Noch betteln die Demoskopen um Zweitstimmen, auf dass ihnen nach der Wahl nicht wieder vorgehalten werden kann, wie weit sie vom wahren Ergebnis entfernt lagen. Bang schaut das politische Establishment auf die AfD, deren rasanten Aufstieg die vorletzten Umfragezahlen nicht im Ansatz spiegelten, während die letzt nun Angst machen. wenn die reinkommen. Kein Schwarz-Gelb mehr mit Mehrheit. Und kein Rot-Rot-Gün.
Dass sie reinkommen, ist auf den Wettportalen inzwischen ausgemacht. Bei prognosys.de liegt die AfD über fünf Prozent, bei wahlwette.net immerhin bei 4,4 – weit oberhalb des Wertes, den die vermeintlich mit wissenschaftlichen Mitteln arbeitenden Wahlforscher ihnen zubilligen.
Der Unterschied in der Herangehensweise: Bei Wetten auf den Wahlausgang geht es nicht darum, wen man selber wählen würde und was man will, dass die leute wählen. Sondern darum, was man meint, wie sich die anderen Bürger bei der Wahl entscheiden werden. Diese Art der Meinungsabgabe ist theoretisch wesentlich komplexer und von mehr Objektivität geprägt als die bei der letzten Bundestagswahl hanebüchenen Vorhersagen der Wahlforscher.
Um die Vorhersagen der Buchmacher lesen zu können, muss man die von ihnen angebotenen Quoten verstehen. Hier geht es darum, klare Fragen zu stellen, wobei die angebotenen Gewinne umso höher sind, je niedriger die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie ausgezahlt werden müssen.
Prinzipiell bewegt sich der Buchmacher mit seinen Angeboten in der Nähe der Wasserscheide der höchsten Wahrscheinlichkeit: Lautet die Frage etwa „Wieviel Prozent der Stimmen erhält die CDU/CSU“ und die Antwortmöglichkeiten heißen „mehr als 39 Prozent“ oder „weniger als 39 Prozent“, dann zeigen die Quoten auf die beiden Antworten, wie die hoch Wahrscheinlicheit eingeschätzt wird. Interwetten bietet auf beide Möglichkeiten eine Auszahlung von 1,85 Euro pro gesetztem Euro an – geht also davon aus, dass beide Varianten exakt gleich wahrscheinlich sind.
Nach Ansicht der Buchmacher, die Experten in der Wichtung von Risiken sind, liegt die CDU als irgendwo in der Nähe von 39 Prozent. Für die SPD liegt der wahrscheinlichste Wert nach derselben Wette bei 26, für die Linke bei neun und für die FDP bei sechs. Die Quoten sagen eine Punktlandung der SPD bei 26 voraus, bei der Linken hingegen wird ein Stimmenanteil von unter neun Prozent für wahrscheinlicher gehalten (Quote 1,80 zu 1,90), während bei der FDP weniger Risiko bei einer Wette auf einen Stimmenanteil über sechs Prozent liegt (1,70 zu 2).
Die Frage, ob SPD und Die Grünen gemeinsam mehr als 40 Prozent der Stimmen erhalten, beantwortet der Buchmacher mit einer Quote von 3,15 zu 1,27 deutlich, noch deutlicher fällt nur die auf die Frage aus, ob CDU/CSU und FDP gemeinsam mehr als 50 Prozent bekommen. Eindeutig nein, mit einer Gewichtung von 5 zu 1.
Eine Wette auf das Abschneiden der Grünen und der AfD wird nicht angeboten – hier haben die Buchmacher wohl aufgrund der dynamischen Bewegungen der letzten Wochen einfach zu wenige Anhaltspunkte, um den Drehpunkt zu bestimmen, an dem eine Wette aufgehängt werden könnte.
Stolze Bilanz: Wie 2009 alle Demoskopen danebenlagen
Dass sie reinkommen, ist auf den Wettportalen inzwischen ausgemacht. Bei prognosys.de liegt die AfD über fünf Prozent, bei wahlwette.net immerhin bei 4,4 – weit oberhalb des Wertes, den die vermeintlich mit wissenschaftlichen Mitteln arbeitenden Wahlforscher ihnen zubilligen.
Der Unterschied in der Herangehensweise: Bei Wetten auf den Wahlausgang geht es nicht darum, wen man selber wählen würde und was man will, dass die leute wählen. Sondern darum, was man meint, wie sich die anderen Bürger bei der Wahl entscheiden werden. Diese Art der Meinungsabgabe ist theoretisch wesentlich komplexer und von mehr Objektivität geprägt als die bei der letzten Bundestagswahl hanebüchenen Vorhersagen der Wahlforscher.
Um die Vorhersagen der Buchmacher lesen zu können, muss man die von ihnen angebotenen Quoten verstehen. Hier geht es darum, klare Fragen zu stellen, wobei die angebotenen Gewinne umso höher sind, je niedriger die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie ausgezahlt werden müssen.
Prinzipiell bewegt sich der Buchmacher mit seinen Angeboten in der Nähe der Wasserscheide der höchsten Wahrscheinlichkeit: Lautet die Frage etwa „Wieviel Prozent der Stimmen erhält die CDU/CSU“ und die Antwortmöglichkeiten heißen „mehr als 39 Prozent“ oder „weniger als 39 Prozent“, dann zeigen die Quoten auf die beiden Antworten, wie die hoch Wahrscheinlicheit eingeschätzt wird. Interwetten bietet auf beide Möglichkeiten eine Auszahlung von 1,85 Euro pro gesetztem Euro an – geht also davon aus, dass beide Varianten exakt gleich wahrscheinlich sind.
Nach Ansicht der Buchmacher, die Experten in der Wichtung von Risiken sind, liegt die CDU als irgendwo in der Nähe von 39 Prozent. Für die SPD liegt der wahrscheinlichste Wert nach derselben Wette bei 26, für die Linke bei neun und für die FDP bei sechs. Die Quoten sagen eine Punktlandung der SPD bei 26 voraus, bei der Linken hingegen wird ein Stimmenanteil von unter neun Prozent für wahrscheinlicher gehalten (Quote 1,80 zu 1,90), während bei der FDP weniger Risiko bei einer Wette auf einen Stimmenanteil über sechs Prozent liegt (1,70 zu 2).
Die Frage, ob SPD und Die Grünen gemeinsam mehr als 40 Prozent der Stimmen erhalten, beantwortet der Buchmacher mit einer Quote von 3,15 zu 1,27 deutlich, noch deutlicher fällt nur die auf die Frage aus, ob CDU/CSU und FDP gemeinsam mehr als 50 Prozent bekommen. Eindeutig nein, mit einer Gewichtung von 5 zu 1.
Eine Wette auf das Abschneiden der Grünen und der AfD wird nicht angeboten – hier haben die Buchmacher wohl aufgrund der dynamischen Bewegungen der letzten Wochen einfach zu wenige Anhaltspunkte, um den Drehpunkt zu bestimmen, an dem eine Wette aufgehängt werden könnte.
Stolze Bilanz: Wie 2009 alle Demoskopen danebenlagen
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