Laurel hatte Hardy, Herricht hatte Preil, Erkan war kaum denkbar ohne Stefan und Evelyn Hamann nicht ohne Loriot. Angela Merkel dagegen schaltet, wenn die Lage ernst ist, immer mal wieder Anne Will ein: Zusammen erläutern die Geschäftsführerin der Will Media GmbH und die Chefin der Deutschland AG dann in gelöster Stimmung, wie schon demnächst alles gut wird.
Im Goldenen Oktober, als Angela Merkel noch einen Plan hatte, war sie zum letzten Mal da. Die Kanzlerin bei Anne Will, das läuft, da treffen sich zwei Frauen und die schaffen das immer wieder. Muss ja, denn "Stellen Sie sich vor, wir würden jetzt erklären, wir schaffen es nicht - und dann?", sagte Merkel im Oktober. Das hat beruhigt.
Nun ist seitdem Zeit vergangen, aber geschafft worden ist irgendwie doch nichts. Und das Volk vergisst so schnell. Die Umfragezahlen der Staatsparteien erodieren, die Wahlkämpfer fürchten ums nackte Überleben, die Parteizentralen einen Putsch in den demnächst verlorenen Provinzen. Angela Merkel, die nach dem alten Schröder-Satz mit Bild und Glotze regiert, ließ also bei der ARD Bescheid geben, dass sie plane, erneut vor ihr murrendes Fernsehvolk zu treten.
Die Rundfunkanstalten in Deutschland sind, im Unterschied zu denen in Polen, unabhängig. Einen Sendeplatz freizuräumen, war also gar kein Problem. Merkels Büro ruft dazu einfach bei Will an, dort rückt die Redaktion ein paar Sessel um. Und es kann losgehen.
Besorgniserregend: In der Vergangenheit machte sich Merkel eher rar, sie überließ die Mattscheibe großzügig ihren Ministern. Ganze dreimal setzte sie sich in den zwei Jahren zwischen 2013 und 2015 auf eine Talkshow-Couch. Im letzten halben Jahr aber änderte sie überraschend ihre Strategie: Zum dritten Mal schon steigt Angela Merkel am Sonntag herab, um die Lage zu beruhigen.
Nach dem Streichel-Drama mit dem Flüchtlingsmädchen in Rostock rief sie den Youtube-Star LeFloid, um den Imageschaden zu reparieren. Nach der Grenzöffnung dann durfte Will ran und der CDU-Chefin das passende Umfeld bereiten für Sätze wie "Wir schaffen das, da bin ich ganz fest davon überzeugt", es gelte "alles daran zu setzen und den Optimismus und auch die innere Gewissheit zu haben, dass diese Aufgabe lösbar ist. So gehe ich da ran" und „Sie können die Grenze nicht schließen. Es gibt den Aufnahmestopp nicht".
Und nun geht es weiter, am Sonntag ab 21.45 Uhr, erneut beim offiziellen Kanzlerkanal. Der provokante Titel der Sendung: «Wann steuern Sie um, Frau Merkel?»
Die Antwort: Gar nicht.
Im Goldenen Oktober, als Angela Merkel noch einen Plan hatte, war sie zum letzten Mal da. Die Kanzlerin bei Anne Will, das läuft, da treffen sich zwei Frauen und die schaffen das immer wieder. Muss ja, denn "Stellen Sie sich vor, wir würden jetzt erklären, wir schaffen es nicht - und dann?", sagte Merkel im Oktober. Das hat beruhigt.
Nun ist seitdem Zeit vergangen, aber geschafft worden ist irgendwie doch nichts. Und das Volk vergisst so schnell. Die Umfragezahlen der Staatsparteien erodieren, die Wahlkämpfer fürchten ums nackte Überleben, die Parteizentralen einen Putsch in den demnächst verlorenen Provinzen. Angela Merkel, die nach dem alten Schröder-Satz mit Bild und Glotze regiert, ließ also bei der ARD Bescheid geben, dass sie plane, erneut vor ihr murrendes Fernsehvolk zu treten.
Die Rundfunkanstalten in Deutschland sind, im Unterschied zu denen in Polen, unabhängig. Einen Sendeplatz freizuräumen, war also gar kein Problem. Merkels Büro ruft dazu einfach bei Will an, dort rückt die Redaktion ein paar Sessel um. Und es kann losgehen.
Besorgniserregend: In der Vergangenheit machte sich Merkel eher rar, sie überließ die Mattscheibe großzügig ihren Ministern. Ganze dreimal setzte sie sich in den zwei Jahren zwischen 2013 und 2015 auf eine Talkshow-Couch. Im letzten halben Jahr aber änderte sie überraschend ihre Strategie: Zum dritten Mal schon steigt Angela Merkel am Sonntag herab, um die Lage zu beruhigen.
Nach dem Streichel-Drama mit dem Flüchtlingsmädchen in Rostock rief sie den Youtube-Star LeFloid, um den Imageschaden zu reparieren. Nach der Grenzöffnung dann durfte Will ran und der CDU-Chefin das passende Umfeld bereiten für Sätze wie "Wir schaffen das, da bin ich ganz fest davon überzeugt", es gelte "alles daran zu setzen und den Optimismus und auch die innere Gewissheit zu haben, dass diese Aufgabe lösbar ist. So gehe ich da ran" und „Sie können die Grenze nicht schließen. Es gibt den Aufnahmestopp nicht".
Und nun geht es weiter, am Sonntag ab 21.45 Uhr, erneut beim offiziellen Kanzlerkanal. Der provokante Titel der Sendung: «Wann steuern Sie um, Frau Merkel?»
Die Antwort: Gar nicht.
Wenn ich solche Bilder sehe, muss ich immer an die Partei "Ungültig" denken. Die kandidierte, glaube ich, mal in Hessen.
AntwortenLöschenUnion nicht genügenden Lächelns trotz innerer Genialität.
Sie wird sich mal wieder (erfolgreich) an die Spitze der Bewegung setzten.
AntwortenLöschenPS: Und sie wird sagen: "Schuld an allem sind die Grünen"
AntwortenLöschenPartei "Ungültig"
AntwortenLöschenUnion nicht genügend überdachten Lächelns trotz innerer Genialität.
Ein Versuch des RCDS, bei den Wahlen zum Asta der Univ. Bochum Erfolg zu haben.
Die besten Zitate der Kanzlerin bei Anne Will (für die, die es verpasst haben):
AntwortenLöschen"Man ist immer so jung, wie man sich fühlt."
"Dreimal umgezogen, ist wie einmal abgebrannt."
"Kaum spricht man vom Teufel, schon kommt er gelaufen."
"Man lernt nie aus."
"Gut Ding will Weile haben."
"In der Ruhe liegt die Kraft."
"Viele Köche verderben den Brei."
"Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft."
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist."
"Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann geht der Prophet eben zum Berge."
"Da ist was faul im Staate Dänemark."
"Was lange währt, wird endlich gut."
"Das eckige muss ins Runde"
genauso habe ich die sendung auch erlebt. danke für die tolle zusammenfassung!
AntwortenLöschenDer RCDS hat wohl geklaut, mit leicht verändertem Namen, vielleicht wegen irgendwelchen "Urheberrechts" (?)
AntwortenLöschenhttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13521492.html