von wegen! Ich habe Affären erlebt, gerade mit Ziegenböcken, da konnte ich nicht Nein sagen! Das sind ganz besondere, ganz intime Momente, die man mit Tieren haben kann, glauben Sie mir.
Man will das nicht wahrhaben, obwohl im Bundestag rein rechnerisch rund 50 Tierliebhaber sitzen. nein, ich kenne keinen namentlich, ich werde auch niemanden zwangsouten wie das Böhmermann mit Erdogan gemacht hat. Ich finde nur, es spricht Bände über unser gesellschaftliches Klima, dass Menschen wegen ihrer mutmaßlichen sexuellen Vorlieben immer noch so unterirdisch beschimpft werden können. Wo bleibt denn da die Toleranz? was geht es andere an, ob ich mit meinem Pudel Spaß habe oder mit einer Frau aus dem Büro?
Sehen Sie, Dänemark ist das Paradies der Toleranz. Hier können Sie sich einfach ein Haustier für sexuelle Handlungen mieten. Dazu fährt man auf einen Bauernhof, der Tiere eigens zu Liebeszwecken hält. Stunde kostet zwischen 70 und 150 Euro. Die Anzeigen laufen unter „Erotikzoo“. Sie schauen sich um, suchen sich ein prächtiges Tier nach ihrem Geschmack, im besten Fall springen gleich die Funken. Das Angebot reicht von Hamstern über Ziegen und Schafe bis hin zu Hunden, Hasen, Hühnern und Lamas.
Für unsereinen ein feuchter Traum. Aber für den Rest einer Gesellschaft, die unter dem Banner der Toleranz in die Unfreiheit marschiert, ein Graus. Schauen Sie sich nur an, wie ich kriminell geworden bin: Vor dem Jahr 2000 durfte ich lieben, wen ich will. 2004 wurde meine Leidenschaft in Frankreich verboten, 2008 in Norwegen und 2010 in den Niederlanden. Dann kam Deutschland. Jedes Mal, wenn ich in den Stall gehe, riskiere ich eine Anklage, eine Verurteilung, den bürgerlichen Tod. Was wird dann aus meinen Tieren? wer kümmert sich? Wer liebt sie so wie ich?
Mehr aus der volkskundlichen Reihe Doku Deutschland:
Ich bin das Mädchen in der roten Jacke
Als Schlepper tut man Gutes
In international befreiten Zonen
Ein Land aus Pfand
Also wo Zoophilie beginnt, hort es bei mir auf. Dies ist doch kein Blog für anatolische Ziegenhirten oder habe ich da was verpasst?! Pfui pfui pfui!
AntwortenLöschenwir stehen für unbedingte transparenz. und für grenzenlose toleranz
AntwortenLöschenandre Länder andre Zicken
AntwortenLöschenIch weiß nicht, was mich mehr irritiert: Der Zeitungsartikel oder die Vorstellung, womit sich @anmerkung seine Freizeit vertreibt.
AntwortenLöschenziegenrücken abdecken?
AntwortenLöschen... oder vielleicht Artikel über Zoophilie sammeln ?
AntwortenLöschenIch sammel gar nichts, das erledigen die besten Frontberichterstatter für mich. Schaut mal welch wackeren haufen ich hab recherchieren lassen.
AntwortenLöschenhttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-128743740.html
18.08.2014
Von Feldenkirchen, Markus; Reuter, Christoph; Rohr, Mathieu von; Schindler, Jörg; Shafy, Samiha; Sydow, Christoph
Auf den Viehmärkten müssen die Hinterteile der Ziegen und Schafe mit Lappen verhüllt sein, denn beim Anblick der unbedeckten Genitalien könnten Männer auf sündige Gedanken kommen.
Das ist wohl so etwas wie das "Jörg Taus-Syndrom": "...er habe recherchiert, um eigene Erkenntnisse über die Verbreitung von Zoophilie im Internet zu gewinnen." Brrr.
AntwortenLöschen^ Ja, auch ich hätte @anmerkung so nicht eingeschätzt. Aber irgendwann verrät sich jeder.
AntwortenLöschenPaßt lieber auf euch auf.
AntwortenLöschenMei, sind wir bös, derherold. Aber das scheint eine starke Obsession bei dem Anmerkenden zu sein. Hilfe wäre dringend nötig, doch wie? Gibt es da sowas wie Selbsthilfegruppen mit Streichelzoo? Fragen über Fragen, aber ich möchte die Antworten gar nicht wissen...
AntwortenLöschenMein Tipp zur weiteren qualifizierten Vertiefung des Themas: Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl mit seinem epochalem Werk "Tierische Liebe". Wer das gesehen hat, der ist bedient. Seidl befasst sich auch exzessiv mit islamisch-pakistanischen Ehemännern, übergewichtigen Afrikaurlauberinnen mit Neger- pardon Schwarzenpräferenz und alten tschechischen Nymphomaninnen. die sich an mäßig vermögende niederösterreichische Sozialrentner ("Hackler", ein wunderbares Wort) ranmachen. Wer sich das reinzieht, hat die Hölle gesehen. Thomas Bernhard dixit.
Dank der Artgrenzen gibt es ja keine Gefahr des Verlustes an Vielfalt.
AntwortenLöschenBiologische Differenzierung lässt Rassen zu Arten, bona species, entwickeln. Nach deren Entstehung ist eine Vermischung nicht mehr möglich (oder zunächst vermehrungsunfähig, wie beim Pferd-Esel-Verhältnis).
Ist mir also wurscht.
Auch die Gattung Homo hat schon etliche Arten hervorgebracht und neigt erfreulich zu dieser Differenzierungstendenz. Das "Ende der Geschichte" verhindert das nun.
Die Anmerkung: "Paßt lieber auf euch auf."
AntwortenLöschenIst DAS nun Tierquälerei?
Ach Leute, der Herr Erdogan in seiner gehobenen Position zickt die Ficken doch nicht selbst.Jeder kennt doch das Sprichwort wo lassen sie arbeiten,äh zicken:Oder schächten.Oder waren das doch die Fichten.Komplexes ficken,äh schlichten.Fuck it anyway.Wer soll denn bei Musel's überhaupt noch durchforsten,äh ficken,verdammt blicken meine ich natürlich.
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