Eine heilige Kuh im Ritual der Selbstbeschwörung ist sie, diese Meinungsfreiheit. Gelobt vom Bundespräsidenten, gepriesen von der Kanzlerin. Legionen von Talkshow-Gästen haben sie seit dem ende der Herman-Schlacht im Munde geführt, Kommentatoren sie hoch- und runtergefeiert, Helden sind für sie gestorben und Messen für sie gelesen worden.
Und dann, als Pegida losmarschierte, war sie immer noch da. Und auf einmal sollte die Meinungsfreiheit für Meinungen gelten, die nach übereinstimmender Auffassung einer großen Koalition von links über links und grün bis zur Mitte und zum Rest der demokratischen Rechten gar kein Recht hat, sich öffentlich zu äußern.
Es war eine kurze, aber vernichtende Schlacht, in der Politik und Leitmedien erfolgreich nachwiesen, dass sie immer noch in der Lage sind, Kritiker bis in die Marginalisierung zu bekämpfen. In einer fünffachen Zangenbewegung aus Beschimpfung, Verächtlichmachung, Verschweigen, Unterverdachtstellen und Versöhnungsangeboten gelang es binnen acht Wochen, den spazierengehenden Wutbürger auszuräuchern und die bis Weihnachten beängstigend wachsende Bewegung einzuhegen.
Doch es ist der vielleicht letzte Sieg der "Lügenpresse", wie Heribert Seifert in der Neuen Zürcher Zeitung analysiert. Von der neutralen Schweiz aus, in der noch gesagt werden darf, was ist, kritisiert der Autor den "bleiernen Konsens" der Einheitspresse in Deutschland. Was deren "rituelle Forderungen nach Meinungsfreiheit wert sind", erkenne man nicht zuletzt daran, wie sie mit missliebigen Stimmen umgehen: "Mit einer Mischung aus Ignoranz und aggressiven Gegenvorwürfen, welche die Kritiker als Internet-«Trolle», habituelle Querulanten oder politische Extremisten klassifizierten".
Ein Krieg der schreibenden Klasse mit dem eigenen Publikum, ein offener Dissenz "zwischen dem zugelassenen öffentlichen Diskurs und der Zone der Alltagskommunikation gesellschaftspolitisch eher rechtsorientierter Bürger", in dem es "keine Vermittlung" gibt, wie Seifert folgert. "Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung sieht sich deshalb sprachlos einer Entwicklung gegenüber, die ihrer Ansicht nach ihre Interessen nicht berücksichtigt."
Wie einst die SED darauf bestand, gegnerischen Positionen keine Plattform zu bieten, gefällt sich die freie Presse 30 Jahre später in der Rolle des Torwächters: Klicks sie "gefällt mir", dürfen Menschen ihre Meinung sagen, selbst wenn die aus einer bloßen Aufreihung dumpfer Beschimpfung Andersdenkender besteht. Fällt eine Ansicht aber durch das Raster der Meinungsaufseher, weil diese akute Ansteckungsgefahr mit unerwünschtem Gedankengut vermuten, bleibt Schweigen im Medienwald.
Wir wissen, was zu wissen gut für Euch ist, nach diesem Backrezept entsteht die veröffentlichte Meinung, die mit der öffentlichen Meinung, die nicht mehr öffentlich werden kann, soviel zu tun hat wie der Vorwurf "Lügenpresse" mit seinem Erfinder, der nicht Goebbels hieß, sondern Wilhelm Emmanuel von Ketteler, und nicht 1935 wirkte, sondern 1849.
"Nur beim Menschen kann auf Erden die Freiheit der Rede sein", schrieb der in "Freiheit, Autorität und Kirche", einem Buch, das heute bei ARD, ZDF, Zeit, Welt und Spiegel kein "Gefällt mir" bekommen würde. Dort herrscht die Ansicht, dass Redefreiheit nur Gleichgesinnten zusteht, alle anderen dürfen allenfalls kommen, um sich erziehen zu lassen.
"Die Aufklärer, die hier auftreten, reden im Gestus strenger Kolonialoffiziere, die ihren noch immer nicht diskurshygienisch stubenreinen Eingeborenen die Leviten lesen, aber auf keinen Fall zuhören wollen. «Die Ansage muss lauten: ‹Jetzt hört ihr mal zu. Und zwar richtig.›" schreibt Seifert bezogen auf ein Zitat aus der Süddeutsche Zeitung. Die verstand sich einst als eher linksliberales Instrument der Aufklärung, ist aber mit dem Durchmarsch der eigenen Weltsicht zur alleindominierenden wie die Taz, die FR oder der Spiegel bruchlos hinübergewechselt auf die Seite der Besitzstandswahrer, die sich kaum noch von den Propagandisten der SED unterscheiden.
Ebenso wie diese wähnen sie sich im Besitz der Wahrheit, ebenso wie diese geht es ihnen nicht um Debatte und Meinungsstreit, sondern um Umerziehung. "Das argumentative Inventar, mit dem hier ein Deutungsmonopol verteidigt wird, ist mit seinem phrasenhaft erstarrten, abstrakten moralischen Universalismus nicht nur bemerkenswert ausgezehrt, sondern zeigt gelegentlich Züge unfreiwilliger Komik", heißt es in der NZZ. Aber keiner lacht.
Und dann, als Pegida losmarschierte, war sie immer noch da. Und auf einmal sollte die Meinungsfreiheit für Meinungen gelten, die nach übereinstimmender Auffassung einer großen Koalition von links über links und grün bis zur Mitte und zum Rest der demokratischen Rechten gar kein Recht hat, sich öffentlich zu äußern.
Es war eine kurze, aber vernichtende Schlacht, in der Politik und Leitmedien erfolgreich nachwiesen, dass sie immer noch in der Lage sind, Kritiker bis in die Marginalisierung zu bekämpfen. In einer fünffachen Zangenbewegung aus Beschimpfung, Verächtlichmachung, Verschweigen, Unterverdachtstellen und Versöhnungsangeboten gelang es binnen acht Wochen, den spazierengehenden Wutbürger auszuräuchern und die bis Weihnachten beängstigend wachsende Bewegung einzuhegen.
Doch es ist der vielleicht letzte Sieg der "Lügenpresse", wie Heribert Seifert in der Neuen Zürcher Zeitung analysiert. Von der neutralen Schweiz aus, in der noch gesagt werden darf, was ist, kritisiert der Autor den "bleiernen Konsens" der Einheitspresse in Deutschland. Was deren "rituelle Forderungen nach Meinungsfreiheit wert sind", erkenne man nicht zuletzt daran, wie sie mit missliebigen Stimmen umgehen: "Mit einer Mischung aus Ignoranz und aggressiven Gegenvorwürfen, welche die Kritiker als Internet-«Trolle», habituelle Querulanten oder politische Extremisten klassifizierten".
Ein Krieg der schreibenden Klasse mit dem eigenen Publikum, ein offener Dissenz "zwischen dem zugelassenen öffentlichen Diskurs und der Zone der Alltagskommunikation gesellschaftspolitisch eher rechtsorientierter Bürger", in dem es "keine Vermittlung" gibt, wie Seifert folgert. "Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung sieht sich deshalb sprachlos einer Entwicklung gegenüber, die ihrer Ansicht nach ihre Interessen nicht berücksichtigt."
Wie einst die SED darauf bestand, gegnerischen Positionen keine Plattform zu bieten, gefällt sich die freie Presse 30 Jahre später in der Rolle des Torwächters: Klicks sie "gefällt mir", dürfen Menschen ihre Meinung sagen, selbst wenn die aus einer bloßen Aufreihung dumpfer Beschimpfung Andersdenkender besteht. Fällt eine Ansicht aber durch das Raster der Meinungsaufseher, weil diese akute Ansteckungsgefahr mit unerwünschtem Gedankengut vermuten, bleibt Schweigen im Medienwald.
Wir wissen, was zu wissen gut für Euch ist, nach diesem Backrezept entsteht die veröffentlichte Meinung, die mit der öffentlichen Meinung, die nicht mehr öffentlich werden kann, soviel zu tun hat wie der Vorwurf "Lügenpresse" mit seinem Erfinder, der nicht Goebbels hieß, sondern Wilhelm Emmanuel von Ketteler, und nicht 1935 wirkte, sondern 1849.
"Nur beim Menschen kann auf Erden die Freiheit der Rede sein", schrieb der in "Freiheit, Autorität und Kirche", einem Buch, das heute bei ARD, ZDF, Zeit, Welt und Spiegel kein "Gefällt mir" bekommen würde. Dort herrscht die Ansicht, dass Redefreiheit nur Gleichgesinnten zusteht, alle anderen dürfen allenfalls kommen, um sich erziehen zu lassen.
"Die Aufklärer, die hier auftreten, reden im Gestus strenger Kolonialoffiziere, die ihren noch immer nicht diskurshygienisch stubenreinen Eingeborenen die Leviten lesen, aber auf keinen Fall zuhören wollen. «Die Ansage muss lauten: ‹Jetzt hört ihr mal zu. Und zwar richtig.›" schreibt Seifert bezogen auf ein Zitat aus der Süddeutsche Zeitung. Die verstand sich einst als eher linksliberales Instrument der Aufklärung, ist aber mit dem Durchmarsch der eigenen Weltsicht zur alleindominierenden wie die Taz, die FR oder der Spiegel bruchlos hinübergewechselt auf die Seite der Besitzstandswahrer, die sich kaum noch von den Propagandisten der SED unterscheiden.
Ebenso wie diese wähnen sie sich im Besitz der Wahrheit, ebenso wie diese geht es ihnen nicht um Debatte und Meinungsstreit, sondern um Umerziehung. "Das argumentative Inventar, mit dem hier ein Deutungsmonopol verteidigt wird, ist mit seinem phrasenhaft erstarrten, abstrakten moralischen Universalismus nicht nur bemerkenswert ausgezehrt, sondern zeigt gelegentlich Züge unfreiwilliger Komik", heißt es in der NZZ. Aber keiner lacht.
an sich eine Bankrotterklärung der brd-"Eliten" . Die Selbstverzwergung der Bourgeoisie muss zwangsläufig einen Lord Vader auf den Plan rufen um neue Strukturen für das Heerlager der Heiligen und die überflüssig gewordenen Gutmenschen zu schaffen . Asien ( siehe Sloterdijk , Eurotaoismus und Kritik der zynischen Vernunft ) macht sie alle überflüssig : die brd Großschwätzer , die Guten , die Bereicherer , die neuen Biedermeier in ihren geschützten wellness-Oasen . Deutsche Ingenieurskunt , einmal in der Hand fleißiger Asiaten ändert eben alles . Was danach kommt ?? vielleicht der von Sloterdijk beschriebene Menschenpark - der Zoodirektor ist ebn doch Insasse seines Parks und nicht der Herr Direktor .
AntwortenLöschender Sepp
Reichsbedenkenamt
re NZZ : die Schweizer leisten sich immer noch eine eigene Weltanschauung - gefährlich wird es in der brd wenn eine unheilige Allianz aus linksliberalen Erben , "antifa" , Kirche und Deutungselite geschlossene Heime für Dissidenten fordert ( ab 2020 ) .
AntwortenLöschenVermutung : wenn die Umverteilungssysteme scheitern ( und die Importkriminalität in den Vorgärten der unteren Mittelschicht ankommt ) werden Maßnahmen gegen die Kritiker ergriffen ( KLappse ; Bautzen , Umerziehungslager ).
der Sepp