Die Welle verebbte unbemerkt. Von einem Tag auf den anderen kam die Atomwolke nicht mehr vor im Wetterbericht, obwohl sie doch zielstrebig auf Deutschland zuwehte. Auch die Nachrichten von Strahlungsspuren, die in den Wochen nach dem Unglück von Fukushima überall auf der Welt gefunden worden waren, endeten.
Dabei war die Aufregung epochal gewesen. "Tausende Tonnen radioaktives Wasser werden in Japan ins Meer geleitet", analysierten deutsche Medien messerscharf, und noch schlimmer: "Der AKW-Betreiber Tepco spielt die Sache herunter", denn, das wussten sie in allen Redaktionsstuben zwischen München und Hamburg, die Rettungsmaßnahmen sind verzweifelt, der "Super-Gau" (n-tv), der vor zwei Wochen eine Woche lang stattfand, ist nicht mehr aufzuhalten. Zumindest so lange nicht ein Sonderkommando deutscher Kommentatoren und Reporter über Fukushima abgeworfen wird, um Millisievert und Bequerel wieder in die innere Reaktorhülle zurückzuschreiben.
Die ganze Zeit schon waren die Werte niedriger gewesen als im Erzgebirge überall und sowieso. Aber erst Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer nächtlichen Willenanstrengung beschlossen hatte, dass Deutschland aus der Atomkraft aussteigen wird, endete die allgegenwärtige Angst, es könne jeden erwischen.
Das Meer vor Japan war ja schon verseucht. Und Claudia Roth, eine Art menschliche Alarmglocke, hatte zehntausende Atomtote gezählt. Wie lange würde man Fisch noch essen, Wasser noch trinken, sein Gesicht und vor allem die schmutzigen Hände noch waschen können?
Bis heute zumindest geht es, ist. Danach hat der Weltuntergang von Fukushima die Meeresfische in der Region kaum radioaktiv belastet. Die in den Tieren gemessenen werte sind heute nicht höher als bei Fischen aus der Nordsee.
Wäre ja auch verwunderlich gewesen, denn 11.500 Tonnen radioaktives Wasser in den Pazifik einzuleiten, der rund 70.000.000.000.000.000 Tonnen Wasser enthält, entspricht etwa dem Verhältnis von einem Quadrilliarstel Teil Fichtelnadelbad auf eine volle Badewanne. Der Anteil des "weit über die Grenzwerte belasteten Wassers" beträgt danach etwa 0,0000000000016 Prozent des gesamten Meeresinhalts – ein Molekül in einem Freibad, ein Atom im Inhalt eines Güllehängers.
Konnte man das ahnen? Konnte man. Wollte man es wissen? Lieber nicht.
Dabei war die Aufregung epochal gewesen. "Tausende Tonnen radioaktives Wasser werden in Japan ins Meer geleitet", analysierten deutsche Medien messerscharf, und noch schlimmer: "Der AKW-Betreiber Tepco spielt die Sache herunter", denn, das wussten sie in allen Redaktionsstuben zwischen München und Hamburg, die Rettungsmaßnahmen sind verzweifelt, der "Super-Gau" (n-tv), der vor zwei Wochen eine Woche lang stattfand, ist nicht mehr aufzuhalten. Zumindest so lange nicht ein Sonderkommando deutscher Kommentatoren und Reporter über Fukushima abgeworfen wird, um Millisievert und Bequerel wieder in die innere Reaktorhülle zurückzuschreiben.
Die ganze Zeit schon waren die Werte niedriger gewesen als im Erzgebirge überall und sowieso. Aber erst Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer nächtlichen Willenanstrengung beschlossen hatte, dass Deutschland aus der Atomkraft aussteigen wird, endete die allgegenwärtige Angst, es könne jeden erwischen.
Das Meer vor Japan war ja schon verseucht. Und Claudia Roth, eine Art menschliche Alarmglocke, hatte zehntausende Atomtote gezählt. Wie lange würde man Fisch noch essen, Wasser noch trinken, sein Gesicht und vor allem die schmutzigen Hände noch waschen können?
Bis heute zumindest geht es, ist. Danach hat der Weltuntergang von Fukushima die Meeresfische in der Region kaum radioaktiv belastet. Die in den Tieren gemessenen werte sind heute nicht höher als bei Fischen aus der Nordsee.
Wäre ja auch verwunderlich gewesen, denn 11.500 Tonnen radioaktives Wasser in den Pazifik einzuleiten, der rund 70.000.000.000.000.000 Tonnen Wasser enthält, entspricht etwa dem Verhältnis von einem Quadrilliarstel Teil Fichtelnadelbad auf eine volle Badewanne. Der Anteil des "weit über die Grenzwerte belasteten Wassers" beträgt danach etwa 0,0000000000016 Prozent des gesamten Meeresinhalts – ein Molekül in einem Freibad, ein Atom im Inhalt eines Güllehängers.
Konnte man das ahnen? Konnte man. Wollte man es wissen? Lieber nicht.
Die Hirnverstrahlungen, die Fukushima in Deutschland angerichtet hat, zeigen aber bis heute tragische Spätschäden. Das sollte man nicht unter den Teppich kehren:
AntwortenLöschenAb 10. März im Kino
Doris Dörrie
Grüße aus Fukushima
Zitat aus dem Waschzettel:
...reist Marie... in die Präfektur Fukushima, wo sie nach der Atomkatastrophe von 2011 helfen will. Die junge Frau, ... soll ... ein wenig Freude in den Alltag der überlebenden Opfer...
http://www.filmstarts.de/kritiken/237757.html
Helm ab zum Gebet.
Bin in den 70ern mehrfach mit Kupfer 64 verstrahlt worden, mußte in den 80igern oft mit Bleischürze um die Lenden gehaltene Aufnahmen machen - meiner Lenden Lust hat es nicht Abbruch getan.
AntwortenLöschenWir schulden alle Odin einen Tod. (Gunnarsson, Die Eidbüder)
Zonendödel