Donnerstag, 22. Januar 2015

Licht aus für die Demonstrationsfreiheit

Es muss nicht immer gleich ein Demonstrationsverbot sein, über das sich im Nachhinein alle empören. Viel einfacher lassen sich demokratiefeindliche Aufmärsche unterbinden, wenn die angemeldete Demonstration auf einen Veranstaltungsraum zurückgestutzt wird, der von der Polizei hermetisch abgeriegelt werden kann. Dorthin zu gelangen, schaffen viele nicht: Der Straßenbahnverkehr ist weitgehend lahmgelegt, die Bahn fährt nach mehreren Anschlagen auf den Zugverkehr nicht mehr.

Knapp zwei Dutzend Gegendemonstrationen dazu, so dass Anhänger von kruden Pegida-Thesen durch ein Spalier an Gegnern spießrutenlaufen müssen, um zu ihrer Kundgebung zu kommen, die zudem im Zwielicht stattfindet, weil die Stadtverwaltung Verdunklung angeordnet hat: Leipzig, die Stadt der friedlichen Revolution in der DDR, hat 25 Jahre nach den unangemeldeten Demonstrationszügen vom Herbst 1989 gezeigt, dass sie angekommen ist in einer gelenkten Demokratie, die Stolz darauf ist, mit allen Mitteln der Macht gegen die öffentliche Bekundung von Minderheitenmeinungen vorzugehen.

Der restliche Ablauf ist Routine. Hier von Experten schon "äußerlich als Rechtsextremisten erkennbare Demonstrationsteilnehmer" und attackierte Journalisten, dort "Zusammenstöße von Legida-Anhängern und Gegendemonstranten" und die rituelle Beschießung der Polizei mit Feuerwerkskörpern.

Den Sieg jedenfalls nehmen die Guten mit nach Hause, das sind die, die gegen die sind, die gegen etwas sind, von dem alle Welt weiß, dass es nicht existiert. Eine gesellschaftliche quasi Auseinandersetzung auf Quadratmetaebene. Glückliches Land, das an solchen Zwistsich laben kann.

4 Kommentare:

  1. Ich bewundere ja die subtile Subversivität der Leipziger. Oper und Gewandhaus hatten zwar befehlsgemäß verdungelt, aber mit den Transparenten »Vielfalt, Toleranz, Offenheit« (Oper) sowie »Gewandhausorchester und Gewandhaus: tolerant, aufgeklärt, weltoffen« ein klares Zeichen gegen den Islam und somit pro Legida gesetzt.

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  2. Kaufe ein k, biete ein g.

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  3. Dunkel war's der Mond schien helle,
    als Legida blitzeschnelle, langsam um die Ecke lief.

    Und sie gröhlten schweigend Sprüche, die die Presse nicht verstand, um die Wahrheit zu berichten, sie dann kräftig Lügen fand.

    Auch die Guten war`n zugegen friedlich, offen, tollerant, gröhlten lautstark alles nieder, was ging über ihr'n Verstand.

    Breites Buntness lies verdunkeln, damit man es besser sah, diese vielen schönen Brände, die gelegt von Antifa.

    Ach warum ist dies geschehen, warum ist verkehrt die Welt,
    die Eliten sind gekaufet, von der Bänkstern Lügengeld.

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  4. @ Geier: Worum? Vordunglt is richdsch geschbrochn, no gud, geschriem wirds schon midd hordm go.

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