Dienstag, 8. März 2016

Serviettenskizze: So sieht die neue EU-Grenze aus

Davatoglus Serviettenskizze der neuen Stahlmauer.
Sie tagten bis in die Nacht, in verschiedenen Konstellationen. Immer wieder reichten die türkischen Partner neue Ideen für eine Lösung des EU-Flüchtlingsproblems herein. Und immer wieder sträubten sich einzelne Mitgliedsländer gegen eine Aufstockung der Hilfszahlung an Ankara und den geplanten Bau einer Zustrombrücke, über die Verfolgte künftig direkt in die EU einreisen können sollen.

Die Türkei spielte hart, auch Österreich, die Slowakei, die Franzosen und die übrigen 24 abtrünnigen Staaten der Gemeinschaft ließen Kanzlerin Angela Merkel lange im Ungewissen hängen. Während Merkels Flüchtlingsbeauftragter Altmeier hinter den Kulissen diskutierte, lockte und drohte, ließ die österreichische Delegation wissen, dass man in Wien wisse, dass Merkel vor den anstehenden Landtagswahlen unter Druck stehe. "Gibt sie nicht nach, verhandeln wir in einem Monat vielleicht schon mit ihrem Nachfolger", hieß es hinter vorgehaltener Hand.

Dann aber doch der Durchbruch, nachdem Berlin Ankara zugesichert hatte, weder wegen der Unterstützung des IS Bundeswehrtruppen an die türkische Grenze zu entsenden noch wegen der Übernahme einer oppositionellen Zeitung durch die Regierung medial auf den Tisch zu hauen. Völlig überraschend und überaus geschickt zeichnete Ministerpräsident Ahmet Davutoglu die Grundzüge eines neuen Paktes zum Entschärfen der zugespitzten Flüchtlingskrise auf eine auseinandergefaltete Serviette: Ein äußerer Zaun mit Mauercharakter, von oben mit Bogenlampen beleuchtet, soll danach künftig die Außengrenze der Türkei sichern. Hinter einem Todesstreifen, der mit Kreuzen markiert wird, deren Sinngehalt auch Moslems im Allgemeinen erkennen, folgt dann direkt die EU-Außengrenze als exterritoriales Gebiet, das von der Grenzschutzagentur Frontex gesichert wird.

Um eine direkte Konfrontation von EU-Beamten und Flüchtenden zu vermeiden - die Verhandler fürchten hier einhellig "schlechte Bilder", wie es am Rande hieß - markiert auch hier eine sieben Meter hohe Mauer aus poliertem Edelstahl Nirosta Offshore- und Onshore-Terrirorium.

Für einen Bau der Mauer verlangt der EU-Beitrittskandidat beim Sondergipfel zusätzlich zu den bereits vereinbarten drei Milliarden Euro noch einmal die gleiche Summe. es soll sich dabei um reine Materialkosten handeln. Ob die 28 EU-Staats- und Regierungschefs das akzeptieren, stand zunächst nicht fest.

Davutoglu sagte, das Ziel des neuen Vorschlags sei, "Leben von Flüchtlingen zu retten und diejenigen zu entmutigen, die die verzweifelte Lage der Flüchtlingen missbrauchen und ausnutzen wollen". Zudem könne Stahl als Material die derzeitige Preiskrise in diesem Markt bereinigen helfen. Im Gegenzug könnte die EU künftig alle illegal einreisenden Migranten wieder in die Türkei zurückschicken - also nicht nur Wirtschaftsflüchtlinge, sondern auch Syrer. Damit die Türkei mit der Last nicht alleine bleibt, will sie aber für jeden zurückgebrachten Migranten einen auf legalem Weg in die EU schicken. Diplomaten sprachen von der "Eins-zu-Eins"-Formel. Kinder sind nach der Rechnung die Hälfte wert, der Ausgleich erfolgt über Wolllieferungen. Familien sollen nach Möglichkeit nicht getrennt werden, wenn dann aber höchstens zeitweise.

Bei einem Sondergipfel Ende des Monats wollen die Führerinnen und Führer der EU gemeinsam mit dem neuen Sicherheitspartner Erdogan alle Regelungen festklopfen. Die Geldübergabe werde dann am 1. April vermutlich an den Dardanellen stattfinden.



5 Kommentare:

  1. Carl GustafMärz 08, 2016

    Man muss sich auch als Physik(erin) nicht unbedingt in Mathematik auskennen.

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  2. mir gefällt der umtauschkurs. 1:1, da bleibt sich die bundesregierung treu

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  3. Tausche Pass-Syrer gegen Bio-Syrer. Einen Pass-Iraker gibt`s noch gratis obendrauf.

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  4. Das ergibt dann flugs auch gleich eine neue Ethnie: Den "Rotations-Syrer", auch "mobile ethnische Orienteinheit" genannt.

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  5. http://krautchan.net/

    Krautchan wird härter und schneller .


    Krautchan ist wie jungefreiheit mit Haldol

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