"Statt Europa vom Wähler her aufzubauen, wurde Europa faktisch von oben zusammengeschustert und zwar so selbstherrlich und zufällig, wie es der Moment gerade geboten hatte", schreibt Bettina Röhl in einem lesenswerten Aufsatz zum Zustand des Kontinents, der, langsam gelesen, eigentlich ein Aufsatz zur Frage der Entfremdung zwischen politischen Eliten und politisch entmachteten Völkern ist. Die Angst der selbsternannten Führungsschicht vor dem Willen der Völker ist ein Geburtsfehler der im Hinterzimmer erdachten und in kleinen Kungelrunden im Eiltempo realisierten Planes von einem Europa als Weltmacht. Nur bei Nebensächlichkeiten dürften die Wähler hier mitreden, schreibt Röhl: "Denn die große Politik, die Themen wie die Energiewende, den Euro, Zuwanderung, Gender-Politik bleibt sakrosankt verschlossen und Entscheidungen darüber werden dem staunenden Volk von oben vorgegeben." Auch das warum ist klar, auch wenn hier die Frageform für eine Antwort genutzt wird. "Weil das Volk zu dumm ist, diese komplexen Fragen zu entscheiden und lieber auf Demagogen, sogenannte Rechts- und Linkspopulisten, hereinfiele."
Ein Unwohlsein geht um in Europa, ein Unwohlsein, das von Irland über Frankreich, von Griechenland bis Finnland reicht. Wasser auf die Mühlen gefährlicher Populisten, krude Deutschtümelei und platteste Parolen sind eben gerade gut genug, den Unwissenden das garantiert glühbirnenfrei Licht des Glaubens an die Unbeflecktheit der Union zu bringen.
Waschmittelwerbung, die kaum noch Adressaten findet, obwohl sich ein bienenfleißiges Heer aus Edelfedern seit Monaten bemüht, jede widerstreitende Ansicht zu grundlegenden Fragen als faschistischen Putsch gegen die Grundlagen von Demokratie und Meinungsfreiheit zu erklären. Selbst die Sturmgeschütze der Kleptokratie kommen nicht mehr umhin, gelegentlich einzuräumen, dass irgendetwas schiefgelaufen ist. Einen "fortgeschrittenen politischen Kollaps in Europa" lässt die Frankfurter Rundschau den Historiker Mark Mazower diagnostizieren, die "Welt" hingegen ruft dazu auf, "Europa gegen die EU" zu verteidigen. Was gemeint ist, versteht, wer Martin Schulz und seinen Kandidatenkollegen Jean-Claude Juncker je faseln gehört hat: Zwei Männer, die perfekt Außerirdisch sprechen, gelandet in einer Welt, die nicht die ihre ist.
Behelfen müssen sie sich mit Parolen, die klingen wie ein Günter-Grass-Gedicht, geschrieben mit allerletzter Tinte:
Ein Europa der Menschen
nicht des Geldes
Ein Europa der Demokratie
nicht der Bevormundung
Ein Europa des Miteinanders
nicht des Gegeneinanders
Ein Europa der Chancen
nicht der Arbeitslosigkeit
Ein Europa des Wachstums
nicht des Stillstands
Damit Europa mehr Arbeit
und Wachstum schafft
Damit ein stabiler Euro
allen hilft
Damit Europa Chancen
für alle bringt
Mehr Demokratie durch Volks-Entscheide
Mehr Lohn, mehr Rente,
Armut bekämpfen
Rüstungs-Exporte
verbieten
Keine Steuer-Gelder
für Zocker-Banken
Flüchtlinge schützen,
nicht ertrinken lassen
Gegen unbegrenzte
Abhörmöglichkeiten
Für ein Europa
in dem niemand untergeht
Artgerecht
statt ungerecht
Für Klimaschutz
ohne Grenzen
Atom aus
Natur an
Ein Unwohlsein geht um in Europa, ein Unwohlsein, das von Irland über Frankreich, von Griechenland bis Finnland reicht. Wasser auf die Mühlen gefährlicher Populisten, krude Deutschtümelei und platteste Parolen sind eben gerade gut genug, den Unwissenden das garantiert glühbirnenfrei Licht des Glaubens an die Unbeflecktheit der Union zu bringen.
Waschmittelwerbung, die kaum noch Adressaten findet, obwohl sich ein bienenfleißiges Heer aus Edelfedern seit Monaten bemüht, jede widerstreitende Ansicht zu grundlegenden Fragen als faschistischen Putsch gegen die Grundlagen von Demokratie und Meinungsfreiheit zu erklären. Selbst die Sturmgeschütze der Kleptokratie kommen nicht mehr umhin, gelegentlich einzuräumen, dass irgendetwas schiefgelaufen ist. Einen "fortgeschrittenen politischen Kollaps in Europa" lässt die Frankfurter Rundschau den Historiker Mark Mazower diagnostizieren, die "Welt" hingegen ruft dazu auf, "Europa gegen die EU" zu verteidigen. Was gemeint ist, versteht, wer Martin Schulz und seinen Kandidatenkollegen Jean-Claude Juncker je faseln gehört hat: Zwei Männer, die perfekt Außerirdisch sprechen, gelandet in einer Welt, die nicht die ihre ist.
Behelfen müssen sie sich mit Parolen, die klingen wie ein Günter-Grass-Gedicht, geschrieben mit allerletzter Tinte:
Ein Europa der Menschen
nicht des Geldes
Ein Europa der Demokratie
nicht der Bevormundung
Ein Europa des Miteinanders
nicht des Gegeneinanders
Ein Europa der Chancen
nicht der Arbeitslosigkeit
Ein Europa des Wachstums
nicht des Stillstands
Damit Europa mehr Arbeit
und Wachstum schafft
Damit ein stabiler Euro
allen hilft
Damit Europa Chancen
für alle bringt
Mehr Demokratie durch Volks-Entscheide
Mehr Lohn, mehr Rente,
Armut bekämpfen
Rüstungs-Exporte
verbieten
Keine Steuer-Gelder
für Zocker-Banken
Flüchtlinge schützen,
nicht ertrinken lassen
Gegen unbegrenzte
Abhörmöglichkeiten
Für ein Europa
in dem niemand untergeht
Artgerecht
statt ungerecht
Für Klimaschutz
ohne Grenzen
Atom aus
Natur an
UWE MUNDLOS, UWE BÖHNHARDT – OPFER EINES MORDKOMPLOTTS
AntwortenLöschenMAI 25, 2014
siehe friedensblick.de, ich denke wir haben es jetzt!
Wäre nett, wenn ihr das ein wenig puschen tätet ;)
Gruß fatalist
"krude Deutschtümelei"
AntwortenLöschenNicht nur SPD-Schulz.
Heute auf dem Weg zum Wahllokal ein CDU-Plakat:
"Heimat"
Ich denk mein Schwein pfeift. Augen gerieben und noch mal hingesehen. Da stand immer noch
"Heimat".
Damit hat sich diese Partei für mich leider unwählbar gemacht.
Rückfall in Heimattümelei, nationalstaatliche Borniertheit gar? Dafür kriegen die meine Stimme nicht!
http://www.lefigaro.fr/
AntwortenLöschenWer des Französischen nicht mächtig aber Wert auf den Text legt, kann sich bei google_kromm eine Übersetzung anzeigen lassen (Vorsicht: nicht besonders gut !)
Ihr Nazis Deutsch kommt alle in die Schweiz, der Hitler Gruss darf ohne Strafe gemacht werden. Dass Bundesgericht, das höchste in der Schweiz hats abgesegnet. Also ihr seid alle in der CH willkommen. Hier ist die Heimat
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