Dienstag, 2. Juni 2015

Mifa: Neuer Weltfußballverband beendet Geschlechterapartheid


Sie dürfen heiraten, sie dürfen zusammen leben, zusammen schlafen, sie dürfen sogar zusammen Tennis spielen. Männer und Frauen, Frauen und Männer sind verschieden, doch moderne Gesellschaften haben kein Problem damit, sie gemeinsam Büroarbeit erledigen zu lassen, sie zusammen zu Kriegseinsätzen in Krisengebieten zu schicken. Frauen wie Männer können klempnern, Beton gießen, kochen, Kinder wickeln, in gemischten Gruppen wandern, saunieren, Musik machen, Züge steuern, Taxifahren; sie dürfen sogar ihre Geschlechter tauschen und trotz männlicher Chromosomen als Frau mit einem Mann oder einer Frau zusammen Kinder erziehen.

Alles ganz normal - nur eines dürfen Männer und Frauen immer noch nicht zusammen tun: Fußball auf professionellem Niveau spielen. Die Fédération Internationale de Football Association, eine milliardenschwere Geheimgesellschaft, die noch nie von einer Frau geführt wurde, steht einer fortschrittlichen Veränderung des weltweit beliebten Fußballspiels hartnäckig im Wege. Es gibt in der Vorstellungswelt der greisen Funktionäre Fußballmannschaften, die aus Männer bestehen. Und seit nicht allzu langer Zeit auch welche, in denen ausschließlich Frauen kicken, die als "Frauenfußballspielerinnen" bezeichnet werden.

Geschlechterapartheid, die voneinander trennt, was zusammengehört: Mann und Frau, Frau und Mann. Mittelalterliche Segregation entlang der Chromosomengrenzen, die nur den längst zeugungsunfähigen Greisen an der Spitze der Fifa natürlich vorkommt.

Doch das ist sie nicht, wie Aktivisten aus Polen, Deutschland, Spanien, Italien, Griechenland und weiteren 23 Fifa-Mitgliedsnationen jetzt anprangern. Fußball ist, auch nach den erklärten Werbeslogans der Fifa, ein Spiel für alle, klagen sie. Wieso also sollen es nicht alle zusammen spielen dürfen?

Eine Frage, die längst mehr ist als das. Bei einer Zusammenkunft im thüringischen Ziegenrück machten die Aktivisten der bislang nur im Internet aktiven Initiative "Fußball für alle" (FFA) jetzt Nägel mit Köpfen: Angesichts der Untätigkeit der Fifa-Exekutive, die mehr mit Korruptionsskandalen, Verhaftungswellen und demonstrativen Wahlen zu tun hat als mit der Weiterentwicklung des Fußballsports, gründeten 77 Vertreter aus 21 Ländern den neuen Fußball-Weltverband Mixed Internationale de Football Association (Mifa), der sich künftig für einen Wandel des bislang männlich dominierten Fußballspiels zu einem gendergerechten Spiel für jedermann und jede Frau einsetzen will.

Die Regelkommission der Mifa, die in Ziegenrück über Monate gesammelte Vorschläge von Menschen aller Nationen, Geschlechter, Hautfarben und Rassen sichtete und in ein neues Fußball-Regelwerk goss, will dabei an den bewährten Grundregeln des Sports festhalten. Einzige Änderung der Regeln, nach denen derzeit sowohl bei Männern als auch bei Frauenfußballspielerinnen gekickt wird: Künftig sollen Mannschaften, die in den Mifa-Wettbewerben antreten, jeweils zur Hälfte aus fünf Männern und zur anderen aus fünf Frauen bestehen. Der Tormann oder die Torfrau hingegen wird jeweils zur Halbzeit gewechselt.

"Eine Mannschaft, die mit einer Frau im Tor beginnt, beendet das Spiel somit immer mit einem Mann zwischen den Pfosten", beschreibt Motsi Mallursa, ein Aktivist aus Benin, "wer hingegen mit einem Mann anfängt, muss zur zweiten Halbzeit eine Frau bringen." Auch alle anderen Auswechslungen müssen geschlechterneutral erfolgen - Frau darf nur durch Frau, Mann nur durch Mann ersetzt werden.

Geplant ist, mit der Gründung erster Mixed-Vereine im kommenden Jahr zu beginnen, ab 2016/2017 soll dann um nationale Meisterschaften gespielt werden. Vereine, die sich hier qualifizieren, treten dann ab 2017 in der Mixed Champions League an. Die erste Weltmeisterschaft soll 2022 stattfinden, womöglich in Russland, wo die Mifa hofft, in den Stadien spielen zu können, die für die Fifa-WM 2018 gebaut wurden.

1 Kommentar:

  1. Wie langweilig. Nur zwei Geschlechter. Da geht noch mehr.

    https://www.youtube.com/watch?v=4DQ61G9ir0Q

    Beste Grüße vom Preußen

    Reichsnippelfahnder

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