Samstag, 8. November 2014

Verbot der Woche: Nazi-Werbung abgehängt

Inzwischen naht der Tag, an dem sich jemand für etwas entschuldigt, das er noch gar nicht getan hat. Nach dem ZDF, das sich für braune Hemden in den Staub warf, die eigentlich grün waren, und der ARD, die vor einem enthemmten Mob aus Fußballfans zurückwich, die nicht etwa Islamisten köpfen wollten, sondern sich darüber empörten, dass ein Fußballkommentator nach der Nennung des Vereinsnamens RB Leipzig nicht dreimal hörbar ausgespuckt hatte, zeigt ein besonders ernster und akuter Fall aus Berlin jetzt, dass da noch mehr drin ist.

Die dortige Sparkasse hatte als Werbemaßnahme eine rote Fahne an eine Fassade gehängt, versehen mit einem mittig angebrachten Kreis und einem Sparkassen-S. Das erinnerte Leute in einem Alter, die sich an diese Zeit selbst gar nicht erinnern können, an Hitlers NSDAP und deren rote Fahnen, die seinerzeit über der Gleichschaltung der Sparkassen wehten. Okay, die waren Rot mit Weiß und Schwarz, sie trugen ein Hakenkreuz und sahen auch sonst ganz anders aus als die Sparkassenfahne.

Aber ist das nicht egal? Heißt es nicht, den Anfängen zu wehren? Und den Kampf aufzunehmen gegen jede Fahne, die mit etwas Fantasie aussehen könnte wie eine Fahne bei den Dreharbeiten zum letzten Hitlerfilm? Denn ist nicht eine heute akzeptierte Fahne, die von fern, sehr fern an eine andere, längst abgehängte Fahne erinnert, der erste Schritt zurück in die Diktatur?

Nein, dazu ist die Demokratie denn doch zu wehrhaft. Nach einem #Aufschrei in den Sozialen Netzwerken reagierte die Sparkasse sofort, entschuldigte sich und ließ die Fahne eilig abhängen.

Allzeit empörungsbereit

3 Kommentare:

  1. Wer einen Hammer hat, sieht überall Nägel.

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  2. Dschörrmän Arselickers halt, mehr gibt's dazu nichts zu sagen

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  3. Meine frühere Abneigung gegen Journalisten hat sich in den letzten zwei Jahren vom Haß zur Mordlust gesteigert, kann ich dafür? Inzwischen schon abartige Folterphantasien...

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