Aus großer Macht erwächst große Verantwortung, aus großer Ohnmacht hingegen grassierende Wahlmüdigkeit. Wenn 400 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen sind, ihr gemeinsames Parlament zu wählen, dann müsste das in einer Welt des Sports und der permanenten Wettbewerbe eigentlich ein Ereignis sein, das die Menschen durch sein schieres Geschehen mitreißt wie Olympische Spiele auch Nicht-Leichtathletik-Interessierte für einige Woche zu Tartanbahnexperten zu machen pflegen.
Hier aber war das Bild vom ersten Tag an ein anderes. Während aus den Medien ein Trommelfeuer aus Wahlpropaganda niederging, wendete sich das anvisierte Zielpublikum gähnend ab. Die beiden angeblichen "Spitzenkandidaten" machten die Politiksimulation vor leerem Saal dann perfekt: Sahen die Vorabendserie "Um Himmels Willen" in der ARD noch 5,51 Millionen Fernsehzuschauer (21,2 Prozent Marktanteil), schalteten satte 3,26 Millionen von denen um Punkt 21 Uhr ab, als die sogenannte "Wahlarena mit Martin Schulz und Jean-Claude Juncker" versuchte, zwei langweilige EU-Bürokraten als charismatische Kämpfer für ein besseres Europa zu inszenieren (Marktanteil jetzt noch 8,6 Prozent). Mit dem Schluss der Sendung und dem Beginn der "Tagesthemen" erholte sich die Einschaltqoute auf 2,44 Millionen, der Marktanteil stieg auf 12,1 Prozent.
Eine Abstimmung mit der Fernbedienung, das eigentlich sowohl inhaltlich als auch von der Wahrnehmung durch das Zielpublikum ein reines Desaster war. Was die im Dienst der guten Sache konsequent an ihren Lesern vorbeischreibenden Leitmedien nicht hinter, die Phantasie Gassi zu führen. "TV-Duell tut lahmem Europawahlkampf gut" heißt es da und ein "ungleiches Duell" hat der Deutschlandfunk in einer Sendung gesehen, die mehr Paartanz war als Streitgespräch. Aber wo man einig ist, dass alle einer Meinung sein müssen, weil jeder, der etwas anderes sagt, den Konsens der Demokraten aufkündigt, fällt es eben sogar schwer, so zu tun, als würde man streiten.
Hier aber war das Bild vom ersten Tag an ein anderes. Während aus den Medien ein Trommelfeuer aus Wahlpropaganda niederging, wendete sich das anvisierte Zielpublikum gähnend ab. Die beiden angeblichen "Spitzenkandidaten" machten die Politiksimulation vor leerem Saal dann perfekt: Sahen die Vorabendserie "Um Himmels Willen" in der ARD noch 5,51 Millionen Fernsehzuschauer (21,2 Prozent Marktanteil), schalteten satte 3,26 Millionen von denen um Punkt 21 Uhr ab, als die sogenannte "Wahlarena mit Martin Schulz und Jean-Claude Juncker" versuchte, zwei langweilige EU-Bürokraten als charismatische Kämpfer für ein besseres Europa zu inszenieren (Marktanteil jetzt noch 8,6 Prozent). Mit dem Schluss der Sendung und dem Beginn der "Tagesthemen" erholte sich die Einschaltqoute auf 2,44 Millionen, der Marktanteil stieg auf 12,1 Prozent.
Eine Abstimmung mit der Fernbedienung, das eigentlich sowohl inhaltlich als auch von der Wahrnehmung durch das Zielpublikum ein reines Desaster war. Was die im Dienst der guten Sache konsequent an ihren Lesern vorbeischreibenden Leitmedien nicht hinter, die Phantasie Gassi zu führen. "TV-Duell tut lahmem Europawahlkampf gut" heißt es da und ein "ungleiches Duell" hat der Deutschlandfunk in einer Sendung gesehen, die mehr Paartanz war als Streitgespräch. Aber wo man einig ist, dass alle einer Meinung sein müssen, weil jeder, der etwas anderes sagt, den Konsens der Demokraten aufkündigt, fällt es eben sogar schwer, so zu tun, als würde man streiten.
der soundtrack waere nich besser zu waehlen gewesen.
AntwortenLöschendas passt, in der tat
AntwortenLöschengravity keeps my head down - or is it maybe shame...