„Sind Sie Jude? Haben Sie jüdische Wurzeln? Sind Sie Aschkenase oder Sepharde? Sind Sie ein Levi oder ein Cohen?“, fragt die Internetseite Igenea, als warte sie auf eine Antwort. Dabei will sie doch selbst eine geben! Zwar hatte sich die deutsche Presse in der schwierigen Diskussion darüber, ob es sich bei den Juden um eine Religionsgemeinschaft oder eine Rasse oder ein Volk handelt, einstimmig auf die Seite derer geschlagen, die den Juden widersprachen und das angeblich von Thilo Sarrazin erfundene „Juden-Gen“ leugneten. Doch nun kommt die Gentechnologie um die Ecke und verspricht Idenititätsfindung nach wissenschaftlichen Methoden – mit Hilfe eines DNA-Tests sei man in der Lage, in jedermann die jüdischen Gene zu finden, die es laut „Spiegel“ gar nicht gibt.
Ein kleiner „Kombi-Premiumtest“, 400 Euro über den Tisch und alles ist roger. „Ein DNA-Test kann Ihnen helfen, Ihre jüdischen Wurzeln zu erforschen“, verrät die Firma aus der Schweiz. Dabei suche man nach „bestimmten Haplogruppen, die auf eine jüdische Herkunft hinweisen“, zudem könne jedes Profil jeder Person „genetische Treffer mit Personen jüdischer Herkunft aufweisen“. Ein bestimmtes DNA-Profil werde ja sogar “Cohen Modal-Haplotyp” genannt, weil es, ganz im Gegensatz zu allem, was Thilo Sarrazin an belehrenden Lektionen aus München, Berlin und Hamburg zuteil wurde, „vermehrt in der jüdischen Untergruppe der Cohanim“ vorkomme.
Die Empörung ob dieser eindeutig im Widerspruch zum gelebten Glauben deutscher Medienschaffender stehenden Behauptungen hält sich in Grenzen. Focus, Bild und Neues Deutschland haben jeweils einmal über den wegweisenden Service der Schweizer berichtet. Bild enthüllte dabei, „Deutsche Frauen sind deutscher als deutsche Männer“, das Neue Deutschland ging auf die Suche nach dem Napoleon-Gen und der „Focus“ spürte tapfer den Rest-Wikinger in den Deutschen auf.
Jüdische Untergruppen aber? Ein „Juden-Gen“ gar? Der „Spiegel“, ehemals Sturmgeschütz der Vernunft in Zeiten, die Vernünftige verzweifeln lassen, sezierte einst genussvoll, wie sich „der Provokateur Thilo Sarrazin verrannt hat“. Plötzlich müsse er Sätze über Juden-Gene bedauern.
So zumindest die Theorie. Praktisch war es nicht Sarrazin, sondern der „Spiegel“, der am Juden-Gen verdient hat: Igenea, die Seite, die das Juden-Gen propagiert, schaltet Bannerwerbung auf den Seiten von Spiegel-Online. Soviel sogar, dass der Analyse-Dienst Semrush.com den „Spiegel“ auf Platz fünf der von den Gentestern am häufigsten gebuchten deutschsprachigen Internetseiten listet.
Rückblick: Die Sarrazin-Kriege
Ein kleiner „Kombi-Premiumtest“, 400 Euro über den Tisch und alles ist roger. „Ein DNA-Test kann Ihnen helfen, Ihre jüdischen Wurzeln zu erforschen“, verrät die Firma aus der Schweiz. Dabei suche man nach „bestimmten Haplogruppen, die auf eine jüdische Herkunft hinweisen“, zudem könne jedes Profil jeder Person „genetische Treffer mit Personen jüdischer Herkunft aufweisen“. Ein bestimmtes DNA-Profil werde ja sogar “Cohen Modal-Haplotyp” genannt, weil es, ganz im Gegensatz zu allem, was Thilo Sarrazin an belehrenden Lektionen aus München, Berlin und Hamburg zuteil wurde, „vermehrt in der jüdischen Untergruppe der Cohanim“ vorkomme.
Die Empörung ob dieser eindeutig im Widerspruch zum gelebten Glauben deutscher Medienschaffender stehenden Behauptungen hält sich in Grenzen. Focus, Bild und Neues Deutschland haben jeweils einmal über den wegweisenden Service der Schweizer berichtet. Bild enthüllte dabei, „Deutsche Frauen sind deutscher als deutsche Männer“, das Neue Deutschland ging auf die Suche nach dem Napoleon-Gen und der „Focus“ spürte tapfer den Rest-Wikinger in den Deutschen auf.
Jüdische Untergruppen aber? Ein „Juden-Gen“ gar? Der „Spiegel“, ehemals Sturmgeschütz der Vernunft in Zeiten, die Vernünftige verzweifeln lassen, sezierte einst genussvoll, wie sich „der Provokateur Thilo Sarrazin verrannt hat“. Plötzlich müsse er Sätze über Juden-Gene bedauern.
So zumindest die Theorie. Praktisch war es nicht Sarrazin, sondern der „Spiegel“, der am Juden-Gen verdient hat: Igenea, die Seite, die das Juden-Gen propagiert, schaltet Bannerwerbung auf den Seiten von Spiegel-Online. Soviel sogar, dass der Analyse-Dienst Semrush.com den „Spiegel“ auf Platz fünf der von den Gentestern am häufigsten gebuchten deutschsprachigen Internetseiten listet.
Rückblick: Die Sarrazin-Kriege
Eben der verkrampfte, verlogenen Diskurs eines gehirngewaschenen Hornvieh-Volks. Die immergleichen, mantrahaft heruntergeleierten Phrasen kann man nicht mehr hören.
AntwortenLöschenDazu gehört, dass es überhaupt keine Rassen gibt, nur die pöösen, weissen Rassisten das nicht einsehen wollen, oder, dass es keine genetisch Prägungen gibt, nur gewisse „Gruppen“ weltweit Gene für ihre „Auserwähltheit in sich tragen.
Am Besten ist ja mal wieder die FrauInnen-Beweihräucherung. Die sind also „deutscher“ als die Untermenschen von Männern. – Wie kann’s denn anders sein, als dass die LichtgestaltInnen die BesserInnen sind, und das noch in einer Eigenschaft, die im Zusammenhang mit Männern, nämlich „Deutschsein“, höchstwahrscheinlich Nazikeulen-Massagenexzesse antriggern würden.
Überhaupt scheinen solche „Judengen-Tests“ mithin lanciert worden zu sein, um den immer noch „faschistiophilen, antisemitischen Teutonen“ mit Häme und Schadenfreude nachweisen zu können, wie viel „Jüdisches“ eigentlich in ihnen steckt, und wie absurd ihr „Germanenkult“ ist.
Ano-Nymus
Ach du meine Güte, dann wird es künftig, zur Trennung der Spreu vom Weizen, also Gentests geben. Niemand wird sich dann mehr mit nordischem Aussehen tarnen können. Der Erfinder der Gene sollte wegen Vorbereitung eines Völkermordes vorsorglich vom Mercedes überfahren werden. Falls er nicht schon tot ist. In dem Falle könnte man ihm als Wachsfigur täglich den Kopf abreissen. Zur Mahnung. Und um ein mögliches Verbrechen zu sühnen.
AntwortenLöschenIch bin erschüttert, betroffen, und auch ein Stück weit traurig, dass diese antisemitische, rassistische Diskussion nunmehro auch hier stattfindet, ganz entgegegen dem, was der Deutsche zu glauben hat, und was Staatsraison im freisten Deutschland aller Zeiten ist.
AntwortenLöschenDavon abgesehen, ist nicht der Judaismus aus dem Zoroastrismus, aus Babylon, erst entstanden? Ja. Ist er.
Und dann gab es einen g*ttlichen Befehl und Moses bekam von G*tt ein Gen vom Berge Sinai gereicht. Er pflanzte jedem Juden den er für einen Juden hielt, da er sie an dem noch nicht vorhandenen Judengen ja nicht identifizieren konnte, ein Judengen ein, damit man sie 2000 Jahre später auch fein als solche erkenne.
Danach wurden sie in aller Welt versteut, nur damit man nach 2000 Jahren mit ihnen einen gar wunderlichen Profit machen kann, durch Gentests, und die Gois vom Weizen trenne, und den Gois ein Säcklein Silber abnehmen kann, wenn man sie vom Judentum entlastet, aber auch, wenn man ihnen sagt, sie seien 1/60 Jude.
Womit wir wieder bei den Rassentheorien wären, Nürnberg, 1935! So fruchtbar ist der Schoß noch. Ist der Schoß aber überhaupt ein Nazischoß?
Nun aber ist die Frage, wo ist das Muselgen, wo das der Lutheraner? Wo das der Katholiken, das der Buddhisten? An welchem Gen erkennt man Kommunisten oder Nazis?
Dass es keine Gene für Asiatische Augen, schwarze Haut, platte Nasen und blonde Haare gibt, wurde ja längst durch Sozialwissenschaftler bewiesen.
Nichteinmal Geschlechter gibt es!
X- und Y-Chromosomen sind nichts weiter als eine nazistisch-patriarchische Verschwörungstheorie zur Unterdrückung der weiblichen Massen. Rassen, Geschlechter, Völker, Nationen - alles nichts weiter als soziale Konstrukte. Man ist bereits dabei das Kind als soziales Konstukt zu entlarven, die Grünen leben das bereits seit den 80ern durch Gleichberechtigung im Bett vor.
Und jetzt das?!
Fragen über Fragen, die uns allhier tagtäglich beschäftigen sollten.
Die auf einen bestimmten Zeitraum eingeschränkte google-Suche ist nicht das Gelbe vom Ei. Wenn man mit anderen Kriterien das Netz durchhechelt, kommen mehr Treffer für Igenea in den deutschen Zeitungen.
AntwortenLöschenAber das nur nebenher. Im Großen und Ganzen erfüllen unsere Medien natürlich ihren Kampfauftrag.
Ich möchte darauf hinweisen, daß in dieser unserer BRD ein privater Gentest nur gestattet ist, wenn alle Testpersonen ausdrücklich zustimmen.
AntwortenLöschenEs gab vor zehn Jahren schon mal eine florierende Gentestindustrie in dieser unserer BRD. Dann wurden 2008 private Vaterschaftstests verboten. Seitdem kann Mann solche Test nicht mehr für 80 € in der Apotheke kaufen, sondern muß für mehrere hundert € auf das Ausland ausweichen. Gerichtsverwertbar ist sowas dann nicht in dieser unserer BRD.
Hier beim Juden-Gen warte ich jetzt auf die ersten Spinner, die sich mit Hilfe dieses Tests eine 3.Reich-Familien-Verfolgungsmär zurechtbasteln und darüber Bücher schreiben. Eine wäre: Meine Oma wurde 1934 als Findelkind in eine deutsche Familie gegeben. Jetzt ist klar, ich bin ein Erbe eines dieser nachrichtenlosen Milionenkonten bei schweizer Banken.
Jaja, das mit den Geschlechtern ist noch geheimnisvoller als der berühmt-berüchtigte Welle-Teilchen-Dualismus in der Quantenphysik. –
AntwortenLöschenJe nach Kontext, gibt es dieses Konzept „Geschlecht“ überhaupt nicht, sondern es ist nur ein „soziales Konstrukt, oder aber es trennen Welten die neandertalerische Spezies „Mann“ von der in fürwahr lichtgestaltige Sphären evolvierte Spezies „FrauIn“, der das „retardierte Geschlecht“ genetisch unähnlicher ist als dem Affen.
Zudem kann auch Sexismus nur von dem (nicht existenten) Geschlecht „Mann“ ausgehen, Opfer im (nicht existenten) Geschlechter-Kampf ist ebenfalls immer nur das (nicht existente) Geschlecht „Frau_In“.
Die „Kontext-Sensitivität“ dieses „Dualismus“ manifestiert sich in dem simplen Kriterium, ob und wieweit Frau_Innen die absoluten Vorteile, Bevorzugungen, Beweihräucherungen, Heiligsprechungen, Vergötterungen und respektive Männer das jeweilige Gegenteil verpasst wird.
Ano-Nymus