Langsam, ganz langsam muss man Angst bekommen vor dieser HFC-Mannschaft. Zu Weihnachten noch ein sicherer Abstiegskandidat, hat sich das Team von Sven Köhler in den sechs Wochen seit dem Start ins Spieljahr 2014 zur Mannschaft der Stunde in der 3. Liga entwickelt. Der Absteiger kocht alle ab, übertrumpft in der Formtabelle inzwischen RedBull und Ligakrösus Heidenheim und schickt sich mit 17 Punkten aus acht Spielen und 17:10 Toren an, in den letzten neun Begegnungen zum Sturm auf Tabellenplatz 4 zu blasen.
Dass die Rot-Weißen wohl inzwischen auch selbst merken, dass da etwas geht, haben sie schon im letzten Heimspiel gegen Unterhaching bewiesen, als mit einem unterhaltsamen 4:2 der dritte Heimsieg im dritten Heimspiel nach der Winterpause gelang. Und gegen Regensburg, einen Verein etwa in der Situation des HFC von Nikolaus 2013, geht es so weiter. Wo früher auf drei oder höchstens vier gute Spiele mit brauchbaren Ergebnissen noch jedes Mal ein Einbruch folgte, der traditionell in einer Trainerdiskussion gipfelte, folgte hier im achten Anlauf der siebte Beweis dafür, dass der HFC vom März 2014 nichts mehr zu tun hat mit dem HFC von August oder Oktober 2013.
Nicht, dass sie unbedingt besser spielen. Gar nicht. Die ersten 15 Minuten gegen die Oberpfälzer, die sich in stoischer Missachtung der inzwischen vielerorts geltenden Gebräuche zur gendergerechten Sprache "der Jahn" nennen, sind purer Krampf und wenig Kampf. Der HFC, der zum ersten Mal seit Wochen wiedereinmal eine Seitenwahl gewonnen hat und so wie früher in den bösen alten Zeiten zuerst in Richtung auf seine Fankurve spielen darf, wartet auf Fehler der Gäste, um über Sembolo, Ziegenbein, Gogia und Bertram schnelle Konter fahren zu können. Nur klappt das eben nicht, wenn der Gast zu vorsichtig agiert, um überhaupt so weit aufzurücken, dass sich Räume zum Kontern ergeben. Eine einzige Chance erarbeitet sich der Jahn, den heimtückisch hereinsegelnden Freistoß aber fängt Kleinheider im zweiten Zufassen. Auf der anderen Seite funktionieren die Standards, zuletzt wiederentdeckte Waffe der Wahl beim HFC, aber auch nicht, ebensowenig die Fernschüsse, mit denen es Ziegenbein versucht.
So muss wie damals gegen Darmstadt, mittlerweile direkter Konkurrent im Kampf um Platz 4, Andy Gogia ran: Diesmal kommt er nach einem kurzen Abschlag von links, zieht kurz in Höhe Strafraumgrenze nach innen und schaufelt den Ball in die kurze Torecke.
Wenn sowas glückt, glückt alles. Ist es diese Erkenntnis, die Regensburg nun vollends niederdrückt? Von den Blauen kommt nun nichts mehr, vom HFC dagegen der Nachweis, dass die im Vergleich zur desaströsen Erfurt-Niederlage im Dezember nur auf drei Positionen veränderte Elf derzeit richtig Fußballspielen kann. Aggressiv wird schon in der Regensburger Hälfte gepresst, die eroberten Bälle gehen umgehend steil in die Spitze, dort wartet meist Sembolo, links neben ihm lauert Furuholm auf Abpraller.
Der Finne, mit dessen Formschwäche im Herbst die Leistungskrise begann, ist zum zweiten Mal seit dem Unterhaching-Spiel wieder der Stürmer, der vor einem Jahr nach Halle kam, sah, traf und siegte. Die Körpersprache nicht mehr ningelnd und nörgelnd, sondern straff und jederzeit anspielbereit, steht Furuholm bei jedem Angriff der Rot-Weißen als Anspielstation oder Auffangposition für die zweiten Bälle parat.
Es folgt denn auch nicht zufällig die halbe Stunde des Finnen, der vier seiner bis hierher sechs Saisontore in den ersten sechs Spielen machte und seitdem nur noch sehr sporadisch trifft. Aber nicht heute. Heute ist er wieder da, der Timo Furuhulm der Rückrunde 2012/2013, der auf dem Feld knippste wie andere am Lichtschalter. In der 37. Minute erreicht ihn ein feiner Pass von Björn Ziegenbein, Furuholm nimmt den Ball mit, behauptet ihn gegen einen Regensburger, nimmt ihn noch einmal mit - und vollendet dann am herauslaufenden Regensburger Torwart Hendl vorbei zum 2:0.
Es folgt die Halbzeitpause, es folgt ein von Daniel Ziebig herausgeholter Elfmeter, den der sonst so sichere Sören Bertram nach einem Streit um die Ausführung mit Francky Sembolo verschießt. Und es folgt nicht wie ehedem ein Rückzug des HFC auf ein Zuendezittern des Spieles, sondern der zweite Auftritt des Suomi-Ringers. Diesmal legt der eingewechselte Tony Schmidt mit einem Torschuss vor, den Abpraller zimmert Björn Ziegenbein ein zweites Mal auf den Kasten, den erneuten Abpraller nimmt Furu und schiebt ihn über die Linie.
Timo und sein Trupp haben nun die Oberhand, Regensburg kommt nur noch sporadisch vor und die einzige Großchance der Gäste macht Kleinheider in großartiger Manier zunichte. Den Schlusspunkt aus hallescher Sicht setzt Andy Gogia, der in der 69. Minute nach einem wunderbarem Pass des eingewechselten Toni Lindenhahn zum 4:0 trifft. Das 4:1 ist nur noch Ergebniskosmetik, die Handvoll vergebener Chancen für den HFC im Endspurt betrauert niemand auf den Tribünen. "In zwei Monaten vom Abstiegskandidaten zur besten Mannschaft der Nachwendezeit!", schwärmt es stattdessen. Immerhin: Die da waren, haben den höchsten Heimsieg in der 3. Liga gesehen.
Dass die Rot-Weißen wohl inzwischen auch selbst merken, dass da etwas geht, haben sie schon im letzten Heimspiel gegen Unterhaching bewiesen, als mit einem unterhaltsamen 4:2 der dritte Heimsieg im dritten Heimspiel nach der Winterpause gelang. Und gegen Regensburg, einen Verein etwa in der Situation des HFC von Nikolaus 2013, geht es so weiter. Wo früher auf drei oder höchstens vier gute Spiele mit brauchbaren Ergebnissen noch jedes Mal ein Einbruch folgte, der traditionell in einer Trainerdiskussion gipfelte, folgte hier im achten Anlauf der siebte Beweis dafür, dass der HFC vom März 2014 nichts mehr zu tun hat mit dem HFC von August oder Oktober 2013.
Nicht, dass sie unbedingt besser spielen. Gar nicht. Die ersten 15 Minuten gegen die Oberpfälzer, die sich in stoischer Missachtung der inzwischen vielerorts geltenden Gebräuche zur gendergerechten Sprache "der Jahn" nennen, sind purer Krampf und wenig Kampf. Der HFC, der zum ersten Mal seit Wochen wiedereinmal eine Seitenwahl gewonnen hat und so wie früher in den bösen alten Zeiten zuerst in Richtung auf seine Fankurve spielen darf, wartet auf Fehler der Gäste, um über Sembolo, Ziegenbein, Gogia und Bertram schnelle Konter fahren zu können. Nur klappt das eben nicht, wenn der Gast zu vorsichtig agiert, um überhaupt so weit aufzurücken, dass sich Räume zum Kontern ergeben. Eine einzige Chance erarbeitet sich der Jahn, den heimtückisch hereinsegelnden Freistoß aber fängt Kleinheider im zweiten Zufassen. Auf der anderen Seite funktionieren die Standards, zuletzt wiederentdeckte Waffe der Wahl beim HFC, aber auch nicht, ebensowenig die Fernschüsse, mit denen es Ziegenbein versucht.
So muss wie damals gegen Darmstadt, mittlerweile direkter Konkurrent im Kampf um Platz 4, Andy Gogia ran: Diesmal kommt er nach einem kurzen Abschlag von links, zieht kurz in Höhe Strafraumgrenze nach innen und schaufelt den Ball in die kurze Torecke.
Wenn sowas glückt, glückt alles. Ist es diese Erkenntnis, die Regensburg nun vollends niederdrückt? Von den Blauen kommt nun nichts mehr, vom HFC dagegen der Nachweis, dass die im Vergleich zur desaströsen Erfurt-Niederlage im Dezember nur auf drei Positionen veränderte Elf derzeit richtig Fußballspielen kann. Aggressiv wird schon in der Regensburger Hälfte gepresst, die eroberten Bälle gehen umgehend steil in die Spitze, dort wartet meist Sembolo, links neben ihm lauert Furuholm auf Abpraller.
Der Finne, mit dessen Formschwäche im Herbst die Leistungskrise begann, ist zum zweiten Mal seit dem Unterhaching-Spiel wieder der Stürmer, der vor einem Jahr nach Halle kam, sah, traf und siegte. Die Körpersprache nicht mehr ningelnd und nörgelnd, sondern straff und jederzeit anspielbereit, steht Furuholm bei jedem Angriff der Rot-Weißen als Anspielstation oder Auffangposition für die zweiten Bälle parat.
Es folgt denn auch nicht zufällig die halbe Stunde des Finnen, der vier seiner bis hierher sechs Saisontore in den ersten sechs Spielen machte und seitdem nur noch sehr sporadisch trifft. Aber nicht heute. Heute ist er wieder da, der Timo Furuhulm der Rückrunde 2012/2013, der auf dem Feld knippste wie andere am Lichtschalter. In der 37. Minute erreicht ihn ein feiner Pass von Björn Ziegenbein, Furuholm nimmt den Ball mit, behauptet ihn gegen einen Regensburger, nimmt ihn noch einmal mit - und vollendet dann am herauslaufenden Regensburger Torwart Hendl vorbei zum 2:0.
Es folgt die Halbzeitpause, es folgt ein von Daniel Ziebig herausgeholter Elfmeter, den der sonst so sichere Sören Bertram nach einem Streit um die Ausführung mit Francky Sembolo verschießt. Und es folgt nicht wie ehedem ein Rückzug des HFC auf ein Zuendezittern des Spieles, sondern der zweite Auftritt des Suomi-Ringers. Diesmal legt der eingewechselte Tony Schmidt mit einem Torschuss vor, den Abpraller zimmert Björn Ziegenbein ein zweites Mal auf den Kasten, den erneuten Abpraller nimmt Furu und schiebt ihn über die Linie.
Timo und sein Trupp haben nun die Oberhand, Regensburg kommt nur noch sporadisch vor und die einzige Großchance der Gäste macht Kleinheider in großartiger Manier zunichte. Den Schlusspunkt aus hallescher Sicht setzt Andy Gogia, der in der 69. Minute nach einem wunderbarem Pass des eingewechselten Toni Lindenhahn zum 4:0 trifft. Das 4:1 ist nur noch Ergebniskosmetik, die Handvoll vergebener Chancen für den HFC im Endspurt betrauert niemand auf den Tribünen. "In zwei Monaten vom Abstiegskandidaten zur besten Mannschaft der Nachwendezeit!", schwärmt es stattdessen. Immerhin: Die da waren, haben den höchsten Heimsieg in der 3. Liga gesehen.
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