Dienstag, 7. April 2015

Unbezahlbare Meinungsvielfalt: Wer bietet mehr?

Ist das nun wieder die "Lügenpresse" (Hubert Burda)? Oder ein akutes Zeichen von starker, kerngesunder Meinungsvielfalt? Geht es beim Reparationsstreit mit Griechenland um 278 oder doch um 287 Milliarden Euro? Oder 290? oder doch 300? Wer bietet mehr, wer hat noch Ziffern übrig?  Ist die Summe schon verzinst oder kommt da noch was drauf?

Nachdem die griechische Regierung "erstmals konkrete Zahlen genannt hat" (DPA) herrscht allenthalben große Unsicherheit. Zwar berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus", das Nachrichtenmagazin „Spiegel Online“ und die „Bild-Zeitung“ hätten "übereinstimmend" berichtet, dass die "Reparationsschuld Deutschlands für den Zweiten Weltkrieg" nach Berechnungen aus Athen 287,7 Milliarden Euro betrage.

Doch ein Blick auf die beiden genannten Quellen lässt daran zweifeln: Die "Bild"-Zeitung, eigentlich das Organ der großen, aufregenden Zahlen, nennt tatsächlich 278,7 Milliarden Euro. Doch der "Spiegel" beziffert die ausstehende Summe auf 287 Milliarden. Der "Stern" will da nicht nachstehen, er hat noch Portokosten oder den solizuschlag draufgerechnet und nennt glatte 300 Milliarden.

Qualitätsjournalismus, der krass gegen den Eindruck der "Gleichschaltung" (Albrecht Müller) der deutschen Leitmedien steht. Von dem in den Nörgelnischen des Internet gern gepflegten Vorurteil, deutsche Zeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenportale seien grundsätzlich Herdentiere, sie schreiben alle unentwegt voneinander ab und berichteten deshalb entweder gar nicht oder aber gleichzeitig und im selben Tonfall, bleibt hier nichts übrig. Pluralität regiert, bis tief auf die Faktenebene - zwischen "278 Milliarden" (Süddeutsche) über "278,7 Milliarden" (WAZ), "290 Milliarden" ( auch Der Spiegel) bis zu "knapp 300 Milliarden" (FAZ, WiWo) ist alles möglich.

Trilliarden Euro Entschädigungsforderungen Slawische Urbevölkerung heutiger deutscher Gebiete fordert finanziellen Auslgeich für Untaten Albrechts des Bären (1100 bis 1170)

Update: Der "Spiegel" hat seine Zahl inzwischen der Zahl der "Bild" angeglichen, "Focus", "Stern", "WiWo" und "FAZ" halten an ihrer Darstellung fest

10 Kommentare:

  1. Nicht ganz.

    www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-beziffert-deutsche-schuld-aus-weltkrieg-auf-290-milliarden-a-1027235.html

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  2. den link habe ich vorhin gesucht

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  3. Die 280-300 Mrd. Euro zahlt IHR im Osten !!

    WIR haben schon:
    - Rep.lieferungen ab 1948
    - Wiedergutmachung 1960
    - 500´ Gastarbeiter ab 1960
    - EU-Dauersubventionsabo

    Entweder Ihr zahlt die 300 Mrd. oder Ihr bekommt keine Talente nach Tröglitz.

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  4. Talente? Vorsicht, Herold, was Sie hier versprechen:

    Attische Talente = antikes Gewichts-Einheit, die heute 26 kg entsprechen - meist in Sliber, selten in Gold aufgewogen.

    1 Talent = 60 Minen = 6000 Drachmen = 36.000 Oboloi.
    Kaufkraft: Ein Richter erhielt an einem Gerichtstag seit Perikles ein Viertel Drachme . Dafür hätte er 3 Liter sehr guten Wein kaufen können.

    Ein armer Schlucker erhielt dagegen nur 2 Oboli am Tag. Das reichte, um einmal zu einer Vorstellung ins Theater gehen zu können.

    Da Zeitz kein großes Theater mehr hat, sondern nur den Kürbiskern einer theatralischen Anstalt, und der durchschnittliche Tageslohn kaum ausreichen würde, um eine unsubventionierte Karte an einem Landestheater zu erwerben, sind die Aussichten gleich auf ganze Talente vielversprechend. Es sei denn mit Talent meinen Sie irgendetwas anderes - etwa ausländische Computer- und Programmierspezialisten, die aufgrund. Aber das ist eine andere Geschichte.

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  5. PS

    Bei der Errichtung des Parthenon erhielt ein Bildhauer für jede Figur des Frieses 60 Drachmen, wie aus einer Inschrift am Gebäude hervorgeht[

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  6. Irgendwie vermisse ich die heilige "6" - Ihr werdet zurückkehren 6 Millionen weniger, aber freilich, die Graeculi sind auch keine "räusper" ...
    Gab es da nicht mal herbe Worte des Musikus' Mikis Theodorakis zu Denjenigenwelchen?
    Ich denke, ja.

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  7. "Da Zeitz kein großes Theater mehr hat ..."
    ... ein leeres Kino-Theater nördlich der Weißen Elster.

    Wenn ich richtig informiert bin, liegt das (3-Schauspieler-)Theater des Burgenlandkreis in Naumburg. (Das Thüringer Balett ist in Gera. (Sry, das russisch-dieringsche Balett ist in Gera.)

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  8. Da muss die Griechei aber nochmal nachrechnen. Zum Ausgleich der Staatsschulden (angeblich 320 Mrd. Euro) reicht das ja noch nicht.

    Tipp vom Reichsrechenwart: Ergebnisorientiert rechnen!

    Danke. Wegtreten.

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  9. den mikis theodorakis hatte ich schon ganz vergessen.
    Wie toll war sein axion esti, gesungen von gunther emmerlich mit dem charisma von irene papas, unterstützt vom FDJ-Chor der Kreuzschule Dresden
    Das warn zeiten! damals war eben alles besser, sogar die zukunft.

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  10. @ Kurt (türk.: Wölfie) - Ich meinte etwas anderes ... Mit Mikis Theodorakis.
    Es scheint, als müsse der wehrpolitische Führungsunterricht intensiviert werden.
    B.t.w.: Nieder mit Chaim Noll!

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