Dänemark, natürlich, was auch sonst. Der Mann, der dem internationalen Islamismus als erster weltweit mit Musik die Maske vom Gesicht reißen will, kommt aus Dänemark. Eine kleine Stadt ziemlich in der Mitte, ein Nine-to-five-Job in einer Verwaltung. Nach Feierabend aber spielt der Sänger, Gitarrist und Komponist, der sich hier bei uns aus gegebenem Anlass Carl Ladeplads nennt, in einer Band, die sich dem Punkrock verschrieben hat. „Da sind wir nicht sehr politisch“, hat Ladeplads uns in einer Mail mitgeteilt.
Er selbst aber war immer schon interessiert an allem, was „um mich herum vorgeht“. Gerade die Diskussion um die Mohammed-Karikaturen seines Landsmannes Westergaard habe ihn damals aufgeschreckt. „Ich will nicht in einer Welt leben, in der Zeichnungen und Musik verboten sind.“ Dennoch hat es erst des erneuten Anstoßes durch das Mohammed-Massaker von Paris bedurft, ehe Ladeplads sich vorwagt. „Ich habe ein Lied zu Ende geschrieben, das ich seinerzeit begonnen habe, als sie anfingen, Westergaard zu verfolgen.“ Ob es Angst war, die ihn damals davon abhielt, das Lied mit dem Titel „What a prophet“ zu veröffentlichen, weiß Ladeplads nicht mehr zu sagen. „Das Thema war auf einmal weg und mein Interesse auch.“
Umso heftiger aber kehrte es nun wieder, kaum dass das Blut in Paris getrocknet war. „In meinem Song frage ich einfach nur danach, was das eigentlich für ein Prophet und was das für ein Gott sein soll, der sich anmaßt, so sinnlose Anordnungen zu treffen wie Gesicht verschleiern, kein Bier trinken oder Hand ab bei Dieben.“
Carl Ladeplads möchte mit seinem Werk, das er im Studio eines guten Freundes unter großer Geheimhaltung eingespielt hat, niemanden beleidigen, versichert er. „Aber ich will auch klar machen, dass ich nicht verstehe, wie Leute, die etwas anderes glauben als ich, versuchen, mich zu zwingen, mich an ihre Regeln zu halten.“ Er erwarte von niemandem auf der Welt Respekt für Punkrock, Pogotanz und leichte Drogen, habe er aber dennoch selbst seinen Spaß daran. „Wenn jetzt jemand sagt, Punk ist vom Teufel, soll ich dann beleidigt sein?“
Der Mittdreißiger, der nach Jahren als Seemann und Mitarbeiter einer Ölbohrfirma heute in seiner alten Heimatstadt sesshaft geworden ist, möchte in seiner Weltanschauung respektiert werden. „So, wie ich jede andere Weltanschauung respektiere.“ Was er nicht ertragen könne, sei aber das ständige Gejammer darüber, wer alles wo von wem benachteiligt, unterdrückt und beleidigt werde. „Was denken die denn, wie es mich beleidigt, wenn ihr Eure Frauen steinigt oder einem Blogger tausend Peitschenhiebe verpasst?“
Carl Ladeplads hat seine Gedanken in Fragen gekleidet und aus diesen Fragen ein Lied gemacht, das das „Blowing in the Wind“ der Generation Dschihad sein könnte. Was ist das für ein Prophet, singt er im Geiste Bob Dylans, welche absurden Regeln denn noch? Mehr als sieben Tage habe er gezögert und überlegt, ob er seinen Song wirklich öffentlich machen solle. "Man hat da schon Angst, sich öffentlich zu äußern", gesteht er ehrlich.
„Es ist ja schon so weit, dass man dabei bedenken muss, was einem passieren kann.“ Ein Freund aus Deutschland verwies ihn schließlich an PPQ, wo eine Veröffentlichung anonym schon allein dadurch bleiben muss, dass wir hier in der Redaktion den richtigen Namen von Carl Ladeplads nicht erfragt haben, weil wir ihn besser nicht kennen wollen. Das Lied, per Dropbox eingesandt und im Untertitel schlicht „Belief“ genannt, bleibt auch aufgrund dieser Begleitumstände seiner Veröffentlichung, die eher an die Samisdat-Kultur einer Diktatur als an freie und offene westliche Demokratien erinnern, wichtig: Ein stiller Aufschrei, ein leiser Protestsong. Er sollte gehört werden.
"... möchte in seiner Weltanschauung respektiert werden. „So, wie ich jede andere Weltanschauung respektiere.“ ..."
AntwortenLöschenSchrecklich, Verharmlosung, da könnte ja auch jeder Nazi kommen ...
so sind sie, die dänen. grundlos tolerant
AntwortenLöschenSchrecklich und dann produzieren sie ohne Grund Provokation trotz bedingungsloser Toleranz....
AntwortenLöschenEs geht berg ab mit dieser Welt
ein bedauerlicher einzelfall
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