Freitag, 1. November 2013

Auf dem Weg in die Urin-Union

Es war ein langer Weg bis hierhin, doch im Dienst am Bürger sind die Institutionen der EU drangeblieben. Zwei Jahre lief das Forschungsprojekt "EU Ecolabel and Green Public Procurement for Toilets", bei dem die Urinier-Gewohnheiten der rund 420 Millionen Europäer unter die Lupe genommen wurden. studiert. Große Fragen waren zu klären: Schadet Pinkeln dem Weltklima? Wieviel Urin führt zu welchen Extremen bei zunehmenden Hurrikans, Taifunen und Hochwässern? Ist Scheiße immer Scheiße, oder kann Regulierung helfen? Und wie können die Staaten der Union weltweit beispielgebend neue, wassersparende Wege für die Erledigung der Notdurft beschreiten?

Die Pissrinne wird zum Schlachtfeld um das umweltverträgliche Urinieren der Zukunft. In einem ausführlichen Bericht lassen die Experten der EU-Kommission keinen zweifel daran, dass die Toilette der Zukunft kein rechtsfreier Raum sein darf. Das "average flush volume" ist der Hebel, über den die Gemeinschaft die umweltschädlichen Ausscheidungen der Bürgerinnen und Bürger in den Griff bekommen will:
Streng wissenschaftlich wurde testuriniert und jeweils dreimal gespült. Nach der Formel Va = (Vf + (3Vr)) / 4 konnten Wissenschaftler dann das optimal noch spülfähige Flush-Volume für große Geschäfte ermitteln.

Höchstens sechs Liter pro Spülung könne die Erde vorübergehend verkraften, später will die EU die Spülwassermenge auf höchstens drei Liter senken. Das Spülen nach dem reinen Urinieren wird bei 0,5 Litern abgeregelt, wobei wissenschaftliche Untersuchungen in den kommenden Jahren noch klären sollen, wie mit Faulgasen umgegangen werden soll. Zudem müssten Toilettensitze perspektivisch aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Wo das nicht der Fall sei, sollen Hersteller und Nutzer alternativ Co2-Zertifikate für Plastikklositze erwerben müssen, um den entstehenden Umweltschaden durch ihre Ausscheidungsgewohnheiten auszugleichen.

Umwelt-EU: Stromfresser müssen weichen
Geschichtliche Wurzeln: Jagd auf den Wattfraß

4 Kommentare:

  1. Ist doch auch wahr - wenn die europäischen Firmen nicht in der Lage sind, angemessene Spülkästen zu entwickeln, selbst nachdem sie dazu Jahrzehnte Zeit hatten; da müssen die Kommissare doch eingreifen! Endlich soll das gesamteuropäische Kloakensystem genau wie das berliner an Wassermangel zugrunde gehen - man kann die Kanäle ja auch mit städtischem Trinkwasser spülen. Man braucht sich auch keine Sorgen machen, daß wie in den USA ein Schwarzhandel mit kanadischen Übergrößen entsteht; Kanada ist ja weit weg.

    AntwortenLöschen
  2. Der Weg in die Scheiß-Union wurde längst beschritten. Da ist die Urin-Union nur die logische Komplettierung ...

    AntwortenLöschen
  3. Das ist doch wieder so eine typischer Sozialistenquatsch.
    Es werden dann eben alle zweimal spülen, um sicherzugehen, daß der Kram auch wirklich weg ist. Da wird statt heute 8 Litern dann 12 Liter Wasser verwendet. Was für ein enviromentaler Fortschritt!

    AntwortenLöschen
  4. Das ist leider kein "typischer Sozialistenquatsch". Der Wahnsinn hat Methode.
    Natürlich werden die Leute zweimal spülen, was bald von "kritischen Wissenschaftlern" aufgedeckt werden wird.
    Danach bleibt der EU-Kommission doch gar nichts anderes übrig, als Kontrolleure in die Wohnungen zu schicken und das stille Örtchen per Digicam zu überwachen.

    Und sag jetzt bloß nicht, ich hätte eben übertrieben. Bis jetzt hat die Realität noch immer die Satire überholt.

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.