Jetzt bröckeln die letzten Gewissheiten und auch die paar wenigen Dinge aus der Geschichte, die trotz alledem und alledem gut gewesen sind, verlieren ihren Zauber. Nach der "starken Geste der Aussöhnung", mit der Bundespräsident Gauck sich bei seinen Besuch im zentralfranzösischen Dorf Oradour-sur-Glane mit 69 Jahren Verzögerung in aller Form für ein Massaker an hunderten Zivilisten entschuldigt hat, hat der Danachrichtensender n-tv bislang unbekannte Fakten über die vielen Deutschen noch immer als grundanständig geltende SS öffentlich gemacht. Danach war die sogenannte Schutzstaffel gar nicht so ehrbar, wie die Öffentlichkeit bis heute glaubt. Sie habe vielmehr auch dunkle Seiten gehabt und viel in sie gesetztes Vertrauen enttäuscht.
"Das Dorf der SS-Schande" nennt die bewegende Schreibtischreportage den Ort, an dem Gauck der Opfer der Gräueltat vor der niedergebrannten Dorfkirche Hand in Hand mit dem französischen Staatschef Hollande gedachte. Gerade von der SS, 4. April 1925 als Saalschutz der NSDAP von Adolf Hitler persönlich gegründet und nach dem vermeintlichen „Röhm-Putsch“ von 1934 zu einer ausschließlich auf den Führer und Reichskanzler eingeschworenen Organsisation umgebildet, hätte das niemand in der Bertelsmann-Zentrale in Luxemburg gedacht.
Umso größer ist die Enttäuschung über die SS, die das wichtigste Terror- und Unterdrückungsorgan des NS-Regimes war und trotz eines Verbotes als verbrecherische Organisation bei n-tv bis heute als besonders anständig und ehrbar galt. Der Schock sitzt tief, dass ausgerechnet dieser als so zivilisiert und disziplinierte Haufen großgewachsener Männer den deutschen Farben Schande bereitet hat. Immerhin, so n-tv, habe der Vorgesetzter des für das Massaker verantwortlichen Offiziers des SS-Panzergrenadier-Regiments 4 „Der Führer“ direkt nach Bekanntwerden der befehlswidrigen Ermordung von mehr als 640 Franzosen Ermittlungen gegen den verantwortlichen Sturmbannführer Adolf Diekmann eingeleitet. Die hatten allerdings wegen dessen Tod während der alliierten Invasion in der Normandie wenige Tage später nicht beendet werden können.
"Das Dorf der SS-Schande" nennt die bewegende Schreibtischreportage den Ort, an dem Gauck der Opfer der Gräueltat vor der niedergebrannten Dorfkirche Hand in Hand mit dem französischen Staatschef Hollande gedachte. Gerade von der SS, 4. April 1925 als Saalschutz der NSDAP von Adolf Hitler persönlich gegründet und nach dem vermeintlichen „Röhm-Putsch“ von 1934 zu einer ausschließlich auf den Führer und Reichskanzler eingeschworenen Organsisation umgebildet, hätte das niemand in der Bertelsmann-Zentrale in Luxemburg gedacht.
Umso größer ist die Enttäuschung über die SS, die das wichtigste Terror- und Unterdrückungsorgan des NS-Regimes war und trotz eines Verbotes als verbrecherische Organisation bei n-tv bis heute als besonders anständig und ehrbar galt. Der Schock sitzt tief, dass ausgerechnet dieser als so zivilisiert und disziplinierte Haufen großgewachsener Männer den deutschen Farben Schande bereitet hat. Immerhin, so n-tv, habe der Vorgesetzter des für das Massaker verantwortlichen Offiziers des SS-Panzergrenadier-Regiments 4 „Der Führer“ direkt nach Bekanntwerden der befehlswidrigen Ermordung von mehr als 640 Franzosen Ermittlungen gegen den verantwortlichen Sturmbannführer Adolf Diekmann eingeleitet. Die hatten allerdings wegen dessen Tod während der alliierten Invasion in der Normandie wenige Tage später nicht beendet werden können.
Ja, so steht's alles im Blog Wikipedia, von dem die Zeitungen abchreiben. Wikipedia kann dann irgendwann die Zeitungen als Quellen angeben.
AntwortenLöschenOb das allerdings die Wahrheit ist ...
Ich persönlich kenne Schande nur als Begriff aus dem Fußball.
AntwortenLöschenJa ja in letzter Zeit ein bisschen viele SS Holoclaus und sonstige Entschuldigungen. Aber ich warte wie lange ihr Deutschen das noch gefallen lässt. Ist der Punkt von "Fertig" noch nicht erreicht. Dann halt noch weitere Bücklinge und Entschuldigungen, bis das Fass überläuft, wenn überhaupt....
AntwortenLöschenHandelte eigentlich Obama gefühllos, als er beim Besuch der Frauenkirche lediglich “Wonderful, wonderful” laberte? Oder übertreibt Gauck maßlos, wenn er versucht, Willy Brandts Kniefall bei der lächerlichsten Gelegenheit noch zu übertrumpfen? Wie wirkt die moralisierende Sprache der Medien, wenn man den Spieß umdreht? Wie wahrnehmbar ist subtile Propaganda, die historische Geschehnisse mythologisiert und für politische Zwecke mißbraucht?
AntwortenLöschenVerwirrt waren wir auch über die Nachrichtensendungen. Plötzlich hört man etwas von SS-Kriegsgreueln in Frankreich, dabei war man doch nach jahrelanger History-Dauerberieselung der Meinung, die SS hätte generell eine Blutspur durch ganz Europa gezogen, Kinder und Frauen und Dörfer abgefackelt, und Gauck müsse also seine ganze Amtszeit damit verbringen, mit der Geßlerpeitsche durch Frankreich zu wallfahren und sich in Blut und Staub zu wälzen. Aber nein, Oradour wird hervorgehoben und die Tränendrüse gänzlich leergepumpt.
Wenn Oradour aber DER gedenkwürdige Einzelfall war, für den sogar eine ganze Stadt als Historienkulisse herhalten muß, wieso hat die SS dort ihre missetätliches Treiben während 5-jähriger Frankreichbesetzung konzentriert und wieso ist ihr erst 1944 in den Sinn gekommen, ihrem Namen als Mördertruppe gerecht zu werden? Hat ihr dort das Bier nicht geschmeckt? Waren die Bärenfelle zu stachelig?
Also ab ins Internet und recherchiert: Wikipedia ist bei solchen, die Politik tangierenden Beiträgen, eigentlich nicht zu gebrauchen, weist aber zumindest darauf hin, daß es eine Vorgeschichte gibt. Eine ziemlich blutige und schändliche sogar.
Ganz spannend sind Berichte, nach denen französische Partisanen im ganzen Ort Munition und Sprengstoff versteckt hätten, auch in der Kirche, weswegen nach dem deutschen Zugriff alles ziemlich schnell in die Luft geflogen sein soll. Da wird sogar behauptet, die SS habe die Zivilisten aus brennenden Gebäuden zu retten versucht… Muß man natürlich alles nicht glauben.
Erstaunlich sind aber die geringen Strafen bzw. zügigen Straferlässe gegen die Täter und auch, daß diese im Gegenzug über den Prozeß Stillschweigen bewahren mußten. Die Akten sind – was in solchen Fällen offenbar üblich ist – auch heute noch immer nicht zugänglich und sollen wohl erst in einigen Jahrzehnten geöffnet werden.
Aber Dank an Gauck, daß auch wir uns mal mit Oradour beschäftigen mußten.
Hat sich Hollande schon für die Kriegserklärung vom 3.09.1939 entschuldigt ?
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