Das also ist er, der 9. November: Der Feiertag, an dem die deutsche Mentalität alljährlich zum Endsieg ausholt. Es werden Komödien gedreht und Dokumentationen erzählen Bekanntes rituell noch einmal. Der Bundestag tagt, ein Sänger singt, eine Diskussion wird simuliert, eine Partei entschuldigt sich. Zeitzeugen fällt ein, dass es doch alles etwas anders war. Eine Geschichte ist nur eine Geschichte, bis die Menschen sie glauben. dann ist sie Geschichte.
"Ich greife in diesen Haufen und suche diesen Zettel, den ich ja vorlesen sollte", erinnert sich Günter Schabowski, sobald das Jubiläum wieder näherrückt. Zweieinhalb Jahrzehnte nach der Maueröffnung ist der antifaschistische Schutzwall als Kette von Luftballons wieder da. Bekannte Mimen spielen tumbe Stasi-Toren, Egon Krenz und Schabowski streiten, wer wen falsch verstanden hat. Der "Schicksalstag der Deutschen", von Gnaden der Großmächte geduldet, ist jahrelang nicht gefeiert worden, weil recht unterschiedliche Ereignisse sich mit dem Datum verbinden. Novemberrevolution. Hitler-Putsch. Pogromnacht.
Aber ein Vierteljahrhundert dämpft die Scham. 1918, 1923 und 1938 sind vergessen, der Mauerfall allein hat das Recht, den 9. November in Beschlag zu nehmen.
Deutschland ist wieder da, ein schöner Blick vom Brandenburger Tor zur Bornholmer Straße, die lange Nacht der Einigkeit, ein Wahnsinn in der Wiederholungsschleife. Je länger das Ereignis selbst her ist, desto einfacher ist seine Deutung. Inzwischen war niemand mehr dagegen, alle haben auf der richtigen Seite gestanden, bis auf Erich Mielke und Margot Honecker natürlich.
Fernsehansager füllen den Mantel der Geschichte mit Geschwätz, Familien erinnern sich, Teenager, die 1989 noch nicht geboren waren, erzählen, was ihnen darüber erzählt worden ist. Ein nationales Gebet, ein Glücksgefühl aus der Instant-Terrine. Die Welt ist nicht mehr dieselbe wie zuvor. Aber von jetzt an bleibt sie so.
"Ich greife in diesen Haufen und suche diesen Zettel, den ich ja vorlesen sollte", erinnert sich Günter Schabowski, sobald das Jubiläum wieder näherrückt. Zweieinhalb Jahrzehnte nach der Maueröffnung ist der antifaschistische Schutzwall als Kette von Luftballons wieder da. Bekannte Mimen spielen tumbe Stasi-Toren, Egon Krenz und Schabowski streiten, wer wen falsch verstanden hat. Der "Schicksalstag der Deutschen", von Gnaden der Großmächte geduldet, ist jahrelang nicht gefeiert worden, weil recht unterschiedliche Ereignisse sich mit dem Datum verbinden. Novemberrevolution. Hitler-Putsch. Pogromnacht.
Aber ein Vierteljahrhundert dämpft die Scham. 1918, 1923 und 1938 sind vergessen, der Mauerfall allein hat das Recht, den 9. November in Beschlag zu nehmen.
Deutschland ist wieder da, ein schöner Blick vom Brandenburger Tor zur Bornholmer Straße, die lange Nacht der Einigkeit, ein Wahnsinn in der Wiederholungsschleife. Je länger das Ereignis selbst her ist, desto einfacher ist seine Deutung. Inzwischen war niemand mehr dagegen, alle haben auf der richtigen Seite gestanden, bis auf Erich Mielke und Margot Honecker natürlich.
Fernsehansager füllen den Mantel der Geschichte mit Geschwätz, Familien erinnern sich, Teenager, die 1989 noch nicht geboren waren, erzählen, was ihnen darüber erzählt worden ist. Ein nationales Gebet, ein Glücksgefühl aus der Instant-Terrine. Die Welt ist nicht mehr dieselbe wie zuvor. Aber von jetzt an bleibt sie so.
nie wieder Bolschewismus - nie wieder Merkel .
AntwortenLöschender Sepp
Mal wieder fünf Jahre relative Ruhe.
AntwortenLöschenFalls nicht vorher die Pollackei zu Felde zieht, Größenwahn ist ihr bekanntlich nicht ganz fremd. Oder die Sharia ausgerufen wird.
täusch dich nicht. 12 monate ruhe sind das äußerste an erinnerungspause
AntwortenLöschenaber ich schätze, schon zur silberhochzeit der währungsunion ist damit schluss
2015 - 70 Jahre kriegsende
AntwortenLöschenIrgendwie muss doch das Volk bei Laune gehalten werden und wie geht das besser als mit tollen Jubiläum das schafft sich gleich noch Jobs
AntwortenLöschenUnd die Menge denkt nicht sondern beweihräuchert sich selber
Zwei fliegen mit einem Schlag
70 Jahre Sieg über den Faschismus. Wird in Moskau groß aufgezogen werden. In Deutschland dagegen wird keine Niederlage gefeiert, sondern die Befreiung vom Nationalsozialismus. Wobei mir nach heutiger Lesart (Rassentheorie, Lebensraum bzw. Weltherrschaft) schleierhaft ist, wieso Deutschland 1941 die Sowjetunion angriff. Das ergibt keinen Sinn.
AntwortenLöschenDas ist ein Doppeljubiläum. Das Feiern geht weiter! 25 Jahre Wiedervereinigung muß auch noch gebührend gewürdigt werden.
AntwortenLöschenFalls die eierwerfenden Hallenser noch nicht abgehandelt wurden, sollten sie spätestens 2015 ihren Raum bekommen. Man kann ja nicht alles der Birne überlassen, dieser kleptokratischen Frucht.
Danach feiern wir dann 25 Jahre Rohwedder, 25 Jahre NSU und 25 Jahre Europa.
2016 - 40 Jahre Uli Hoeneß
AntwortenLöschen2017 - 100 Jahre Winterpalais
2018 - ... da wird es ganz übel
125 Jahre Ulbricht
100 Jahre Michael
100 Jahre Scheidemann
50 Jahre 68
40 Jahre Cordoba
30 Jahre 88
20 Jahre korrupter Fettsack
10 Jahre Ballack Vizeeuro