Freitag, 25. April 2014

Dann ist Deutschland am Ende

Die deutsche Sozialdemokratie wendet sich ab vom demokratischen Westen, sie verfällt der Putinversteherei, der Friedenstreiberei, dem Kreml-Diktat der vermeintlichen Mitschuld von Nato und EU an der Krise in der Ukraine. Nach Walter Steinmeier, der sich schon vor Tagen gegen die scharfe Sanktionierung Russlands durch weiter sieben Kontoblockaden für führende Russen in Europa wandte, hat jetzt auch der ehemalige SPD-Parteivorsitzende Matthias Platzeck öffentlich Front gegen ein entschiedenes mediales Vorgehen gegen die Invasion gemacht.

In einer Wutrede in bei der ZDF-Sendung "Maybrit Illner", wo eigentlich geplant war, dem russischen Despoten Putin unter dem Titel "Russisches Roulette – kann man Putin trauen?" ein weiteres Mal die Maske vom Gesicht zu reißen, verglich der frühere brandenburgische Ministerpräsident die mediale Darstellung der Positionen in der Auseinandersetzung mit der Pressearbeit in der damaligen DDR. "Wir haben eine Mainstreamberichterstattung gehabt", kritisierte Platzes. Die habe ihn als geborenen DDR-Bürger, der "35 Jahre Neues Deutschland ertragen musste und die Frage, bist Du für den Frieden oder gegen den Frieden" sehr an die damaligen Verhältnisse erinnert habe. "Sowas ähnliches habe ich jetzt wieder erlebt", schimpfte der SPD-Mann. Er verteidige Putin inzwischen zuweilen, "ohne es zu wollen, weil ich sage, so schlicht dürfen wir mit dem Sachverhalt nicht umgehen".

Er lehne die schlichte Auffassung ab, "in Moskau wohnt das Böse und in Washington wohnt das Gute". Putin sei bereits 2007 enttäuscht gewesen, dass seine Angebote zu mehr Gemeinsamkeit vom Westen "vom Tisch gefegt" wurden. "Der Knabe war enttäuscht", sagte Platzeck. Wenn deutsche Medien aber argumentierten, wer Russland verstehen will, ist ein Putin-Freund, wer ein Putin-Freund ist, ist ein Spion", so Matthias Platzeck. Er finde das alles "so platt, also wenn wir da angekommen sind, gute Nacht, Deutschland".

6 Kommentare:

  1. Verdam....
    Was habe ich hier geschrieben?
    http://www.ortneronline.at/?p=28417#comments

    SPDler auf meiner Linie, verflixt wie konnte das passieren

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  2. "Die deutsche Sozialdemokratie" redet grundsätzlich so, daß man nachher weder verantwortlich noch unverantwortlich gemacht werden kann. Die einen erzählen so und die anderen so.

    Ihr Vorsitzender ist Pop-Beauftragter. Über die sollte man weder im Ernst noch im Spaß berichten.

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  3. Ja jeder von denen will jetzt noch schnell seine Weste weisswaschen, indem er dann später sagen kann er hätte es doch gesagt, weil langsam dreht sich der Wind der Kriegsheuler. Leider sind die globalen Elite-Mogule zu stark, als dass man dem Einhalt gebieten könnte.

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  4. Schon immer haben Despoten versucht, ein Reich zu einen, indem sie einen gemeinsamen Feind präsentiert haben. Da bleibt zu hoffen, dass der Konflikt bzgl. der Ukraine nach der Wahl von selbst verschwindet.

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  5. Naja, Platzeck scheint ehrlich genug zu sein; sein Anliegen brachte er ohne taktisches Kalkül vor.

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  6. Es wird auf einmal argumentativ schwierig, wenn der Imperialismus seine alte Fratze plötzlich im Osten erhebt. Dabei ist das doch seit dem zwoten Weltkrieg doch nichts wirklich Neues, oder, Genossen?

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