Freitag, 20. Juni 2014

Gauck ehrt verdienten Massenmörder

Bundespräsident Joachim Gauck hat die entschlossenen Eroberungstaten und erfolgreichen Kriegszüge Karls des Großen gewürdigt. Aus der Anstrengung Karls bei der Unterjochung fremder Reiche und der Unterwerfung fremder Völker unter seinen eigenen christlichen Glauben könne eine Lehre gezogen werden: "Fremde Länder muss man wollen", sagte Gauck bei der Eröffnung der großen Karlsausstellung zum 1200. Todesjahr des Frankenherrschers in Aachen.

Wenn eine so große Kriegsanstrengung wie bei der karolingischen Reform möglich gewesen sei, dann gebe es heute keine Ausreden für mangelnde Anstrengungen bei der Eroberung neuer Mitgliedsgebiete für die EU, sagte Gauck. Die Erinnerung an Karl (747/748-814), der als einer der großen Massenmörder gilt, könne Mut für die Gegenwart machen.

Der Karolingerkönig hatte mit wenigen Unterbrechungen über seine gesamte Lebenszeit Krieg geführt. Von 772 bis 804 beschäftigten ihn die Sachsenkriege, dabei eroberte er Sachsen und zwang die dort lebende Bevölkerung mit Feuer und Schwert dazu, sich zum Christentum zu bekennen. Zwischendurch griff Karl das unter seinem Nachfolger Adolf Hitler verbündete Italien an und eroberte 774 das Langobardenreich.

Ein erster deutscher Out-of-Area-Einsatz gegen die Mauren in Nordspanien im Jahr 778 scheiterte dagegen. Dafür tat sich Karl im Osten gütlich: Er zerschlug mit eiserner Faust das Stammesherzogtum Bayern und eroberte in den 790er Jahren das Restreich der Awaren. Bei dem blutigen Feldzug starben zehntausende Menschen, Dörfer und Siedlungen wurden vernichtet und die Eliten der eroberten Landstriche ausgelöscht, wenn sie sich ihm nicht unterwarfen.

Joachim Gauck bewundert dieses harte, kompromisslose Vorgehen. Karl habe in einem "erstaunlichen politischen und militärischen Kraftakt" die Einigung der europäischen Regionen und Länder erzwungen, die ihm zu Amtsantritt noch nicht gehörten. Damit habe er "die Wiege der Europäischen Union" gebaut. Blut fließe in solchen Situationen immer. Dem Kaiser sei klar gewesen, dass man zur dauerhaften Sicherung eines solchen Reiches Zwang, Gewalt und auch mal eine harte Hand notwendig waren. "Dass er Vater Europas genannt wurde, ist auch aus heutiger Sicht noch legitim", sagte Gauck.

Die dreiteilige Ausstellung "Karl der Große. Macht Kunst Schätze" (20.6.-21.9.) beleuchtet Karls Machtsystem, zeigt den Herrscher als Mörder von Tausenden und präsentiert die von ihm geraubten und erpressten Schätze. Karl der Große hatte in Aachen mit seiner Pfalz auf Kosten des Wohlstands seiner Bürger das größte Bauwerk nördlich der Alpen seiner Zeit errichtet. Die Palastanlage war Zentrum der Macht, Kunst, Kultur und Wissenschaft und gilt als Vorbild für den Bau des Europaparlaments in Brüssel.

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4 Kommentare:

  1. Und als nächstes hält er Laudationes auf Napoleon, Hitler und Stalin. Die wollten Europa ebenfalls unter ihren Fittichen einigen. Und zum Abschluß auf Alexander den Großen und Dschingis Khan. Die wollten gleich die ganze Welt fressen.

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  2. Wo bitte soll er das gesagt haben? Im angeführten Link jedenfalls nicht...

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  3. er ist der bundespräsident! er kann das natürlich nicht so ausdrücken. er ehrt den karl einfach, schwurbelt was dazu und meint genau das, was hier steht

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  4. Mal ein ganz anderes Thema.

    Müßte es nicht ehrt verdienstvollen Massenmörder heißen? So im Sinne, er ehrte Karl für seine Verdienste als Massenmörder und verlieh den Titel "Verdienter Massenmörder" des Volkes oder verlieh diesen Titel im Namen des Volkes oder weil Karl eine verdienstvoller Massenvolksmörder war, seine Massenmorde also am Volke verübte, wie immer beliebt.

    Sind hier auch ein paar Gelehrte der deutschen Sprache mitlesend, die uns das korrekt auseinanderdröseln können?

    Sonst läuft das auf Volksabstimmung hinaus, die nicht immer im Sinne einer gerechten Lösung ausgeht.

    Solange das unklar ist, plädieren wir für ehrte verdienstvollen Massenmörder und verlieh ihm den Titel "Verdienter Massenmörder" [bitte selber eintragen].

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