Freitag, 27. März 2015

US-Waffen in der Ukraine: "Spiegel" in der Zeitschleife

Ein amerikanischer Humvee, den Separatisten Mitte Februar von der ukrainischen Armee eroberten.
Wunder der Wissenschaft! Einen Monat nach der exklusiven PPQ-Meldung, wonach Separatisten in der Ostukraine von Truppen der Kiewer Regierung Humvee-Geländewagen aus amerikanischer Produktion erbeutet haben, hat das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" jetzt nachgezogen. Washington habe "begonnen, militärische Ausrüstung an die Ukraine zu liefern", schreibt das Blatt, Präsident Poroschenko selbst habe in Kiew "die ersten zehn Geländewagen in Empfang" genommen.

Die "ersten" Humvees aus den USA, die einen Monat später geliefert wurden.
Besonders erstaunlich an der Wiedergabe einer offiziellen Pressemitteilung der Poroschenko-Administration ist der Hinweis, dass die USA damit "zum ersten Mal Armeegeländewagen in die Ukraine geschickt" hätten - das passt zwar zu früheren Behauptungen des ukrainischen Militärs, keine US-Waffen zu besitzen. Nicht aber zur Faktenlage, nach der Humvees bereits lange vor der Lieferung der angeblich ersten Fahrzeuge in der ukrainischen Armee im Einsatz waren.

Offenbar eine  fraktale Zeitschleife. Anders ist nicht zu erklären, wie zumindest einer der jetzt gelieferten Humvees  bereits vier Wochen vor seiner Auslieferung an die ukrainische Armee in der Ostukraine in die Hände der Separatisten fallen konnte.

Der "Spiegel" hält es trotz dieses offenkundigen Widerspruchs wie alle deutschen Leitmedien: Er wird einfach ignoriert. Keine Erwähnung der bereits in der Ukraine herumfahrenden Humvees oder des Umstandes, dass die verhassten Separatisten inzwischen nachweislich zumindest eines der Fahrzeuge erobert haben. Keine Nachfrage, auf welchen Wegen Humvees, die als gepanzerte Geländewagen immerhin unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen, bereits Wochen vor der angeblich ersten Lieferung in die Ukraine geraten konnten.

8 Kommentare:

  1. Zitat PPQ

    Der "Spiegel" hält es trotz dieses offenkundigen Widerspruchs wie alle deutschen Leitmedien...

    Zitat, wie es der Spiegel wirklich hält.

    Unser Anspruch ist es, jeden Tag, auch unter dem Zeitdruck eines minutenaktuellen Mediums, so exakt, ausgewogen, transparent und wahrhaftig wie irgend möglich zu berichten. Damit Sie nicht nur eine einseitige oder verkürzte Darstellung von Ereignissen bekommen, sondern sich anhand verlässlicher, häufig investigativ recherchierter Nachrichten, kundiger Erläuterungen und pointierter Meinungsbeiträge aus unterschiedlichen Perspektiven Ihr eigenes Bild von der Welt machen können. Diesem Journalismus sind wir verpflichtet...

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  2. das hast du schön geschrieben. tolle satire!!!

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  3. Ein nettes kleines Beispiel für nicht-informiert-sein ist besser als desinformiert-sein. Die Leute verblöden nicht nur, darüber hinaus sind sie der Meinung, das ist so richtig, siehe Zitat von Die Anmerkung. Passend dazu Die Sprache der BRD

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  4. Zitat, wie es die Illustrierte wirklich hält.

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  5. Ukraine: Hat ja auch ne amerikanische Finanzministerin - Natalie Jaresko....einer muss das Geld aus Brüssel ja rüber über den Deich reichen.

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  6. Hallo verehrte Redaktion! Hätten Sie ausgiebiger recherchiert, würden Sie feststellen, dass ukrainische Armee schon lange im Besitz der einigen Hammer ist.
    Diese Fahrzeug erbte Armee als Dankeschön für die verschieden Friedensmissionen. Dieses Video vom 08.03.14 zeigt es deutlich. https://youtu.be/FKPsxrbHPI4?t=1m12s
    Es gibt auch andere vornehmend russisch- und ukrainisch-sprachige Quellen, die dieses bezeugen können.

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  7. weil sie schon einige haben, werden ihnen nun die ersten geliefert. das überzeugt.

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  8. Es geht nicht darum, ob es überzeugt oder nicht. Es widerlegt nur Ihren Artikel und Ihre Hypothese über die «Zeitschleife von Spiegel».

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