Man hätte auch keine Zeile darüber schreiben müssen. Im Jahr 2006, als das Sommermärchen Deutschland in aller Welt als Hochburg der Völkerfreundschaft bekanntmachen sollte, war das ganz gut gegangen: Von den zahlreichen Massenschlägereien mit gewalttätigen Hooligans, die überall in Deutschland stattfanden, erfuhr die Bevölkerung kein Sterbenswort. Zuvor hatten sich die Chefs der deutschen Leitmedien im Kanzleramt einnorden lassen: Der gute Ruf des Landes steht auf dem Spiel, bitte keine Nachrichten, die das positive Bild eines Fußballturniers der bunten Lebensfreude stören könnten.
Nur die BBC verstieß später gegen den Konsens der Standortsicherer und zeigte in der Doku "Ein anderes Sommermärchen" die Schattenseite eines Landes, in dem die Macht die Macht hat, diese Schattenseite für ganze vier Wochen auszublenden, wenn es in ihrem Interesse liegt. Liegt es acht Jahre später nicht mehr, wie die ausufernd entgeisterte Berichterstattung zur Demonstration der Fußball-Hooligans gegen die Salafisten in Köln zeigt. Was im Hamburger Schanzenviertel und in Berlin-Kreuzberg seit Jahrzehnten zum Krawallfolklore gehört, wird hier zu einer "Gewaltorgie" (dpa) und zu einer "plötzlichen Bedrohung" (Spiegel).
Bedrohung nicht für Salafisten oder zufällige Passanten, sondern, so groß ist das Rad, das die Anhänger einer zuletzt mit Aussterben beschäftigten Jugendkultur der 90er mit ihrem antiislamistischen Marsch drehen helfen. Knapp 50 verletzte Polizisten - weniger als die Hälfte der Beamten, die im vergangenen Jahr bei den Protesten an der Roten Flora verletzt worden waren - müssen nun herhalten, die Grundrechte weiter abzuhobeln: Das Versammlungsrecht soll, geht es nach NRW-Innenminister Ralf Jäger, künftig nicht mehr Leute gelten, deren Motive, politische Überzeugungen oder Lebensläufe zweifelhaft sind. Ein CSU-Mann fand sich sogar bereit, eine schärfere Überwachung sozialer Netzwerke zu fordern. Öffentliche Massenverabredungen zu Demonstrationen, Lichterketten oder Protestkundgebungen im Internet, etwa über Facebook und Twitter, sollten von "Verfassungsschutz und die Polizei intensiver ins Blickfeld" genommen werden. Die SPD ruft nach härteren Auflagen für Demos: So soll gewalttätigen Hooligans das demonstrieren künftig generell verboten werden..
Der freiheitliche Rechtsstaat hält sich selbst für zu schwach, den Aufstand der Unanständigen auszuhalten, der nur so große Aufmerksamkeit finden konnte, weil die ansonsten so engagierte Allianz der Gesichtzeiger und Nazijäger im Fall der Salafaschisten von einem ganz neuen Bedürfnis nach Stille, Zurückhaltung und Öffentlichkeitsferne befallen wurden. Der Hooligan, ein stumpfes Wesen in Jogginghose und Quarzhandschuhen, vor dessen Wiederkehr in Gestalt der „GnuHonnters“ der "Spiegel" schon vor einem Jahr warnte, führt die inmitten der unüberschaubar gewordenen Konfliktlinien in Verwirrung geratene Bürgerrechts-, Friedens- und Antinazi-Bewegung vor. Und verschafft Politik und Medien damit die ersehnte Chance, endlich mal von etwas anderem zu reden als von der eigenen Ratlosigkeit angesichts einer Welt voller Islamisten, Koran-Terroristen und religiöser Eiferer.
Nun an es endlich wieder um Bekanntes gehen, der rechte Popanz tanzt, als sei er nie weg gewesen. Klare Fronten mit metaphysischen Nazi, die unmissverständliche Slogans wie "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen" oder "Wir brauchen keine Salafisten-Schweine" rufen.
Es ist ein Zuhause-Gefühl, ein Heimkommen in die warme Atmosphäre eines Landes, das angesichts realer Gefahren und Gefährdungen immer wieder die Wahl trifft, sich dann doch lieber mit symbolischen Gegnern zu beschäftigen.
Nur die BBC verstieß später gegen den Konsens der Standortsicherer und zeigte in der Doku "Ein anderes Sommermärchen" die Schattenseite eines Landes, in dem die Macht die Macht hat, diese Schattenseite für ganze vier Wochen auszublenden, wenn es in ihrem Interesse liegt. Liegt es acht Jahre später nicht mehr, wie die ausufernd entgeisterte Berichterstattung zur Demonstration der Fußball-Hooligans gegen die Salafisten in Köln zeigt. Was im Hamburger Schanzenviertel und in Berlin-Kreuzberg seit Jahrzehnten zum Krawallfolklore gehört, wird hier zu einer "Gewaltorgie" (dpa) und zu einer "plötzlichen Bedrohung" (Spiegel).
Bedrohung nicht für Salafisten oder zufällige Passanten, sondern, so groß ist das Rad, das die Anhänger einer zuletzt mit Aussterben beschäftigten Jugendkultur der 90er mit ihrem antiislamistischen Marsch drehen helfen. Knapp 50 verletzte Polizisten - weniger als die Hälfte der Beamten, die im vergangenen Jahr bei den Protesten an der Roten Flora verletzt worden waren - müssen nun herhalten, die Grundrechte weiter abzuhobeln: Das Versammlungsrecht soll, geht es nach NRW-Innenminister Ralf Jäger, künftig nicht mehr Leute gelten, deren Motive, politische Überzeugungen oder Lebensläufe zweifelhaft sind. Ein CSU-Mann fand sich sogar bereit, eine schärfere Überwachung sozialer Netzwerke zu fordern. Öffentliche Massenverabredungen zu Demonstrationen, Lichterketten oder Protestkundgebungen im Internet, etwa über Facebook und Twitter, sollten von "Verfassungsschutz und die Polizei intensiver ins Blickfeld" genommen werden. Die SPD ruft nach härteren Auflagen für Demos: So soll gewalttätigen Hooligans das demonstrieren künftig generell verboten werden..
Der freiheitliche Rechtsstaat hält sich selbst für zu schwach, den Aufstand der Unanständigen auszuhalten, der nur so große Aufmerksamkeit finden konnte, weil die ansonsten so engagierte Allianz der Gesichtzeiger und Nazijäger im Fall der Salafaschisten von einem ganz neuen Bedürfnis nach Stille, Zurückhaltung und Öffentlichkeitsferne befallen wurden. Der Hooligan, ein stumpfes Wesen in Jogginghose und Quarzhandschuhen, vor dessen Wiederkehr in Gestalt der „GnuHonnters“ der "Spiegel" schon vor einem Jahr warnte, führt die inmitten der unüberschaubar gewordenen Konfliktlinien in Verwirrung geratene Bürgerrechts-, Friedens- und Antinazi-Bewegung vor. Und verschafft Politik und Medien damit die ersehnte Chance, endlich mal von etwas anderem zu reden als von der eigenen Ratlosigkeit angesichts einer Welt voller Islamisten, Koran-Terroristen und religiöser Eiferer.
Nun an es endlich wieder um Bekanntes gehen, der rechte Popanz tanzt, als sei er nie weg gewesen. Klare Fronten mit metaphysischen Nazi, die unmissverständliche Slogans wie "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen" oder "Wir brauchen keine Salafisten-Schweine" rufen.
Es ist ein Zuhause-Gefühl, ein Heimkommen in die warme Atmosphäre eines Landes, das angesichts realer Gefahren und Gefährdungen immer wieder die Wahl trifft, sich dann doch lieber mit symbolischen Gegnern zu beschäftigen.
Ich war nicht da, aber ich kann mir ausmalen, was die Hooligans skandiert haben:
AntwortenLöschen„Unter den Kaftanen
der Muff von 1000 Jahren!“
Wie ein Kommentator an anderem Ort vermerkte, übernehmen die Hools nun wohl oder übel die Rolle der APO, nachdem alle anderen bürgerlichen Kräfte schon in Schweigen versunken sind oder man sie mit vereinten Kräfte zum Schweigen zu bringen versucht.
Bürgerliche Kräfte? Der Trierer Dienstmädchenschänder und sein Barmener Schabbesgoj Fritze scheinen recht damit zu haben, daß die Bourgeoisie von ausgebüxten Sklaven abstammt: Stadtluft macht frei. Oder auch nicht.
AntwortenLöschenMuß ich für den Spamschutz - beiläufig - jetzt noch hebräisch lernen? Ist ja menschenverachtend.
Vor ein paar Monaten waren Medien und Politiker glücklich über friedliche Demonstranten , weil weniger als 70 Polizisten sich verletzt meldeten
AntwortenLöschenhttp://www.tagesspiegel.de/berlin/1-mai-in-berlin-polizei-zufrieden-und-gluecklich-nach-grosseinsatz/9833138.html