Seit Innenminister Thomas de Maiziere vor vier Jahren im Hysteriechannel zum Blutbad im Reichstag aufrief, weiß jeder Medienroutinier, wie sich mit ausgedachtem Terror Auflage machen lässt. Fachleute wie der derzeit gerade amtierende Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen helfen nach Kräften, wenn sie gebeten werden: Gerade hat der Mann, dessen Amt wegen der Konzentration aller Kräfte auf die Überwachung der absterbenden Reste der NPD über Jahre weder von etwas vom NSU noch von der Bespitzelung der Deutschen durch US-Geheimdienste mitbekam, vor einem "starken Anwachsen der "radikalislamische Salafistenszene in Deutschland" gewarnt. 378 deutsche Zeitungen und Nachrichtenportale teilten die "Erkenntnisse des Bundesverfassungsschutzes" mit ihren Lesern und berichteten von "inzwischen 6300 Menschen" in islamistischen und salafistischen Gruppen, nachdem das RBB-Inforadio Maaßens vermeintlich brandneue Erkenntnisse über die Nachrichtenagentur dpa verbreitet hatte.
Am Ende des Jahres könnten es schon 7.000 Islamisten sein, die Deutschland bedrohen, hieß es da. Dabei seien es vor wenigen Jahren noch nur 2300 gewesen. Maaßen, ein Experte für verspätete Warnungen, hatte die Entwicklung als "besorgniserregend" bezeichnet - dabei leiden Salafismus und Islamismus in Wirklichkeit unter einem auffälligen Nachwuchsmangel: Bereits im Verfassungsschutzbericht des Jahres 2013, der im Juni 2014 vorgestellt wurde, zählte das Bundesamt "mehr als 6.000 Personen" zur salafistischen Szene. Im Jahr davor waren 4.500 Islamisten in Deutschland gezählt worden. Unabhängige Zählungen des Islamwissenschaftlers Benno Köpfer kamen im Jahr 2010 auf drei- bis fünftausend Salafisten, der Islamexperte Guido Steinberg dagegen kam 2011 auf "vier- bis fünftausend" Anhänger.
Die 6.300 angeblichen Islamisten im Land, mit denen es Hans-Georg Maaßen flächendeckend in die Schlagzeilen geschafft hat, sind ein alter Hut. Selbst die Differenz zwischen Unter- und Obergrenze - also "mehr als 6.000" und "6.300" zeigt ein Anwachsen um gerademal fünf Prozent binnen eines Jahres, gemessen an den unabhängigen Zählungen liegt auch der jährliche Anstieg seit 2010 etwa in diesem Bereich. Das kann stimmen, muss aber nicht. Denn schließlich hat der Verfassungsschutzbericht von 2010 die Zahl der Islamisten in Deutschland noch in ganz anderen Größenordnungen gesehen: 37.470 Islamisten zählten die Verfassungsschützer damals - sechsmal mehr als heute.
Konsequentes Vorgehen gegen Unterstützer von Gefährdern: Radiorocker wird suspendiert
Am Ende des Jahres könnten es schon 7.000 Islamisten sein, die Deutschland bedrohen, hieß es da. Dabei seien es vor wenigen Jahren noch nur 2300 gewesen. Maaßen, ein Experte für verspätete Warnungen, hatte die Entwicklung als "besorgniserregend" bezeichnet - dabei leiden Salafismus und Islamismus in Wirklichkeit unter einem auffälligen Nachwuchsmangel: Bereits im Verfassungsschutzbericht des Jahres 2013, der im Juni 2014 vorgestellt wurde, zählte das Bundesamt "mehr als 6.000 Personen" zur salafistischen Szene. Im Jahr davor waren 4.500 Islamisten in Deutschland gezählt worden. Unabhängige Zählungen des Islamwissenschaftlers Benno Köpfer kamen im Jahr 2010 auf drei- bis fünftausend Salafisten, der Islamexperte Guido Steinberg dagegen kam 2011 auf "vier- bis fünftausend" Anhänger.
Die 6.300 angeblichen Islamisten im Land, mit denen es Hans-Georg Maaßen flächendeckend in die Schlagzeilen geschafft hat, sind ein alter Hut. Selbst die Differenz zwischen Unter- und Obergrenze - also "mehr als 6.000" und "6.300" zeigt ein Anwachsen um gerademal fünf Prozent binnen eines Jahres, gemessen an den unabhängigen Zählungen liegt auch der jährliche Anstieg seit 2010 etwa in diesem Bereich. Das kann stimmen, muss aber nicht. Denn schließlich hat der Verfassungsschutzbericht von 2010 die Zahl der Islamisten in Deutschland noch in ganz anderen Größenordnungen gesehen: 37.470 Islamisten zählten die Verfassungsschützer damals - sechsmal mehr als heute.
Konsequentes Vorgehen gegen Unterstützer von Gefährdern: Radiorocker wird suspendiert
Ab jetzt soll er heißen, und seine gesamte Sippe:
AntwortenLöschenThomas de Merde. "Misere" ist gar zu lasch.
Ein Kommentator bei Kybeline hat dazu angeregt.