Monatelanges Bombardement mit Zerrbildern, Indoktrination mit Tiervergleichen und dazu die Entstellung aller Andersdenkenden als wüster Haufen irrational Hassender - und doch scheinen die Erfolge der großen nationalen Medienaufwallung im Dienst der Mobilmachung auszubleiben, wie eine aktuelle Umfrage ergeben hat.
Statt sich animiert von entmenschlichten Putin-Bildern und dem neuen deutschen Russenbild des massakernden Untermenschen bereitzuerklären, für Volk und Vaterland zu sterben, wenn es um die Sicherung der Rente mit 63, die eingeschränkte Redefreiheit oder die europäische Einigung geht, weigern sich vier Fünftel die Deutschen, ihr Leben für abstrakte Werte wie Freiheit, Frieden oder Völkerfreundschaft aufs Spiel zu setzen.
In Polen dagegen ist die Bereitschaft zu wagemutigem Heldenmut offenbar größer. Von den mehr als 20 000 Teilnehmern insgesamt in allen Ländern waren durchschnittlich nur ein Fünftel bereit, notfalls das eigene Leben für die Nation zu riskieren. Einzig in Polen würde die Hälfte der Befragten fürs Vaterland sterben. Allenfalls für ihre eigene Familie würden 89 Prozent im äußersten Fall sterben wollen - unter den 35 bis 54 Jahre alten befragten Mediennutzern ist die Bereitschaft hierzu am größten – danach nimmt die wieder ab. An zweiter Stelle der beliebtesten Sterbegründe stehen für die Deutschen „weltanschauliche Ideale“ (44,3 Prozent): Marx, Engels, Lenin und Adam Smith sind jedes Opfer wert, das vom Russen bedrohte Vaterland hingegen würden nur 16,6 Prozent mit ihrem Leben verteidigen. Um Kinder, Rentner und Frauen gekürzt macht das gerademal noch rund 3,5 Millionen Männer, die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen künftig als williges Kanonenfutter für ihre Wohlfühl-Armee zur Verfügung stehen.
Jahrzehnte des Friedens und ein offenbar fast völliges Versagen der auf bewährte Funktionsmuster setzenden Anti-Putin-Propaganda (Bildervergleich oben) haben bewirkt, dass den Menschen heute kaum noch Kriegsbegeisterung einzuimpfen ist, selbst wenn das Bild des potentiellen Gegners aus antisemitischen und russlandfeindlichen Stereotypen zusammengebastelt wird, von denen die Hersteller hoffen, dass sie immer noch für pawlowsche Verteidigungsreflexe sorgen.
Dabei sind sie mit viel Liebe gemacht, die neuen "Stürmer"-Bilder: Putin als ewiger Jude, verschlagen, mit Augenbrauen, die Böses versprechen. Oder als "Halbstarker" (Spiegel) mit dem Zeichentrickgesicht, das nach dem Vorbild einer Philipp-Rupprecht-Karikatur gestaltet wurde. Und der "gefährliche Nachbar" mit dem finsteren Blick, der die zurückgekehrte "Weltmacht" symbolisiert, die unsere Milliardäre enteignen und die freie Welt Gazprom untertan machen will.
Alles da, nur der erwartete Effekt nicht: Der Muskel der erhofften völkischen Selbstbehauptung des Deutschen im Gewand des europäischen Einheitsbürgers ist erschlafft, selbst die größten Geschütze der medialen Mobilmachung vermögen nur noch winzigste Löcher zu reißen.
Fazit: "Putin kann machen, was er will. Setzt er sich nicht für gefangene Spione ein, eskaliert er dadurch die Lage. Setzt er sich doch für deren Freilassung ein, wird behauptet, die Separatisten handeln auf sein Kommando. Äussert er sich im Sinne einer Verschiebung des Referendums, ist das ein taktisches Manöver zu seinem Vorteil. Lehnen die Separatisten seine Bitte ab, hat er die Lage nicht mehr unter Kontrolle."
Statt sich animiert von entmenschlichten Putin-Bildern und dem neuen deutschen Russenbild des massakernden Untermenschen bereitzuerklären, für Volk und Vaterland zu sterben, wenn es um die Sicherung der Rente mit 63, die eingeschränkte Redefreiheit oder die europäische Einigung geht, weigern sich vier Fünftel die Deutschen, ihr Leben für abstrakte Werte wie Freiheit, Frieden oder Völkerfreundschaft aufs Spiel zu setzen.
In Polen dagegen ist die Bereitschaft zu wagemutigem Heldenmut offenbar größer. Von den mehr als 20 000 Teilnehmern insgesamt in allen Ländern waren durchschnittlich nur ein Fünftel bereit, notfalls das eigene Leben für die Nation zu riskieren. Einzig in Polen würde die Hälfte der Befragten fürs Vaterland sterben. Allenfalls für ihre eigene Familie würden 89 Prozent im äußersten Fall sterben wollen - unter den 35 bis 54 Jahre alten befragten Mediennutzern ist die Bereitschaft hierzu am größten – danach nimmt die wieder ab. An zweiter Stelle der beliebtesten Sterbegründe stehen für die Deutschen „weltanschauliche Ideale“ (44,3 Prozent): Marx, Engels, Lenin und Adam Smith sind jedes Opfer wert, das vom Russen bedrohte Vaterland hingegen würden nur 16,6 Prozent mit ihrem Leben verteidigen. Um Kinder, Rentner und Frauen gekürzt macht das gerademal noch rund 3,5 Millionen Männer, die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen künftig als williges Kanonenfutter für ihre Wohlfühl-Armee zur Verfügung stehen.
Jahrzehnte des Friedens und ein offenbar fast völliges Versagen der auf bewährte Funktionsmuster setzenden Anti-Putin-Propaganda (Bildervergleich oben) haben bewirkt, dass den Menschen heute kaum noch Kriegsbegeisterung einzuimpfen ist, selbst wenn das Bild des potentiellen Gegners aus antisemitischen und russlandfeindlichen Stereotypen zusammengebastelt wird, von denen die Hersteller hoffen, dass sie immer noch für pawlowsche Verteidigungsreflexe sorgen.
Dabei sind sie mit viel Liebe gemacht, die neuen "Stürmer"-Bilder: Putin als ewiger Jude, verschlagen, mit Augenbrauen, die Böses versprechen. Oder als "Halbstarker" (Spiegel) mit dem Zeichentrickgesicht, das nach dem Vorbild einer Philipp-Rupprecht-Karikatur gestaltet wurde. Und der "gefährliche Nachbar" mit dem finsteren Blick, der die zurückgekehrte "Weltmacht" symbolisiert, die unsere Milliardäre enteignen und die freie Welt Gazprom untertan machen will.
Alles da, nur der erwartete Effekt nicht: Der Muskel der erhofften völkischen Selbstbehauptung des Deutschen im Gewand des europäischen Einheitsbürgers ist erschlafft, selbst die größten Geschütze der medialen Mobilmachung vermögen nur noch winzigste Löcher zu reißen.
Fazit: "Putin kann machen, was er will. Setzt er sich nicht für gefangene Spione ein, eskaliert er dadurch die Lage. Setzt er sich doch für deren Freilassung ein, wird behauptet, die Separatisten handeln auf sein Kommando. Äussert er sich im Sinne einer Verschiebung des Referendums, ist das ein taktisches Manöver zu seinem Vorteil. Lehnen die Separatisten seine Bitte ab, hat er die Lage nicht mehr unter Kontrolle."
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