Sonntag, 1. Dezember 2013

Der Alltagsrassismus der Menschendesigner

Der Alltagsrassismus etwa nimmt seit seiner Erfindung vor 30 Jahren in einem Maße zu, dass das Dritte Reich dagegen ein geradezu multikulturelles, liberales Land gewesen sein muss. Auch die rechte Gewalt ist auf ein Ausmaß angestiegen, dass bürgerschaftlich engagierte Menschen vor Angst zittern lässt: Jeder kann der Nächste sein, heute schon ist jede 357. Straftat in Deutschland eine rechtsextremistische. 0,28 Prozent, die ein Land in Atem halten, die unermüdlich bekämpft werden müssen, deren Urhebern sich eine ganze Industrie aus staatlich finanzierten Projekten, Betreuern, Beratern und Bedenkenträgern widmet, indem sie Vorschläge macht, welche Worte noch gesagt, welche Theaterstücke noch gezeigt und welche Gedanken noch gedacht werden dürfen.

All das passiert ohne innere Anteilnahme der Bevölkerung, die neue Sprachregelungen, neue Rassismusentdeckungen und die jeweils neuen, tiefsitzenden eigenen Vorurteile der Woche hinnimmt wie ein Gottesurteil. Keiner will hier der sein, der den Humbug Humbug nennt und sich damit als Rassist outet, keiner will den Eindruck erwecken, dass der "Kampf gegen rechts" zwar seit 20 Jahren mit Millionenaufwand geführt, dadurch aber nur Bekämpferstellen finanziert, jedoch nicht ein einziger Nazi bekehrt worden ist.

Bettina Röhl, eine durch die eigene Herkunftsgeschichte vor Vernichtungsangriffen der Betreuungsindustrie leidlich geschützte Autorin, hat jetzt in einem Text in der Wirtschaftswoche den Versuch unternommen, die inneren Zusammenhänge hinter der endlosen Zunahme von angeblichem Rassismus und nie erahnter Menschenfeindlichkeit offenzulegen. Herausgekommen ist ein instruktiver Text, der die Ursache für grassierende Bedürfnis, ein schlechtes Gewissen zu haben, inmitten der Großen Koalition sieht. Hier steht einerseits die CDU, jeglichen eigenen Menschenbildes entkernt, und gegenüber ist die SPD, bemüht, irgendwo vorn zu sein, in einer Zukunft, die durchgegendert, multikulturell, wurzellos und gleichberechtigt ist, wie sie ein allgegenwärtige Rassismusindustrie als Ideal malt, weil sie weiß, dass sie solange Beschäftigung haben wird, wie dieses Ideal nicht erreicht werden kann.

Röhl sieht im Menschenbild derer, die behaupten, sie sie würden gegen "Alltagsrassismus", eine "rassistische Gesellschaft" oder den "Rassismus aus der bürgerlichen Mitte" kämpfen, das fatale Menschenbild von Menschendesignern wie sie es nennt. Eine Inflation von eingebildetem "Rassismus im Land, der an die paranoiden Wahnvorstellungen des Völker-und Massenmörders Stalins erinnern, der hinter jedem Busch, in jedem Bauern, in jedem Militär, in jedem Parteigenossen, in jedem Sowjetbürger einen CIA-Agenten witterte, verfolgte und im Zweifel liquidieren ließ", schreibt sie, diene vor allem dazu, die eigene Machtposition zu stärken und die Deutungshoheit zu behaupten.

"Die Verfolgung der Bürger dieses Landes durch die Gesinnungspolizisten zeigt deutliche Ansätze von Schauprozessen aus unguten Zeiten", analysiert Röhl, längst diene "offiziöse Rassismusforschung" nur dem Ziel, einen neuen Rassismus zu etablieren: "Undemokratisch bis zum Anschlag" (Röhl) versuchten vermeintliche "Forscher", "Wissenschaftler", "Experten" und überhaupt alle möglichen "ideologischen Warlords" eine völlig neue, von "nationalen Kosmopoliten" bevölkerte Gesellschaft in zu schaffen. Zu diesem Zweck solle die bestehende Ordnung beseitigt und ein neuer "Neuer Menschen" geschaffen werden. Ein "eierlegender Wollmilchsau-Anti-Rassismus, der links daher kommt und jeden, der atmet und sich regt, mindestens wenn er deutscher Abstammung ist, zum Alltags-Rassisten aus biologisch-kulturellen Gründen erklärt, ist das neue gefährliche ideologische Phantasma der SPD, der Grünen und eben auch der Führungskader der Unionsparteien."

Der ganze höchst bemerkenswerte Text steht hier

1 Kommentar:

  1. "Jeder kann der Nächste sein, heute schon ist jede 357. Straftat in Deutschland eine rechtsextremistische."

    Jeder kann ein Opfer von Volksverhetzung oder verbotenen Symbolen werden, und als blutig Volksverhetzter oder von Sonnenzeichen Geblendeter oder von S-Blitzen Verwundeter im Krankenhaus landen!

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