Angela Merkel galt unter ihren politischen Freunden in der EU als Star, bei ihren Wählern hatte sie lange den Nimbus der mächtigsten Frau der Welt. Jetzt steht Griechenland kurz vor einem Grexit. Grund dafür ist auch die verheerende Strategie der deutschen Kanzlerin. Die vier Irrtümer der ehemaligen DDR-Frau, deren Erfolge nun auch ihre eifrigsten Claquere anzweifeln.
Immer wieder in den letzten Jahren war Angela Merkel gern gesehener Gast der großen Welt- und Krisengipfel. Anfangs fiel das kaum auf. Doch ab dem Moment, als sie Macht hatte, war die Deutsche ein Star, den ihre Partei vorbehaltlos unterstützte – ja, auf die sie stolz waren. Nun, da Merkel vor den Trümmern ihrer Politik steht, hätte auch die deutsche, ja, die europäische Politik etwas zu lernen. Denn wem auch immer man die Schuld am Scheitern geben mag: Alle haben mitgemacht, alle haben gelobt, alle waren sicher, dass es Merkel schon richten wird.
Gefehlt hat es offenkundig an der politischen Erfahrung und damit am Politikmanagement. Dass Merkel zeitweilig versuchte, mit dem US-Präsidenten Barack Obama über Bande zu spielen, erweist sich rückblickend als ähnlich verheerend für die Vertrauensbildung wie der Versuch, die Frage der Reparationen zu vermengen mit jener der finanziellen Hilfen heute. Es schuf im Kampf um die öffentliche Meinung unnötig Angriffsfläche. Ein Nutzen hingegen ist nicht feststellbar. Die tiefausgeschnittenen Kostüme in Bayreuth waren dagegen nur eine Petitesse.
Realismus
Gefehlt hat es vor allem an Realismus. Angela Merkel glaubte, Griechenland mit der Unterstützung von 19 Euro-Ländern in die Knie zwingen zu können, verrechnete sich aber, weil die Griechen nie vorhatten, mitzumachen. Ein Sieg wäre aus einer Position der wirtschaftlichen Stärke dennoch möglich gewesen, aus einer Position politischer Schwäche jedoch nicht. Politik ist und bleibt eine Machtfrage selbst in jenen Augenblicken, in denen ökonomisch und moralisch etwas anderes geboten zu sein scheint als das, was schlussendlich getan wird.
Demokratie
Die deutsche Linke beklagt nun, dass der Wille des griechischen Volkes übergangen wurde. Die deutsche Rechte jammert, dass der Wille des deutschen Volkes nicht berücksichtigt werde. Man kann das so sehen. Man kann es aber genauso gut anders herum sehen. Denn wenn man das demokratische Argument zu Ende denkt, hätte es nicht nur ein Referendum in Griechenland geben müssen, sondern auch jeweils eines in den anderen Staaten der Eurozone, die dem Land Hilfen gewährten. Das wurde aber von Anfang an vermieden, weil Angela Merkel wusste, dass sie kein Ja bekommen würde. Deshalb agiert die Eurogruppe zuletzt vollkommen einmütig: Volksabstimmungen können das ganze Euro-Projekt gefährden, man denke nur an die abgelehnte EU-Verfassung seinerzeit. Kanzlerin Angela Merkel muss deshalb alle Kritiker in den eigenen Reihen zur Räson bringen. Ein Mangel an Demokratie existiert also schon länger, wir leben aber nicht schlecht damit.
Verantwortung
Was in der Argumentation der Kanzlerin bis heute fehlt, ist der Hinweis auf die Verantwortung der deutschen Regierungen, die Griechenland in den Euro aufgenommen haben. Wenn es stimmt, dass seinerzeit alle wussten, dass alle Zahlen falsch waren, dann stimmt doch umgekehrt auch, dass Tsipras behauptet, eine bekannte Lüge sei keine Lüge, sondern in Wahrheit Konsens. Offenbar profitierten die Parteien aller Länder davon. Sonst hätten sie es nicht zugeschaut und den Griechen die Tür geöffnet.
Glaube
Nun besteht für Häme in einer Lage wie dieser und angesichts der Angst um die Macht, die Angela Merkel allmählich befallen dürfte, keinerlei Anlass. Und die Merkel-Kritiker müssen sich ähnlich bohrende Fragen gefallen lassen wie ihre Anhänger: Wo ward ihr denn bei den Rettungspaketen eins bis zwölf? Namhafte Ökonomen beispielsweise aus den USA halten die Austeritätspolitik der Eurozone für im Kern verfehlt, andere namhafte Ökonomen sagen, die Erfolge in Spanien und Portugal zeigten, dass sie richtig seien. Viele im Berliner Regierungsviertel geben hinter vorgehaltener Hand zu, dass sie von alldem keine Ahnung haben. Merkel ist Physikerin, zudem seit Jahrzehnten aus dem Beruf. Woher soll sie es denn wissen?
Nur: Wenn wahr ist, dass es weniger um den richtigen ökonomischen Weg als um eine politische Grundsatzentscheidung ging, dann ist zumindest eines gewiss: Die Völker Europas haben es ihren Regierungen zu leicht gemacht – um es vornehm auszudrücken. Die Deutschen, die ihrer Kanzlerin in allem bedingungslos folgten, sind daran nicht ganz unschuldig. Vielleicht wäre es besser gewesen, Merkel dann und wann in den Arm zu fallen, statt ihren Populismus noch zu befeuern.
Immer wieder in den letzten Jahren war Angela Merkel gern gesehener Gast der großen Welt- und Krisengipfel. Anfangs fiel das kaum auf. Doch ab dem Moment, als sie Macht hatte, war die Deutsche ein Star, den ihre Partei vorbehaltlos unterstützte – ja, auf die sie stolz waren. Nun, da Merkel vor den Trümmern ihrer Politik steht, hätte auch die deutsche, ja, die europäische Politik etwas zu lernen. Denn wem auch immer man die Schuld am Scheitern geben mag: Alle haben mitgemacht, alle haben gelobt, alle waren sicher, dass es Merkel schon richten wird.
Gefehlt hat es offenkundig an der politischen Erfahrung und damit am Politikmanagement. Dass Merkel zeitweilig versuchte, mit dem US-Präsidenten Barack Obama über Bande zu spielen, erweist sich rückblickend als ähnlich verheerend für die Vertrauensbildung wie der Versuch, die Frage der Reparationen zu vermengen mit jener der finanziellen Hilfen heute. Es schuf im Kampf um die öffentliche Meinung unnötig Angriffsfläche. Ein Nutzen hingegen ist nicht feststellbar. Die tiefausgeschnittenen Kostüme in Bayreuth waren dagegen nur eine Petitesse.
Realismus
Gefehlt hat es vor allem an Realismus. Angela Merkel glaubte, Griechenland mit der Unterstützung von 19 Euro-Ländern in die Knie zwingen zu können, verrechnete sich aber, weil die Griechen nie vorhatten, mitzumachen. Ein Sieg wäre aus einer Position der wirtschaftlichen Stärke dennoch möglich gewesen, aus einer Position politischer Schwäche jedoch nicht. Politik ist und bleibt eine Machtfrage selbst in jenen Augenblicken, in denen ökonomisch und moralisch etwas anderes geboten zu sein scheint als das, was schlussendlich getan wird.
Demokratie
Die deutsche Linke beklagt nun, dass der Wille des griechischen Volkes übergangen wurde. Die deutsche Rechte jammert, dass der Wille des deutschen Volkes nicht berücksichtigt werde. Man kann das so sehen. Man kann es aber genauso gut anders herum sehen. Denn wenn man das demokratische Argument zu Ende denkt, hätte es nicht nur ein Referendum in Griechenland geben müssen, sondern auch jeweils eines in den anderen Staaten der Eurozone, die dem Land Hilfen gewährten. Das wurde aber von Anfang an vermieden, weil Angela Merkel wusste, dass sie kein Ja bekommen würde. Deshalb agiert die Eurogruppe zuletzt vollkommen einmütig: Volksabstimmungen können das ganze Euro-Projekt gefährden, man denke nur an die abgelehnte EU-Verfassung seinerzeit. Kanzlerin Angela Merkel muss deshalb alle Kritiker in den eigenen Reihen zur Räson bringen. Ein Mangel an Demokratie existiert also schon länger, wir leben aber nicht schlecht damit.
Verantwortung
Was in der Argumentation der Kanzlerin bis heute fehlt, ist der Hinweis auf die Verantwortung der deutschen Regierungen, die Griechenland in den Euro aufgenommen haben. Wenn es stimmt, dass seinerzeit alle wussten, dass alle Zahlen falsch waren, dann stimmt doch umgekehrt auch, dass Tsipras behauptet, eine bekannte Lüge sei keine Lüge, sondern in Wahrheit Konsens. Offenbar profitierten die Parteien aller Länder davon. Sonst hätten sie es nicht zugeschaut und den Griechen die Tür geöffnet.
Glaube
Nun besteht für Häme in einer Lage wie dieser und angesichts der Angst um die Macht, die Angela Merkel allmählich befallen dürfte, keinerlei Anlass. Und die Merkel-Kritiker müssen sich ähnlich bohrende Fragen gefallen lassen wie ihre Anhänger: Wo ward ihr denn bei den Rettungspaketen eins bis zwölf? Namhafte Ökonomen beispielsweise aus den USA halten die Austeritätspolitik der Eurozone für im Kern verfehlt, andere namhafte Ökonomen sagen, die Erfolge in Spanien und Portugal zeigten, dass sie richtig seien. Viele im Berliner Regierungsviertel geben hinter vorgehaltener Hand zu, dass sie von alldem keine Ahnung haben. Merkel ist Physikerin, zudem seit Jahrzehnten aus dem Beruf. Woher soll sie es denn wissen?
Nur: Wenn wahr ist, dass es weniger um den richtigen ökonomischen Weg als um eine politische Grundsatzentscheidung ging, dann ist zumindest eines gewiss: Die Völker Europas haben es ihren Regierungen zu leicht gemacht – um es vornehm auszudrücken. Die Deutschen, die ihrer Kanzlerin in allem bedingungslos folgten, sind daran nicht ganz unschuldig. Vielleicht wäre es besser gewesen, Merkel dann und wann in den Arm zu fallen, statt ihren Populismus noch zu befeuern.
*grins, grins*
AntwortenLöschenDie Frankfurter Linksschau als Propagandainstrument der hedgefonds, die der Revolution der Arbeitermacht in den Arm fällt.
Noske ! Noske !!
P.S. Ich halte zwar nüscht von Syriza aber je mehr man auf die draufprügelt, desto sympathischer werden sie mir. ... und außerdem ist das doch eine tolle Show. :-))
"... Griechenland mit der Unterstützung von 18 Euro-Ländern in die Knie zwingen zu können. Das wäre aus einer Position der wirtschaftlichen Stärke möglich gewesen, aus einer Position politischer Schwäche jedoch nicht. Politik ist und bleibt eine Machtfrage..."
AntwortenLöschenIch bin begeistert. Diesen Unterschied mal herausgearbeitet, einfach formuliert und doch so viel zum Verständnis des Geschehens beitragend. Welcher der Strategen bringt das so auf den Punkt?
"Offenbar profitierten die Parteien aller Länder davon. Sonst hätten sie es nicht getan."
Diese Schlußfolgerung ist nur sinnig, wenn die Parteien unabhängig wären und logisch vorgehen. Sind/tun sie beides nicht und das Ergebnis sahen wir bei den letzten Europawahlen. Also profitiert haben die Volksparteien langfristig nicht.
"Vielleicht wäre es besser gewesen, Merkel dann und wann in den Arm zu fallen, statt ihren Populismus noch zu befeuern."
Bei welcher Gelegenheit bzw. mit welchen demokratischen Mitteln hätte dieses denn passieren sollen? Die, die es tun könnten, werden abhängig gemacht und die, die es tun wollen, mundtot.
die parteien, die an der macht sind, profitieren. sonst wären sie nicht mehr an der macht
AntwortenLöschen"Die Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Warum glaubt ihr, dass dieses Land keine Zukunft hat?"
AntwortenLöschen( Qualle : sz : http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/karikaturist-arkas-als-der-griechische-banksy-verschwand-1.2545692 )
^^
der Zepp
Natürlich, wenn man Macht auf derartig selbstzerstörerische, nihilistische Weise betreiben möchte. Nach mir die Sinnflut. Sindflut? Sintflut? Egal. Es wurde hier zwar versucht nachzuweisen dass, aber in der Demokratie gibt's trotzdem keine Dynastien. So sieht dann halt auch die Politik aus.
AntwortenLöschenhttps://jungefreiheit.de/politik/ausland/2015/russland-stellt-unabhaengigkeit-des-baltikums-in-frage/
AntwortenLöschenPutin dazu im Interview : " ich lass`mich doch nicht von der nato verarschen "
Das alles ist mir etwas zu staatstragend, verehrter ppq.
AntwortenLöschenUm das Menetekel Merkel zu begreifen, müssen wir tief hinabtauchen in ihre Kinderstube, dorthin, wo der glühende sozialistische Evangelenpfaffe Kasner aus Hamburg Klein Angela verbracht hatte- in die Provinz Mecklenburgs in der alptraumhaften Stalinzeit. Dorthin nämlich, wo der Herr Pastor Kasner sicher schnell begriffen hat, daß die gefräßigen schwarzen Wolga-Limousinen des NKDW ab und an eine Opfergabe brauchten, wo der Feind im eigenen Bette lag und Klein Angela früh gelernt hat, daß nur das Ungefähre, das Nichtssagende, die Selbstverleugnung und die Denunziation schützt vor den harten Schlägen der Geheimpolizei an der Türe morgens um vier- leider ist nicht überliefert, wieviele Schäflein aus dem Sprengel des Herrn Kasner auf jene Weise verschwanden- so Gott will, werden wir es in einer fernen Zukunft aus den Archiven erfahren. Als gesichert ansehen können wir indes die Bekanntschaft des Herrn Vater mit illustren Gestalten aus dem Dunstkreis der DDR-Kirche, die es später zu hohen Weihen im Dienste der Stasi brachten und verräterisch ist, daß das häßliche Gänslein Angela sich just in Moskau zum studieren wiederfand- ein Privileg, das nur erlesenen Kadern zustand.
Wie dem auch sei, dergestalt gebrieft zur Geschmeidigkeit hoffnungstragender Apparatschiks war nach der sog. "Wende" ihre Karriere sicher unter dem Narren Kohl (der verfressene Fettsack war wirklich eine nationale Katastrophe), dessen Auswahlkriterien des Personals sich auf Devotheit, das Aussehen des Geschlechtsteils und der Herkunft (Osten) beschränkten ganz gemäß der zeitgeistigen Propaganda des grünlinken Journalunkenmainstreams, der bis heute den Besitzerinnen von Schamlappen und unbenutzter Eierstöcke geradezu wundersame magische Fähigkeiten zuschreibt.
Nur so wird aus einer in der erbärmlich engen geistigen Welt des Stalinistokommunismus mit seinem Credo der Denunziation und hemmungslosem Opportunismus Deformierten ein Superstar, der keine Kleider anhat.
Man sagt Hundebesitzern nach, ihre Physiognomie gleiche der ihres Köters. Wohl wahr. Die körperliche Erscheinungsform des Hosenanzugs gleicht indes verblüffend einem Suppositorium, dessen Wirkmächtigkeit auf das Rektale beschränkt bleibt. Womit das Phänomen Merkel hinreichend erklärt ist.
Ceterum censeo, Carthaginem esse delendam.
ein anderer blick. unsere analyse zitiert ja nur
AntwortenLöschenhttps://mopo24.de/nachrichten/dresden-nazifrei-ausgezeichnet-8344
AntwortenLöschenhttp://www.mz-web.de/halle-saalekreis/sexuelle-noetigung--18-jaehrige-hallenserin-fluechtete-vor-vergewaltigern,20640778,31077120.html
http://www.mopo.de/nachrichten/aufregung-auf-st--pauli-fluechtlinge-aufs-heiligengeistfeld-,5067140,31073592.html
schaue "illner" / zettdé-eff ; erneut weinerliche Griechen ; es menschelt hier und da ; blumige Worte ; Sinn blickt durch : "EZB ist der finanzpol. Hegemon ; geht was schief : Rettungsschirm hinterherliefern und gut ist - oder auch nicht " .
AntwortenLöschender an-orientalisierte Grieche muss einer harten deutschen Effizienzmaschine unterworfen werden ; der protestantische Kapitalismus ist eine völlig unironische Veranstaltung . Der Grieche begreift das einfach nicht . Ich wünsche mir ein spaßfreies Malocherregime für Resteuropa .
Kapitalismus muss Selbstzweck werden - der Mensch im Menschenpark (tm ) muss endlich begreifen : "ich arbeite für die Maschine - und nicht umgekehrt " - diese weinerlichen "ohne Arbeit zu Wohlstand Ideologien" müssen alle weg . Die Evolution geht weiter : ein spaßfreier Fabrikplanet unter meiner Leitung ist das Endziel der Geschichte .
der Sepp
Reichsmaßnahmenkoordinator
Herzlichen Glückwunsch!
AntwortenLöschenDie Trümmerfrau
das ist nicht zu fassen : spon kupfert schon wieder ab ! der Sepp
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